IQNA

Anklage wegen Brandanschlags auf Moschee

10:06 - October 26, 2018
Nachrichten-ID: 3000304
Nach dem Brandanschlag auf die IGMG-Moschee in Lauffen sitzen drei Tatverdächtige in Haft. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben.

Wegen eines Brandanschlags auf eine Moschee in Lauffen (Kreis Heilbronn) ist Anklage gegen drei Männer im Alter zwischen 19 Jahren und 24 Jahren erhoben worden. Das Trio soll am 9. März mehrere Brandsätze auf die Räumlichkeiten geworfen haben, wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart am Donnerstag mitteilte. In dem Gebäude waren Gemeinschafts- und Fortbildungsräume untergebracht, einen Teil nutzte der Imam als Wohnung.

Der Imam der Moschee und dessen Frau schliefen während des Anschlags. Die mutmaßlichen Täter hätten zumindest den Tod der beiden Personen billigend in Kauf genommen. Das Feuer wurde entdeckt und gelöscht. Der Schaden wurde mit 5000 Euro beziffert. Verletzt wurde niemand.
Anklage wegen versuchten Mordes

Die Staatsanwaltschaft legt dem Trio versuchten Mord und versuchte schwere Brandstiftung zur Last. Die Ermittler vermuten ein politisches Motiv für die Tat und sehen Bezüge zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK auf. Die Angeklagten, zwei Syrer im Alter von 19 Jahren und 21 Jahren sowie ein Türke im Alter von 24 Jahren sollen ihr nahestehen. Sie sitzen in Untersuchungshaft. Gegen vier weitere Personen werde noch ermittelt.

Die Staatsanwaltschaft erhob die Anklage vor einer Jugendkammer des Landgerichts Heilbronn. Sie muss nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden.
IGMG verureilte Anschlag aufs Schärfste

„Angriffe auf Muslime und ihre Einrichtungen häufen sich zunehmend und werden immer brutaler. Es ist pures Glück, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind“, erklärte Bekir Altaş, Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG).

„Wir verurteilen den feigen und niederträchtigen Angriff auf die Moschee- und Bildungseinrichtung auf das Schärfste. Es ist nur dem Zufall zu verdanken, dass nichts Schlimmeres passiert ist, da sich während der Tatzeit schlafende Personen in den Wohnungen über der Moschee befanden“, betonte Altaş. Als islamische Religionsgemeinschaft seien sie sehr besorgt über die steigende Brutalität der Angriffe auf Muslime und ihre Einrichtungen. Die Moscheegemeinde in Lauffen ist nach diesem Angriff zutiefst verunsichert. Verbrechen dieser Art beunruhigen Muslime im gesamten Bundesgebiet. (dpa, iQ)

http://www.islamiq.de/2018/10/25/anklage-wegen-brandanschlags-auf-igmg-moschee/

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