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Auch die Seele muss fasten

12:44 - May 13, 2019
Nachrichten-ID: 3001221
Das Ziel unseres Lebens ist es, Gott näher zu kommen, Seine Zufriedenheit zu erlangen und dadurch unsere Vollkommenheit. Jede Empfehlung und jede Pflicht, die uns auferlegt wurde, dient dazu, diese Nähe zu Gott aufzubauen. Eines der wichtigsten Werkzeuge des Gläubigen ist das Fasten. Es dient der Reinigung von Körper und Seele. Ein Beitarg von Kenan Dzudzic

Die Vorgeschichte der Seele

Der Mensch wird geboren. Er wächst auf und ist bis zu einem bestimmten Alter befreit von Pflichten wie Beten und Fasten. Zwar sind Kinder mit einer reinen Persönlichkeit im Kindesalter gesegnet, aber sie sind nicht geschützt vor einer schlechten Erziehung oder beispielsweise schädlichem Essen, welches sie von ihrem Umfeld, ihren Eltern oder genauer gesagt von der Industrie erhalten. Dennoch, trotz vorhandener Einflüsse, hat mit Anbeginn der religiösen Reife das Mädchen oder der Junge die Chance, seinen bisherigen Lebensstil vollständig zu ändern oder zu verbessern. Ab dem Beginn dieser Phase erreicht dieses junge Geschöpf eine Stufe, mit der alles möglich wird. Sowohl die Ausrichtung zu einem gottgefälligen Leben als auch die Ausrichtung zu einem trieborientierten oder sogar satanischen Leben ist möglich.

Geht man davon aus, dass dieser junge Mensch ein gottgefälliges Leben beginnt und sich an Pflichten und Empfehlungen stets hält und damit seine Seele vor verdorbenen Gedankengut, schlechten Taten und Worten oder allgemein vor Sünden schützt, dann ist dieser Mensch auf dem Weg, die höchsten Stufen zu erreichen.

Jedoch muss man hier gestehen, dass nur die wenigsten diesen Weg so einschlagen. Nicht, weil die anderen Menschen das nicht wollten, sondern vielmehr, weil viele junge Menschen ihre religiöse Reife orientierungslos beginnen. Dies hat stets individuelle Gründe. Oft leben oder lebten die Eltern keine religiöse Erziehung vor und vermittelten kein Wissen über den Islam an ihre Kinder. Bei manchen Jugendlichen spielt auch die Scheidung der Eltern eine große Rolle, die diese Erziehung nicht ermöglichen. Es kommt bedauerlicherweise auch vor, dass die Kinder ein Trauma oder seelisches Leid erlebt haben und mit diesem Schaden ihre Reife beginnen.

Der Schaden, den die Seele erlangt, beginnt also in unserer Kindheit, obwohl dieser Zeitraum zu den schützenswertesten Jahren gehört und Gott die Kinder von den religiösen Pflichten entbindet. Hier liegt die Verantwortung bei den Eltern, die Kinder sowohl theoretisch als auch praktisch u. a. auf die Pflicht des Fastens vorzubereiten. Zur Veranschaulichung der Problematik dient folgendes Gleichnis: Nehmen wir an, das Fasten ist das Lesen des Quran. In den jungen Jahren müssen die Kinder nicht den Quran lesen, erst mit der religiösen Reife. Jedoch bringt niemand diesem Kind das Lesen auf Arabisch bei und alle weiteren Aspekte, die dazu nötig sind. Die Defizite sind so groß, dass er nicht mal eine andere Sprache, in unserem Fall Deutsch, ausreichend beherrscht. Erreicht das Kind die religiöse Reife, kann es das heilige Buch nicht lesen, weil es die Vorbereitung dafür nicht genossen hat. So ungefähr ist es auch mit dem Fasten und der Situation vieler Menschen. Die Fähigkeiten zum Fasten sind entweder geschwächt oder gar nicht erlernt worden.

Unsere Seele hat also Schaden genommen, nicht aber weil die Kindesseele sich selbst schadet, sondern weil die Umwelt des Kindes sie beschädigt. Dies ist leider ein sehr häufiges Phänomen, von dem wahrscheinlich die allermeisten Menschen betroffen sind. Damit ist auch unser gänzliches Potenzial als Mensch geschwächt. Wir sind nicht in einem Normalzustand, sondern müssen Korrekturen an unserem Leben vornehmen, damit wir einen solchen Zustand erreichen. Dies gilt es zu erkennen, damit eine Vervollkommnung der Seele angestrebt werden kann. Manche Menschen mögen einen schweren Einstieg in ihre religiöse Reife haben, jedoch gibt es keinen Grund, deswegen die Hoffnung zu verlieren. Die erlangten seelischen Defizite sind korrigierbar, wenn man bereit ist, eine islamische Lebensweise anzustreben und zu leben.

 

Die Absicht fassen

Es gibt viele unterschiedliche Szenarien, die nach der religiösen Reife einen Menschen betreffen könnten. Wir gehen hier aber davon aus, dass der junge Mensch früher oder später die Absicht gefasst hat, seinen Pflichten nachzukommen. Eine dieser Pflichten ist das Fasten. Der Gläubige hat es über die Jahre geschafft, seinen Körper an das Fasten zu gewöhnen und sein Gewicht auf ein normales Niveau zu bringen. Generell hat er seine Ernährung im Griff und hält sich von verbotenen Speisen fern. Des Weiteren werden selbstverständlich die fünf Gebete verrichtet, die jene Entwicklung der Seele erst ermöglichen. Das Gebet entfaltet im Wesentlichen das Potenzial des Gläubigen in all seinen Lebenslagen und sonstigen Pflichten, somit auch des Fastens. Schließlich kann man sagen, unabhängig davon, welchen Schaden die Seele vorab genommen hat, diese Korrekturen sind dem Gläubigen gelungen und sie oder er hat sich damit selbst die Möglichkeit eröffnet, höhere Stufen zu erreichen.
Selbsterziehung führt zur Reinigung der Seele

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Handlungen des Körpers nicht getrennt sind von der Seele. Das heißt, wenn man bestimmte Handlungen mit seinen Körpergliedern und Sinnesorganen tätigt, hat das auch Auswirkungen auf die Seele. Es ist nicht so, dass die Hand stehlen und Gewalt verüben darf, während die Seele davon unberührt bleibt.

Wenn wir unser Verhalten einmal kritisch betrachten, stellen wir uns manchmal tatsächlich vor, dass einige Taten nur ein kleines Vergehen und kleine Sünden darstellen. Die endgültige Bewertung der Taten obliegt selbstverständlich Gott. Aber wir können zumindest mit unserer begrenzten Wahrnehmung sagen, dass nicht nur die Qualität der Tat, ob sie besonders schlecht oder besonders gut ist, eine Rolle spielt. Auch die Quantität spielt eine Rolle. Begehe ich dreißig Jahre lang dieselbe kleine Sünde oder begehe ich sie nicht? Dementsprechend ist die Auswirkung auf die Seele eventuell erst Jahrzehnte später spürbar und im hohen Alter bei vielen sogar unumkehrbar. Deshalb gilt die Selbsterziehung als zeitlich unbegrenzte Aufgabe des Menschen. Es gibt keinen Zeitraum nach der religiösen Reife, in dem der Mensch sich zurücklehnen darf und sagen kann: Jetzt ist meine Seele geschützt und ich habe einen so gefestigten Glauben, dass mir nichts mehr passieren kann. Diesen Zustand gibt es nicht und den kann man nicht erlangen. Leider hört bei vielen Menschen die Selbsterziehung mit diesem Argument auf, dass sie ja schließlich die sonstigen Pflichten erfüllten und dies vollkommen ausreiche. Findet sich diese Denkweise in unserem Inneren, dann besteht unter Umständen die Gefahr, dass der Glaube nur oberflächlich gelebt wird und keine oder kaum echte Überzeugung dahinter steckt.


Richtig fasten

Jeder sollte sich einmal fragen: Was passiert, wenn ich, während ich faste, für einen Tag, eine Woche oder einen Monat aufhöre zu sündigen? Man könnte es doch als ernsthaftes Selbstexperiment betrachten. Was wird wohl mit uns passieren, wenn wir dies schaffen und das im Monat Ramadan? Denn es gibt schließlich auch das gegenteilige Szenario, welches Imam Ali (a.) beschreibt: „Es gibt einige, die fasten, aber dadurch nichts gewinnen werden außer Durst, und es gibt einige, die beten, aber durch ihr Gebet werden sie nichts erlangen außer Müdigkeit.“

Es ist also nicht so, dass wer irgendwie fastet oder betet, zwangsläufig die höchsten Stufen erlangt und sich zurücklehnen kann. Dies ist ein weitverbreiteter Irrtum unter den Gläubigen aller Religionen. Es gibt auch Menschen, die nehmen im Monat Ramadan nicht ab an Gewicht, sondern nehmen deutlich zu. Das sind Signale und Warnungen an uns, einige Gewohnheiten zu überdenken.

Mit jeder Tat, die man beim Fasten begeht, führen wir eine Handlung aus, die entweder zum Vorteil der Seele wirkt oder zu ihrem Nachteil. Wenn wir den heiligen Quran lesen und hören im Monat Ramadan, dann arbeiten wir der Seele sicherlich besser zu, als wenn wir stundenlang YouTube-Videos schauen und dabei scheinbar keine Sünden begehen. Die Qualität des Fastens ist in Verbindung mit Quran, Bittgebet und Gebet deutlich höher. Die Auswirkungen solcher Taten wird man im Lebensverlauf dann – so Gott will – erkennen.

Große Schwierigkeiten bereitet das Hören von verbotener Musik und das auch im Monat Ramadan. Gerade Jugendliche, die Rap-Musik hören, sind besonders betroffen von diesem Phänomen. Sie sind voll motiviert zu fasten, aber sehen das Fasten lediglich als Nahrungsverzicht an. Es wird die gleiche, meist verbotene Musik gehört, als wäre der heilige Monat nicht da. Hierbei kann von einem wirkungsvollen Fasten unmöglich die Rede sein. Und eine solche Gewohnheit wird man dadurch auch nicht loswerden. Bei anderen Sünden wie Lästern, Diebstahl und Lügen sieht es genauso aus. Es gibt zahlreiche Überlieferungen, die sogar wegen solcher Sünden eine Wirkungslosigkeit des Fastens attestieren.

Doch auch der größte Sünder ist von der Pflicht des Fastens nicht entbunden. Denn jeder Mensch, auch nach Jahren an Verspätung, hat die Möglichkeit, sich zu besinnen und zum geraden Weg zurückzukehren. Das ist die versprochene Barmherzigkeit Gottes. Diese ist eine immer offene Tür, nicht nur im Monat Ramadan, aber besonders in diesem Monat, um seine Seele zu reinigen und Gott näher zu kommen.


Arbeiten und Lernen im Monat Ramadan

Ein anderer Aspekt ist die Arbeit im Monat Ramadan. Wir Menschen erreichen unser spirituelles Potenzial u. a. durch Anstrengung (Dschihad). Das ist ähnlich wie beim Sport. Wenn wir unseren Körper besonders fördern und trainieren, dann erreicht man eine bessere Fitness. Es ist nicht unbedingt ratsam, all seine Arbeit und sonstigen irdischen Pflichten im Monat Ramadan auf ein Minimum zu reduzieren oder gar vollständig zu unterlassen – im Gegenteil. Wir entfalten uns umso besser, wenn wir uns den täglichen Herausforderungen stellen und dabei fasten. Dies bedeutet, man muss nicht unbedingt seinen kompletten Urlaub in den Monat Ramadan verlegen und kann somit auch zu einem anderen Zeitpunkt im Jahr mehr Zeit mit seiner Familie verbringen.

Wenn man dann arbeitet, sollte man sich beobachten. Wie gehe ich mit meinen Arbeitskollegen um? Bin ich ehrlich im Verkauf? Begehe ich etwa Sünden bei der Arbeit? Das sind Fragen, die man sich stellen kann, wenn man arbeitet und fastet. Vermeidet man die Kombination von Arbeit und Fasten, dann kann man auch kaum an sich arbeiten in diesem Bereich.

Es gibt allerdings eine Ausnahme. Manche Menschen üben eine Arbeit aus, bei der zum Beispiel mit Alkohol oder anderen verbotenen Dingen hantiert wird. Andere gehen sogar so weit, dass sie ihre Kunden belügen und betrügen. Aufgrund eines Gewissenskonflikts entscheiden sich diese Brüder oder Schwestern dann dazu, ihre Arbeit zumindest im Monat Ramadan niederzulegen. Dieser Schritt ist richtig, da man solche Sünden im heiligen Monat meiden sollte. Jedoch reicht das nicht aus. Wenn man wirklich im Monat Ramadan profitieren will, dann muss man sich für die Zukunft eine andere Arbeit wählen. Dies ist leicht gesagt, aber es ist ein wichtiger Schritt für sein irdisches und jenseitiges Leben und ein großer Liebesbeweis gegenüber Gott. Auch das Unterlassen solcher Sünden hat eine riesige Auswirkung auf die Seele. Man muss auch bedenken, dass man seine Familie mit einer verbotenen Geldquelle ernährt und man muss auch dafür schließlich die Verantwortung übernehmen.
Ernährung im Monat Ramadan

Spirituellen Einfluss hat auch die Ernährung im Monat Ramadan. Um richtig zu fasten, muss man beim Fastenbrechen einiges beachten. Neben dem zu viel essen, haben auch alle Essensvorschriften und Empfehlungen, die in den Überlieferungen und im Quran erwähnt werden, auch im Monat Ramadan Gültigkeit. Man kann sich sicher sein, dass jede dieser Empfehlungen umso mehr Segen bringt, wenn man diese im Monat Ramadan praktiziert. Es lohnt sich also umso mehr, dies zu beachten und im restlichen Jahr zur Gewohnheit werden zu lassen. Dazu zählt beispielsweise auch die Empfehlung, seinen Magen nicht zu einem Tierfriedhof zu machen. Leider ist es nicht selten, dass gleich mehrere Fleischsorten und das in verschiedenen Variationen ausgerechnet zu einem Iftar angeboten werden.

Was vielen Muslimen nicht bewusst ist: Das reichlich angebotene Essen ist mehr eine kulturelle Tradition und weniger eine islamische. Man will natürlich nicht das gute und schmackhafte Essen verschwenden und man isst gemeinsam bis man satt oder sogar überfüllt ist. Zusätzlich gibt es noch einen halben Liter Cola, mit einem Übermaß an Zucker. Danach ist man in der Regel erschöpft und man wird schnell müde. Groß Zeit für ein spirituelles Programm bleibt dann nicht mehr. Und somit hat man weder während des Essens noch nach dem Essen der Seele etwas Gutes getan. Im Gegenteil, man ist gar nicht mehr in der Lage, sich danach im Gebet, Quran und Bittgebet zu vertiefen. Und so geht es dann Tag für Tag weiter bis schließlich der Monat um ist. Dies kann unmöglich zielführend sein. Man hat es kaum oder gar nicht geschafft, sich irgendwelche Essgewohnheiten abzugewöhnen, sondern hat im schlimmsten Fall welche dazugewonnen. Die fehlende Weiterentwicklung im Monat Ramadan wirkt sich dann in der Regel auf das ganze kommende Jahr aus. Man bleibt mindestens in seiner seelischen Entwicklung stehen oder im schlimmsten Fall macht man sogar Rückschritte.


Weitere Empfehlungen im Monat Ramadan

Einige Gläubige achten sehr wohl auf die Nahrung und folgen den islamischen Empfehlungen, essen kaum Fleisch im gesamten Monat, brechen das Fasten als erstes mit Datteln, trinken nur Wasser oder höchstens frisch gepresste Säfte und das nur nach dem Essen. Und vor allem essen sie nicht bis zur Sättigung. Aber das allein reicht nicht. Es muss auf allen Ebenen auf die Empfehlungen geachtet werden. Besonders das Fasten mit den Sinnen bzw. Sinnesorganen ist enorm wichtig. Dies wird in zahlreichen Überlieferungen immer wieder betont. Unerlaubt ist: das andere Geschlecht zu berühren, verbotene Dinge zu sehen oder zu hören. Das sind nicht zu unterschätzende Sünden, die Auswirkungen auf unsere Entwicklung haben.

Eine wichtige Empfehlung ist das Spenden. Es tut den Gläubigen gut, im Monat Ramadan spendabel zu sein. Dies gilt generell über das ganze Jahr. Wenn man aber einen großen Lohn von Allah erlangen will, dann empfiehlt sich auch Geld zurückzulegen, um absichtlich viel davon im Monat Ramadan zu spenden. Wenn möglich, kann man auch den Termin für die Chums-Zahlung in diesen Monat legen. Das sind alles Möglichkeiten seinen Besitz, aber besonders auch seine Seele zu reinigen.

Man sollte generell versuchen, achtsamer und bewusster zu leben. Das bedeutet, dass man zum Beispiel nicht aus Langeweile sinnlos Geld ausgibt, seine Zeit mit Spaziergängen in der Stadt vergeudet, um irgendwelche Besorgungen zu erledigen, die gar nicht notwendig sind, aber denen man nachgeht, weil gerade im Monat Ramadan Zeit dafür übrig ist. Der Monat Ramadan ist eine Zeit, in der die Beziehung zu Gott gestärkt werden soll. Wie sollen manche Frauen ihre Beziehung zu Gott stärken, wenn sie tagsüber das meiste von ihrer Freizeit fürs Kochen nutzen anstatt für spirituelle Aktivitäten? Sicherlich ist eine Mahlzeit wichtig, aber sie sollte nicht mehr Zeit in Anspruch nehmen als an normalen Tagen. Idealerweise sollte das Kochen sogar weniger Zeit in Anspruch nehmen. Im Monat Ramadan gilt das Mitfühlen mit den Armen – auch während des Iftars und nicht nur während der Sonnenstunden. Es ist der Monat, in dem wir Gott näher kommen sollten, und nicht anderen Angelegenheiten.

Abschließend lässt sich noch eine Empfehlung geben, die zurzeit noch enorm vernachlässigt wird. Nämlich die ständige Pflicht eines jeden Gläubigen, sich für Gerechtigkeit einzusetzen. Es gibt täglich zigtausende Hungertote und tausende Menschen, die durch ein auf Raub fokussiertes und kriegerisches System ermordet werden. Wir aber, die im Westen leben, haben die Möglichkeit, diese leidenden Menschen, man denke da insbesondere an den Jemen, zumindest finanziell zu unterstützen. Dies gilt für alle Krisengebiete. Aber auch das reicht nicht aus. Wir müssen unsere Möglichkeiten voll ausschöpfen und an Demonstrationen und weiteren Veranstaltungen teilnehmen. Mittlerweile ist fast jeder in sozialen Netzwerken zu finden. Auch diese kann man nutzen, um auf bestimmte Missstände in unserer Welt aufmerksam zu machen. Es ist eine Pflicht, sich um die Unterdrückten zu kümmern und die Verbrechen der Unterdrücker anzuprangern. Auch solche Taten haben große Auswirkungen auf unsere Seele, und Gott stärkt die Menschen besonders in diesem heiligen Monat und schenkt ihnen wahren Erfolg, wenn sie jegliche Verantwortung wahrnehmen.

Damit nicht nur unser Körper, sondern auch unsere Seele mitfastet, sollten die Worte von Imam Sadiq (a.) unser ständiger Begleiter im heiligen Monat Ramadan sein: „Fasten bedeutet nicht, dass man sich nur des Essens und Trinkens enthält. Wenn ihr fastet, dann schützt eure Zunge vor dem Lügen, senkt eure Blicke vor dem, was Allah euch verboten hat zu betrachten, kämpft nicht gegeneinander, seid nicht aufeinander eifersüchtig, redet nicht übereinander, nutzt euch nicht gegenseitig aus und seid nicht ungerecht zueinander. Bleibt fern von falscher Anschuldigung, Lügen, Kampf, Verdächtigungen, Verleumdung und übler Nachrede. Seid einer von denen, die nach vorne blicken, das Jenseits im Auge. Und wartet auf eure Tage, erwartend auf das, was Allah denjenigen versprochen hat, die sich darauf vorbereitet haben, ihren Schöpfer zu treffen. Ihr müsst Ruhe, Besonnenheit, Gelassenheit, Demut, Gehorsam und Ernsthaftigkeit haben sowie die Unterwürfigkeit eines Dieners, der seinen Herrn fürchtet. Und fürchtet Allahs Strafe, genauso wie ihr auf Seine Vergebung hofft.“

 

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