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Keine Verhandlungen und kein Krieg – Imam Chamenei über den Konflikt mit den USA

15:45 - May 27, 2019
Nachrichten-ID: 3001276
Offenkundiges: Am 14. Mai 2019 trafen sich die Leiter der Regierungsbehörden sowie eine Gruppe hochrangiger Manager verschiedener Sektoren, Mitglieder des Parlaments, politische, soziale und kulturelle Aktivisten mit dem Imam. Es folgt die partielle sinngemäße Übersetzung der englischen Originalübersetzung. Die Originalrede ist etwa doppelt so lang, spezifische inneriranische Abschnitte haben wir für diese Übersetzung ausgelassen und mit (…) markiert.

Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden

Aller Dank gebührt Allah, dem Herrn der Welten, und der Frieden und Segen seien mit unserem Meister und Propheten Abul Qasim al-Mustafa Muhammad und seiner reinen, fehlerlosen und auserwählten Familie und besonders dem Verbliebenen Allahs auf Erden (Baqiyyatullah).

Herzlich willkommen, liebe Brüder und liebe Schwestern und ehrenwerte Beamte. Ich hoffe, dass Sie alle und die gesamte iranische Nation von den göttlichen Segnungen profitieren werdet, so Gott will, und dass der Monat Ramadan im wahrsten Sinne des Wortes ein glückverheißender Monat für euch alle sein wird.

(…)

Unsere Feinde – angeführt von den USA – haben ihre Sanktionen verschärft, in der Hoffnung, auf diese Weise der Islamischen Republik Schaden zuzufügen. Wie sie selbst sagen; sie haben beispiellose Sanktionen verhängt. Sie haben recht damit, diese Sanktionen, die sie gegen die Islamische Republik verhängen, sind beispiellos. Allerdings ist der entscheidende Punkt, dass die Islamische Republik undurchdringlichem Stahl gleicht. Eine Vielzahl von internationalen Analysten haben anerkannt, dass, wenn diese Sanktionen und der Druck auf ein anderes Land ausgeübt worden wären, diese Länder schwer getroffen wären. Aber die Islamische Republik ist dank ihres Volkes, der göttlichen Gnade und der Entschlossenheit der Beamten, die sich in jeder Ecke des Landes für die Republik einsetzen, grundsolide.

Geschehe dies nicht, entstünden Drücke, und der Feind hätte sein Werk getan. Der Feind hat sein Bestes gegeben und seine Pflicht (als Feind) erfüllt. Er hat bewiesen, dass ihm an Boshaftigkeit und Bösartigkeit nichts fehlt. Und sein Ziel ist es, die Beamten dazu zu bringen aufzugeben, damit sie ihre Einschätzungen so ändern, dass sie gezwungen sind sich dem Feind zu ergeben. Mit anderen Worten: Sie wollen, dass sich unsere Beamten den USA ergeben und sich das Volk gegen die Islamische Republik stellt. Das ist das Ziel des Feindes.

Das ist eine falsche Berechnung. Amerikas Berechnungen sind falsch. Genauso wie in der Vergangenheit – während der letzten 40 Jahre – haben die Amerikaner gewisse Berechnungen angestellt, die ihnen nicht das gewünschte Ziel eingebracht haben. Sie mussten aufgrund dieser Kalkulationen einen Verlust hinnehmen und konnten der Islamischen Republik nicht den gewünschten Schlag versetzen.

Das Gleiche gilt für die heutige Zeit. Sie werden definitiv auch dieses Mal verlieren. Da gibt es keinen Zweifel, aber der Groll, den sie gegen die Islamische Republik hegen, hat sie blind gemacht. Dieser Groll hat ihre Berechnungen ruiniert und sie können daher keine korrekten Berechnungen durchführen. Er hat sie geblendet, denn es gibt viele Menschen in den USA, die sich gegen diese bösartige und grausame Art der Behandlung des Iran, der Muslime und der Widerstandsgruppen aussprechen, aber ihnen sind die Hände gebunden. Wir lesen ihre Artikel und Schriften und sind uns ihrer Handlungen und ihrer Äußerungen bewusst, aber amerikanische Funktionäre begreifen das nicht. Die aktuellen Politiker in den USA besitzen kein richtiges Verständnis über diese Angelegenheiten.

Ich möchte hinzufügen, dass sich niemand von der äußeren Erscheinung der USA einschüchtern lassen sollte. Niemand sollte eingeschüchtert sein. Das ist wirklich ein Fehler. Wir fühlen, dass einige Menschen von dieser äußerlichen Ehrfurcht und der Aufregung und dem Aufruhr, den die USA auslösen, überrascht und eingeschüchtert sind. Es ist falsch, vor dieser äußeren Erscheinung Angst zu haben. Supermächte fördern ihre Ziele wie folgt: indem sie viel Wirbel machen. Sie sind nicht so mächtig, wie ihr Aufruhr vermuten lässt. Sie sind viel schwächer, aber sie sorgen für Aufruhr, Aufregung und Drohungen. Und sie erschrecken dies und das. Niemand sollte Angst haben.

Wir sollten uns weder von ihnen, noch vom Reichtum dieser Qaruns [1] am Persischen Golf einschüchtern lassen. Die Qaruns, die uns umgeben, können nicht mal das Geringste tun. Sie haben Milliarden gegen uns in verschiedenen Bereichen ausgegeben, aber sie haben nichts erreicht. Sie haben nichts wirklich in ihre Hände bekommen.

Im Jahr 1357 (1979 n. Chr.), dem Jahr unserer großartigen islamischen Revolution, waren die USA viel stärker als heute. Jimmy Carter, der zu dieser Zeit Präsident war, war viel weiser als dieser Mann, der jetzt sein Amt ausübt (Trump), und er war auch viel mächtiger als der. Der derzeitige Präsident ist sowohl in finanzieller, als auch in politischer Hinsicht weniger mächtig und weniger intelligent. Und sie hatten einen Agenten im Iran, der alle Angelegenheiten beherrschte: Mohammad Reza Pahlavi war ihre Marionette. Er hat für sie gearbeitet und er hat sie unterstützt. Er war für alle Angelegenheiten verantwortlich. Sie hatten so einen Mann an der Spitze unseres Landes.

Nichtsdestotrotz gelang es dem Volk, die USA zu besiegen, trotz nicht vorhandener Ressourcen. Man könnte einwenden, dass diese Erfolge (nur) in der damaligen revolutionären Strömung erzielt werden konnten. Aber auch in der heutigen Zeit gedeiht die Revolution weiterhin. In der heutigen Zeit gibt es nicht weniger begeisterte revolutionäre Jugendliche als an dem Tag, an dem die Revolution den Sieg errungen hat, und die heutigen Jugendlichen besitzen sogar mehr Tiefe im Hinblick auf das revolutionäre Denken. So liegen die Dinge. Sie können die Beispiele dafür während der verschiedenen Ereignisse erkennen, die im Land stattfinden, wie zum Beispiel revolutionäre Gedenkfeiern und Feierlichkeiten. Heute zeigt sich diese revolutionäre Bewegung und Begeisterung am richtigen Ort. Daher sollte sich niemand vor der scheinbaren äußeren Gewaltigkeit der USA fürchten.

(…)

Unglücklicherweise drang ein neuer Gedanke und eine neue Idee in unsere strategischen Organisationen ein, der uns von Selbstständigkeit entfernte. Es war die Idee von der wirtschaftlichen Profitabilität. Sie würden sagen, dass die Erzeugung von Weizen und die Selbstversorgung in diesem Bereich nicht wirtschaftlich ist und dass es rentabel wäre, Weizen zu importieren. Es ist klar, dass der Import von Weizen zu einem bestimmten Zeitpunkt wirtschaftlicher sein könnte, aber wenn sie Sie daran hindern, ihn zu importieren, wenn sie ein Einfuhrverbot verhängen und sich weigern, Ihnen Weizen zu verkaufen, was tun Sie dann? Welche weise Regierung der Welt würde sich in eine solche Abhängigkeit begeben? Damals behaupteten sie, dass sie stattdessen Safran anbauen und Weizen importieren sollten, weil dies wirtschaftlicher und rentabler wäre.

Gleiches gilt für den Bereich Öl und Benzin. Der Herr Präsident hat darauf hingewiesen. Die Raffinerie, die in Bandar Abbas gegründet wurde, genannt „Stern am Persischen Golf“, ist ein Beispiel für Selbstständigkeit. Heute wird rund ein Drittel des extravaganten Benzinverbrauchs von derselben Raffinerie bereitgestellt. Das gegenwärtige Verbraucherverhalten ist übermäßig. Die gegenwärtigen Zahlen – neunzig oder hundert Millionen Liter pro Tag – sind unverhältnismäßig und sollten nicht sein.

Etwa ein Drittel dieser Rate wird jedoch ohnehin von derselben Raffinerie bereitgestellt. Die Raffinerie begann im Jahr 1386 (2008) zu arbeiten, blieb jedoch eine Weile untätig und nahm danach dank der Revolutionsgarden ihre Arbeit wieder auf. In der heutigen Zeit arbeitet sie weiter. Das bedeutet Selbstständigkeit und wir sollten ihr große Bedeutung beimessen. Wir sollten in allen Bereichen an Eigenständigkeit denken. Die Macht des Landes liegt in der Selbstversorgung. Die Macht und der Ruf des Landes liegen in der Selbstversorgung. Wir sollten in der Lage sein, unsere Hauptbedürfnisse selbst zu befriedigen.

(…)

Jetzt möchte ich über die USA sprechen. Es besteht kein Zweifel, dass die Feindschaft der USA – die seit dem ersten Tag der Revolution begannen, Feindschaft zu zeigen – heute eine explizite Form angenommen hat. Beachten Sie, dass wir nicht glauben sollten, dass sich die Feindschaft der USA heute verstärkt hätte. Dies ist nicht der Fall. Ihre Feindschaft ist heute bloß offenkundig geworden. Früher gab es dieselben Feindschaften, aber sie sprachen nicht so offen darüber.

Die derzeitigen Politiker sprechen jedoch offen. Sie sagen, dass sie solche und solche Dinge tun wollen und sie geben Drohungen ab. Man sollte wissen, dass derjenige, der mit lauter Stimme droht, nicht so mächtig und stark ist, wie es seine laute Stimme nahelegt. Wir sollten uns mehr vor denen fürchten, die keine Drohungen aussenden, nicht vor denen, die dies tun.

Deshalb haben die Amerikaner heute ihre Feindschaft deutlich gemacht. Sie kümmern sich mehr als jede andere Regierung um die Interessen des zionistischen Regimes. Es sollte gesagt werden, dass die Zionisten am Steuer vieler amerikanischer Strategien stehen, natürlich nicht unbedingt die zionistische Regierung im besetzten Palästina, sondern die zionistische Lobby. Es ist die zionistische Lobby, die ihre Angelegenheiten beherrscht.

Und das brauchen sie. Die gegenwärtige US-Regierung muss für Aufruhr sorgen und herumzetern und toben. Beachten Sie, dass er (Trump) wiederholt sagte: „Unsere Politik hat den Iran verändert. Heute unterscheidet sich der Iran von der Vergangenheit.“ Dies bedeutet, dass es seine Politik ist, die den Iran beeinflusst hat. Natürlich hat er recht. Iran hat sich verändert. Die Veränderung ist, dass der Hass der Menschen gegenüber den USA vielfach zugenommen hat.

Und ihr Ansatz, sich der Interessen der Islamischen Republik anzunehmen, ist immer unerreichbarer geworden. Unsere Jugend ist entschlossener geworden, das Land vorbereitet zu halten. Unsere Streitkräfte sind achtsam. Unsere Sicherheitskräfte sind heute achtsamer. Ja, wenn er über Veränderungen spricht; dies sind die Veränderungen. Beachten Sie, wie falsch ihre Analysen sind. Ihr Präsident sagt: „Jeden Freitag gibt es in Teheran eine Demonstration gegen das (iranische) Regime.“ Zunächst einmal nicht freitags, sondern samstags. Zweitens nicht in Teheran, sondern in Paris!

„Gelobt sei Gott, der unsere Feinde aus den Narren hervorgebracht hat.“ (Imam Chamenei und das Publikum lachen.) So ist ihre Feindschaft. Nun, diese Feindschaft existiert.

Es gibt einen Aspekt, der normalerweise ignoriert wird, nämlich die Tatsache, dass die USA im Inland unter gravierenden sozialen, wirtschaftlichen und anderen derartigen Problemen leiden. Natürlich haben sie einige Erfolge in wirtschaftlichen Bereichen erzielt, aber Experten sagen, dass diese kurzfristig sind und nicht anhalten werden. Jedoch überwiegen ihre wichtigen sozialen Probleme nach wie vor. Und ihre Regierung hat keinen stabilen Zustand. Die widersprüchlichen Aussagen, die sie machen – der eine sagt etwas, der andere sagt etwas anderes, heute sagen sie etwas, aber morgen bestreiten sie es –, zeigen ihre Aufregung.

Ich habe etwas über den Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums aufgeschrieben: 41 Millionen der Amerikaner leiden an Hunger und mangelnder Ernährungssicherheit. Dies ist der Zustand der USA. Diese Aufregungen, Beschimpfungen und Unruhen und ihr sogenannter wirtschaftlicher Druck auf die iranische Nation werden von einer Regierung ausgeübt, in deren Inland nach eigenen Angaben 41 Millionen Menschen an Hunger leiden.

Was ihren sozialen Zustand betrifft, da haben sie ein Zentrum, das die wichtigsten Statistiken des Landes aufzeichnet. Dieses Zentrum gibt an, dass ungefähr 40 Prozent der Geburten in den Vereinigten Staaten unehelich sind. Es gibt über zwei Millionen Gefängnisinsassen in den USA, was in der Welt beispiellos ist! Auch im Vergleich zu ihrer Bevölkerung ist es beispiellos. In keinem anderen Land der Welt gibt es eine so große Anzahl von Gefangenen, gemessen an der Bevölkerung. Die höchste Rate des Konsums von Suchtmitteln liegt in den USA. Beachten Sie, dass dies soziale Probleme sind. Sie leiden also.

Rund einunddreißig Prozent der öffentlichen Schießereien auf der Welt finden in den Vereinigten Staaten statt. Jeden Tag hört, sieht und liest man in Zeitungen, dass in so und so einer Schule, einem Club und einer U-Bahnstation geschossen wurde. Das ist ihr sozialer Zustand. Sie leiden. Man hat Mitleid mit ihren Leuten. Was für eine Person ist unter diesen Umständen ihr Präsident geworden? Personen, die weit weg von der Wahrheit und Realität sind. Daher sollten manche Menschen den Feind nicht als sehr groß und gefährlich darstellen. Der Feind ist ein Feind, der leidet.

Natürlich wollen wir die Feindschaft des Feindes nicht vernachlässigen: „Der Feind kann nicht als arm und schwach angesehen werden“ (nach einem Gedicht von Saadi). Allerdings, sollten wir ihn auch nicht als sehr mächtig und großartig betrachten, so dass andere das Gefühl haben, dass sie nichts tun könnten, um ihm entgegenzutreten. Dies ist nicht der Fall. Der Feind ist kein so starker Feind. Der Feind ist einer, der leidet. Seine Politik ist falsch. Fast alle politischen Maßnahmen, die der derzeitige Präsident in den letzten Jahren – auf sicherheitspolitischem Gebiet – ergriffen hat, sind zu ihrem Nachteil ausgefallen.

Ihre Regionalpolitik ist so und ihre Europapolitik ist so. Und auch ihre Politik, asiatischen Mächten entgegenzutreten, endete zu ihrem eigenen Nachteil. Ihre Politik ist so, dass sie ihnen nicht helfen konnte. Die Angelegenheit der Ausgabe von sieben Milliarden Dollar, von denen er während seiner Präsidentschaftskampagne gesprochen hat, existiert weiterhin (unter Bezugnahme auf die Ausgaben der USA in Westasien). Sie geben weiter Geld aus. Natürlich stecken ihre Hände in den Taschen der Saudis. Daher hatten sie keinen Erfolg mit ihrer Politik.

Was ihre Politik der Konfrontation mit der Islamischen Republik betrifft, werde ich Ihnen versichern, dass die USA definitiv besiegt werden und es zu unserem Vorteil enden wird. Heutzutage geben einige Experten in den USA Warnungen heraus – die in ihrer Presse veröffentlicht wurden – die besagen, dass ihr Druck auf den Iran zu einem großen wirtschaftlichen Sprung im Iran führen wird. Sie sagen die Wahrheit in dieser Angelegenheit. Sie werden besiegt werden.

Sie verhalten sich reaktionär. Die zunehmende Stärke der Islamischen Republik wird die andere Seite dankenswerterweise einschüchtern. Als Reaktion greifen sie auf solche Maßnahmen zurück. Beachten Sie das.

Man sieht und hört, dass er (Trump) über Verhandlungen spricht. Auch im Inneren unseres Landes fragen manche Menschen: „Was ist falsch an Verhandlungen?“ Verhandlungen sind Gift, solange die USA so bleiben, wie sie jetzt sind. Wie der Imam (Chomeini) einmal sagte: „Solange er sich nicht wie ein anständiger Mensch verhält.“ So hat er es formuliert. Verhandlungen mit den USA sind Gift und mit der aktuellen Regierung sogar noch mehr.

Verhandeln bedeutet, eine Vereinbarung zu erzielen. Man gibt etwas und bekommt etwas zurück, aber was er in diesem Geschäft will, ist explizit über die Stärken der Islamischen Republik zu verhandeln. Sie versuchen, über diese Themen zu verhandeln. Sie werden nicht sagen: „Sprechen wir über Klimabedingungen, natürliche Ressourcen und die Umwelt.“ Sie werden vielmehr sagen: „Lasst uns über eure Verteidigungswaffen verhandeln. Warum hast du Verteidigungswaffen?“ Nun, Verteidigungswaffen sind für jedes Land notwendig. Sie werden sagen: „Lasst uns darüber verhandeln.“

Was aber bedeutet „Lasst uns verhandeln“? Es bedeutet, wenn wir Raketen mit dieser und jener Reichweite und Präzision bauen, sollten wir die Reichweite verringern, damit sie nicht so stark auf ihre Basen treffen, damit wir nicht reagieren können, falls sie uns eines Tages angreifen! Sie wollen Verhandlungen darüber!

Würden Sie diese Vereinbarung annehmen oder nicht? Es ist offensichtlich, dass Sie dies nicht tun würden. Wenn Sie es nicht akzeptieren, wird es das gleiche Spiel wieder geben, es wird die gleichen Konflikte und Aufregungen geben. Es geht nicht um Religion, Revolution und dergleichen. Kein leidenschaftlicher und intelligenter Iraner wird einen Handel über seine Stärken eingehen. Sie werden sich nicht mit jemandem abfinden, der ihnen diese Stärken entreißen möchte. Wir brauchen diese Stärken.

Unsere strategische Tiefe in der Region ist sehr wichtig. Nun, es ist wichtig für jedes Land. Strategische Tiefe im Bereich Politik und Sicherheit ist das Hauptkriterium für das Leben aller Regierungen und Nationen. Dankenswerterweise ist unsere strategische Tiefe in der Region sehr zufriedenstellend. Sie sind darüber verärgert. Sie sagen: „Lassen Sie uns über regionale Angelegenheiten sprechen.“ Mit anderen Worten, sie möchten, dass wir unsere strategische Tiefe in der Region verlieren. Sie wollen über diese Angelegenheiten verhandeln.

Verhandlungen sind daher grundsätzlich falsch. Es wäre schon falsch mit einer vernünftigen Person (von der anderen Seite) zu verhandeln, aber nicht einmal das ist aktuell der Fall. Mit Menschen zu verhandeln, die ihre Versprechen brechen, ihre Verpflichtungen nicht einhalten und sich nicht zu irgendetwas verpflichten – sie verpflichten sich nicht zu Moral, Recht, internationalen Konventionen oder zu irgendetwas –, ist lächerlich.

Natürlich gibt es unter unseren weisen Persönlichkeiten niemanden, der diese Angelegenheit (der von Trump gewünschten Verhandlungen) verfolgt. Was die Menschen betrifft, ist es klar, wie sie denken. Natürlich gibt es einige Leute, die hier und da ein Geräusch (in eine andere Richtung) von sich geben. Daher sind Verhandlungen absolut bedeutungslos und wie ich oftmals vorher erwähnte, wird so etwas nicht passieren.

In der vorherigen US-Regierung, als ihre Politiker angeblich klarer und vernünftiger auftraten, schrieb Obama uns einen „Liebesbrief“, auf den wir nach einiger Zeit antworteten. Er schrieb sofort einen zweiten Brief. Dann wollte ich antworten, aber die Fitna (Zwitracht) des Jahres 1388 (2009) fand statt. Sie (USA) griffen glücklich auf die Unruhestifter zurück und verteidigten und unterstützten diese. Sie hatten eine klare und konsequente Erscheinung in ihrer Politik, aber in Wirklichkeit waren sie derart. Sobald die Fitna hier ausbrach, waren alle ihre Äußerungen von Respekt und Liebe völlig vergessen und sie schlossen sich der Fitna-Ausrichtung gegen die Islamische Republik an. Was die aktuellen Akteure ihrer Politik betrifft, ist es offenkundig, von welcher Art sie sind.

Die endgültige Option für die iranische Nation ist daher der Widerstand gegen die USA. In dieser Konfrontation und diesem Widerstand werden die USA gezwungen sein, sich zurückzuziehen. Und wenn von Widerstand die Rede ist, bedeutet Widerstand keine militärische Konfrontation. Wenn manche Leute das Thema Krieg in der Presse, im Internet und dergleichen ansprechen, ist dies unsinnig. Es wird kein militärischer Krieg geführt. Durch Allahs Gunst wird kein militärischer Krieg ausbrechen. Wir sind weder hinter einem Krieg her, noch ist es zu ihrem (USA) Vorteil, einen Krieg zu führen. Sie wissen, dass es nicht zu ihrem Vorteil ist.

Wir beginnen keine Kriege. Wir haben noch nie einen Krieg begonnen, und in der heutigen Zeit werden wir dies auch nicht tun. Dieser Kampf ist der Kampf der Willenskräfte. Diese Konfrontation ist die Konfrontation von Willenskräften. Und unsere Willenskraft ist stärker als ihre! Wir haben nicht nur eine starke Willenskraft, sondern vertrauen vor allem auf Gott: „Dies, weil Gott der Schutzherr derer ist, die glauben, und weil die Ungläubigen keinen Schutzherrn haben“ (47:11). Sie haben keinen Beschützer, aber wir verlassen uns auf die göttliche Willenskraft, von der wir alle abhängig sind.

(…)

Erhabener Gott, bei der Heiligkeit von Muhammad und seiner Familie, mache unsere Worte, unsere Absichten und unsere zukünftigen Taten deinem Dienst und deiner Sache gefügig und nehme sie von uns an.

Friede sei mit Ihnen und Allahs Gnade und sein Segen.

Dt. Korah: Jüdische Figur aus der Zeit des Propheten Moses (a.), der durch den Verrat an seinem Volk zu großem Reichtum seitens des Pharaos gelangte und immer wieder die Mission von Moses (a.) von innen bekämpfte, wird im Quran mehrfach erwähnt. Hier stellvertretend für die arabischen Könige und Fürsten Saudi-Arabiens und weiterer Länder, die ebenso durch den Verrat an den Muslimen zu reichen Günstlingen des US-Imperiums wurden.

 

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