Die Freiheitsliebenden auf der Welt fordern Freilassung von Marzieh Haschemi
Marzieh Haschemi wurde nach ihrer Anreise aus dem Iran und ihrer Festnahme auf dem Flughafen Saint Louis von der FBI nach Washington gebracht. Laut Aussagen ihrer Angehörigen, hat sie 48 Stunden lang nicht ihre Familie über ihre Situation unterrichten können. Im Gefängnis habe man ihr mit Gewalt die islamische Kopfbedeckung weggenommen und ihr kein nach islamischen Recht zulässiges Essen zur Verfügung gestellt. Gemäß Berichten musste Marzieh Haschemi bislang zweimal in Begleitung ihres Rechtsanwaltes als Zeuge vor einem Washingtoner Gericht erscheinen. Es hieß, dass sie im Zusammenhang mit einer gerichtlichen Untersuchung, deren Gegenstand noch nicht genau veröffentlicht wurde, vor Gericht gebracht worden sei und es seien Vorwürfe gegen sie erhoben worden.
Am vergangenen Freitag teilte die Nachrichtenagentur Reuters kurz mit, auf Antrag des US-Justizministerium, habe Richter Beryl Howell teilweise den offiziellen Grund für die Inhaftierung von Frau Haschemi bekanntgegeben und zwar hieß es, dass sie als Zeuge für eine gerichtliche Untersuchung, deren Gegenstand nicht genannt wurde, vor Gericht gebracht wurde.
Gibson, Reporter von Fox News schrieb, man erwarte dass Frau Haschemi nach ihrer Zeugenaussage gegenüber dem Richter, welche im Zusammenhang mit der Verletzung der US-Gesetze stehe, sofort wieder freigelassen werde und die Pressenagentur Reuters schrieb, gestützt auf die Aussage eines hohen Regierungsbeamten, die Gerichtsuntersuchungen für die Marzieh Haschemi als Zeugin vor Gericht gebracht worden ist, hätten mit der Frage zu tun, ob das Fernsehnetz Press TV ein Medium ist, welches für die iranische Regierung wirbt. Falls das der Fall ist, muss eine Registrierung gemäß dem Gesetz über „Aktivitäten fremder Staaten auf US-Territorium“ (FARA) bei dem Justiz-Ministerium der USA erfolgen. Dieses Gesetz ist circa Jahre alt und schreibt vor, dass Personen, die in den USA politisch für ausländische Rechtspersonen tätig sind, diese Tätigkeit dokumentieren und offenlegen müssen.
Auch wenn Leute von der US-Regierung gegenüber Associated Press gesagt haben, die sofortige Freilassung von Marzieh Haschemi sei nach ihrer Zeugenaussage vor dem Schöffengericht zu erwarten, hegte ihr ältester Sohn am Freitag Zweifel daran und sagte zudem, es sei unklar wie lange ihre Zeugensitzungen vor dem Gericht dauern werden. Husain Haschemi, der außerhalb der Gerichtssitzung auf eine Nachricht über seine Mutter wartete, sagte zu den Medien: "Wir hoffen, dass die Gerichtsverhandlung zu Ende geht und meine Mutter diese Woche entlassen wird.“
Melanie Franklin ist der ursprüngliche Name der Press TV Moderatorin amerikanischer Abstimmung. Sie änderte ihren Vornamen in Marzieh um und nahm den Nachnamen ihres iranischen Ehemannes Haschemi an. Melanie ist im US-Bundesstaat Ohio zur Welt gekommen. Sie hat nach der Heirat mit einem Iraner Gefallen am Islam und der Islamischen Revolution gefunden und ist in den Iran umgesiedelt. Als sie vor circa 2 Wochen von FBI-Beamten in Washington DC festgenommen wurde, war sie in die USA gekommen, um ihre dort ansässige Familie und ihren krebskranken Bruder zu besuchen. Frau Haschemi hat ihren Angehörigen mitgeteilt, dass man ihr nicht nur ihre islamische Kopftbedeckung wegegenommen hat sondern sie an Händen und Füßen gefesselt und wie einen Verbrecher behandelt hat.
Nachdem Press TV die Nachricht über die Festnahme von Frau Haschemi am darauffolgenden Mittwoch veröffentlichte, haben mehrere Berufsgenossenschaften dagegen protestiert, wie zum Beispiel die Schriftstellerorganisation PEN American und die IFJ – die internationale Journalistenorganisation. Sie wollten den Festnahmegrund wissen. Die IFJ hat am 17. Januar auf Twitter geschrieben:
„, die iranische Journalistin Marzieh Haschemi wurde in den USA inhaftiert, ohne dass die gegen sie erworbenen Vorwürfe bekannt wurden. Wir sind ernsthaft um sie besorgt und fordern die US-Regierungsverantwortlichen auf, umgehend in dieser Beziehung für Transparenz zu sorgen.“
In den USA hat die Exekutivleiterin der Schriftstellervereinigung PEN-American, Suzanne Nassel, in einer Erklärung die sofortige Freilassung von Frau Haschemi gefordert und die Besorgnis geäußert, dass die USA diese Press-TV-Journalistin im Zusammenhang mit den politischen Spannungen zwischen Teheran und Washington inhaftiert hat.
Suzanne Nassel schrieb in der Erklärung dieser Literaturgesellschaft: „Die fehlende Information und Transparenz hinsichtlich des Grundes der Festnahme von Frau Haschemi hat die Vermutung verstärkt, dass sie in Zusammenhang mit der Dokumentation, die sie jüngst über die Bewegung „Black Lives matter“ – Schwarze Leben zählen“ “ produziert hat, inhaftiert worden ist.“
Der iranische Außenminister erklärte, die Festnahme Frau Haschems habe politischen Charakter und forderte ihre sofortige Freilassung. Außenminister Mohammad Dschawad Zarif sagte: „Da der Ehemann von Frau Haschemi Iraner ist, gilt sie als iranische Staatsbürgerin.“
Die Islamic Human Right Commission Kommission für Islamische Menschenrechte hat Bilder der press-tv-Journalistin Frau Marzieh Haschemi, welche ohne Angabe eines Grundes in Washington festgenommen wurde, mit einem Bildwerfer, auf die Wand des Zentralgebäude von BBC in London projiziert. Mit diesem Schritt wollte diese Kommission mit Sitz in London sowohl gegen die US-Administration protestieren als auch Kritik üben an dem Schweigen der westlichen Medien, insbesondere der Nachrichtenagentur BBC und der so genannten Menschenrechtsorganisationen im Westen gegenüber der Festnahme von Marzieh Haschemi, da diese Inhaftierung gegen die Werte der Menschlichkeit und Grundsätze der Demokratie verstößt.
Diese Organisation forderte die sofortige Freilassung von Frau Haschemi. Ihre Slogan zu dem Geschehen lauten: Wieso schweigt ihr? „ und: „Unsere Enthüllungen haben Verbrechen der Unterdrücker ausgelöst“ Die Großmutter, die für ihren Hidschab in Gefängnis kam.“
Der Chef-Intendant der Iranischen Rundfunk- und Fernsehanstalt versicherte nach Mitteilung der Festnahme von press-tv-Journalistin Marzieh Haschemi, dass diese Anstalt die Situation dieser Mitarbeiterin weiterverfolgen wird.
Zugleich vermutete Nader Talebzaddeh, ein bekanntes Gesicht aus der iranischen Film- und Fernsehwelt , dass Frau Haschemi gemäß einem Plan des Sicherheitsberaters des Weißen Hauses, John Bolton, festgenommen wurde, in der Absicht eine Konfrontation mit dem Iran vorzubereiten. Talebzadeh sagte: „Frau Haschemi ist eine der erfahrensten Journalisten und Moderatoren von Press TV. Weil sie aus den USA stammt und zudem eine Farbige ist, hat sie die Aufmerksamkeit der westlichen Medien stark auf sich gezogen. Sie hat sehr fest gesprochen und an ihren Überzeugungen festgehalten. Daher sind diese Organe und die Denkfabriken, die diese Art von Festnahmen planen, möglicherweise sehr empfindlich in Bezug auf sie geworden und deshalb ist sie festgenommen worden.“
Nader Talebzadeh fügte hinzu: „Dank der Arbeiten, die Frau Haschemi zuvor durchgeführt hat, den Filmen und Dokumentationen die sie in den USA produziert hat und ihrer starken Präsenz in der Medienwelt, können die Medien im virtuellen Raum viele Manöver unternehmen.“
Peyman Dschebeli, der Leiter der Abteilung für IRIB-Auslandsdienste versicherte, dass die IRIB alle Mittel einsetzen, um Frau Haschemi zu unterstützen. Bei einem Gespräch mit dem Fernsehnetz Al Alam sagte er: „Es gibt keinen Grund für die Verhaftung von Marzieh Haschemi in den USA, außer dass sie eine amerikanische Muslimin ist und seit 2003 für Press TV arbeitet.“
Er fügte hinzu: “Die USA versuchen auf verschiedene Weise zu verhindern, dass die Stimme der iranischen Medien gehört wird. ...Der Druck der USA auf den Iran durch Sanktionen ist ein Zeichen dafür dass die Achse des Widerstandes deutliche Fortschritte gemacht hat und es ist ein internationales Signal für den Sieg der Achse des Widerstandes gegenüber der Achse der USA.“
Peyman Dschebeli, der für die Auslandsdienste der IRIB verantwortlich zeichnet, verurteilte, dass die US-Beamten Marzieh Haschemi die islamische Kopfbedeckung weggenommen haben und bezeichnete dies als eine Verletzung der Heiligkeiten des Islams und der islamischen Werte.
Außerdem sprach er in einer Pressekonferenz über die möglichen Wege um die Freilassung von Frau Haschemi zu erzielen. Er sagte: „Wir werden nichts unterlassen, damit Frau Haschemi freikommt. Aber angesichts unserer Kenntnis von den Amerikanern, die oft grundlos Leute inhaftieren, scheinen juristische Maßnahmen der einzige wirksame Weg zu sein. "Sie ist nicht nur ein Mensch, sondern sie ist eine Frau, Mutter, Großmutter und eine amerikanische Muslimin. Ich fordere die Amerikaner auf, den Grund für die Verhaftung von Frau Haschemi schnellstens bekannt zu geben."
Die Frage ob die Schritte, die Press TV und die Leitung der IRIB Auslandesdienste ergriffen haben etwas nützen sagte er: "Wir kommen unseren Pflichten nach, aber ich bin nicht sicher, ob dies ein Resultat zur Folge hat. Wohl glaube ich dass wir durch Verfolgen der Sache mittels der Medien zu ihrer Freiheit beitragen zu können."
Er sagte: "Dieser Vorfall ist eine gewaltige Prüfung, sowohl für die Medien als auch für die IRIB, dahingehend dass sie einen klaren Standpunkt beziehen. Wie kann man Frau Haschemi ins Gefängnis werfen, ohne dass man ihr einen Vorwurf macht. Selbst wenn sie sich etwas zu Schulden gekommen lassen hätte, was nicht der Fall ist, ginge das nicht. Ist etwa die Kritik an der saudi arabischen Regierung und an der Verletzung der Rechte der Muslime ein Vergehen? Die Leute, die behaupten sie seien für die freie Meinungsäußerung und die Menschenrechte müssen eine Antwort auf diese Fragen geben."
Der iranische Menschenrechtsstab hat zu der willkürlichen Festnahme von Marzieh Haschemi eine Erklärung herausgegeben. Darin steht an einer Stelle: „Frau Marzieh Haschemi, eine bekannte iranische Journalistin des Nachrichtennetzes Press TV“ wurde von der FBI festgenommen, wobei das aggressive und erniedrigende Verhalten gegenüber ihr ein klares Beispiel für eine willkürliche Festnahme, Misshandlung und klare Verletzung der Rede und Meinungsfreiheit ist.
Natürlich verwundert es keineswegs, dass die US-Administration, die in ihrem Arbeitszeugnis eine lange Geschichte von großen Verbrechen gegen die Menschheit stehen hat und an deren Händen das Blut von tausenden unschuldigen Menschen, darunter auch vielen Kindern, klebt, die menschenrechtlichen internationalen Menschenrechtsnormen verletzen.
Wir erwarten von den europäischen Ländern die sagen, dass sie die Menschenrechte verteidigen und besonders auch von der UNO und dem Menschenrechtsrat und dem Hohe Kommissar für Menschenrechte dass sie dieses inhumane Vorgehen klar verurteilen und sich für die Freilassung von Frau Haschemi einsetzen.“
Es sei hinzugefügt, dass dies nicht die erste Verletzung der Menschenrechte und der Redefreiheit und der Rechte von Medienmitarbeitern in den USA ist. Vor kurzem hat die Organisation Reporter ohne Grenzen in ihrem Jahresbericht, der Ende 2018 veröffentlicht wurde, die USA als eines der tödlichsten Länder für Zeitungsjournalisten eingestuft.
In diesem Bericht heißt es dass die USA im Jahre 2018 Schauplatz der verstärkten Angriffe auf Zeitungsreporter war und 6 Reporter in diesem Land ermordet wurden. Laut dieser Organisation sind die USA nach Afghanistan, Syrien, Mexiko, Jemen und Indien an 6. Stelle der weltweit gefährlichsten Staaten für Reporter einzustufen. Laut Reporter ohne Grenzen sind insgesamt weltweit 2018 mehr Reporter auf der Welt getötet, missbraucht oder misshandelt worden als in den Vorjahren. Reporter ohne Grenzen sagt, dass es noch nie so viel Gewalt gegen Journalisten gegeben habe und dass Mord, Einkerkerung, Geiselnahme und die Entführung von Medienmitarbeitern im vergangenen Jahr im Vergleich zu vorher zugenommen haben.
