Nach teilweiser Aufhebung einer Nachrichtensperre teilte der Inlandsgeheimdienst Shin Bet am Sonntag mit, die Studenten einer jüdischen Religionsschule im nördlichen Westjordanland seien bereits am 30. Dezember festgenommen worden.
Sie werden verdächtigt, an dem tödlichen Angriff auf eine Palästinenserin beteiligt gewesen zu sein. Die Frau aus dem Dorf Bidia nahe der israelischen Siedlerstadt Ariel war am 12. Oktober von einem Stein tödlich am Kopf getroffen worden. Dem Verdacht nach warfen die Jugendlichen Steine auf das Auto, in dem die Mutter von acht Kindern abends gemeinsam mit ihrem Mann unterwegs war.
Anwalt wirft Manipulationen vor
Der Anwalt der Tatverdächtigen, Itamar Ben Gvir, sagte am Sonntag, es gebe keine Beweise "gegen die Kinder". Er wirft dem Inlandsgeheimdienst schwerwiegende Manipulationen während des Verhörs der Verdächtigen vor. Shin Bet wies dies klar zurück und betonte, bei der Befragung sei alles rechtmäßig abgelaufen. Die Organisation werde "weiterhin gegen jede Form des Terrors kämpfen – sei er jüdisch oder palästinensisch".
Israelische Medien berichteten, die ultrarechte israelische Justizministerin Ayelet Shaked habe mit der Mutter eines Tatverdächtigen telefoniert und ihr gesagt, sie müsse "stark" sein. (APA, 6.1.2019)
Die achtfache Mutter Aisha Rabi war am 12. Oktober von einem Stein tödlich am Kopf getroffen worden.
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