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Imam Chamenei: „Wie behandelt Gott Anführer und Manager im Jenseits?“

13:30 - December 20, 2018
Nachrichten-ID: 3000554
Zu Beginn seines Dars-e-Charidsch-Unterrichtes am Morgen des Dienstages, 18. Dezember 2018, hat Imam Khamenei eine Überlieferung (Hadith) des Propheten Muhammad (s.) bezüglich der Konsequenzen für Führungspersönlichkeiten erarbeitet. Es folgt der Text des Vorlesungsteils, der aus dem Englischen übersetzt worden ist. (http://english.khamenei.ir/news/6185/How...n-the-Hereafter) von Yavuz Özoguz

Im Namen Gottes ist des Gnädigen, des Begnadenden,

Die Lobpreisung ist Allahs, dem Herrn der Universen, und Friede und Segen sei auf unserem Meister Muhammad, auf seiner reinen und makellosen Familie, und Allahs Zorn sei auf all ihren Feinden.
Über den heiligen Propheten Muhammad (s.) wurde erzählt, dass er gesagt hat: „Jeder, der zehn oder mehr Menschen anführt und betreut, wird am Tag des Gerichts vorgeführt mit am Hals gebundenen Armen. Wenn sie als gute Menschen bewertet werden, die kein Unrecht getan haben, werden sie freigelassen. Doch falls sie verurteilt werden Fehler und Sünden begangen zu haben, werden die Ketten an ihren Körpern vermehrt werden.“

„Jeder, der zehn oder mehr Menschen anführt und betreut, wird am Tag des Gerichts vorgeführt mit am Hals gebundenen Armen.“

Diese Überlieferung (Hadith) betrifft mich und diejenigen, die (in einer Situation) wie ich sind: Jeder, der zehn Menschen oder 80 Millionen Menschen führt, der als Manager, Chef in dieser Welt geachtet wird, wird am Tag des Gerichts seine Arme an den Hals gebunden vorfinden, das heißt angekettet. Die Rolle der Führung und die Verantwortung, die diese (Rolle) mit sich bringt, hat Implikationen, die natürliche Folgen (im Jenseits) hervorrufen.

In unserem Verantwortungsbereich, in dem wir der Chef oder Manager sind oder eine leitende Funktion innehaben, könnten einige Aktionen stattfinden, die wir hätten verhindern können, aber es nicht geschafft haben. Wir waren vielleicht fahrlässig oder faul, aber diese fehlerhafte Handlung hat unter unserer Aufsicht stattgefunden, bei der wir eine Führungsrolle hatten. Oder es hätte eine bestimmte Arbeit im Bereich unserer Verantwortung geleistet werden müssen, aber sie hat nicht stattgefunden. Es könnte sein, dass wir es nicht wussten, wir waren nicht achtsam, wir haben es nicht überprüft, wir haben es nicht berücksichtigt, wir haben andere nicht gefragt oder wir haben nichts gelernt. Ansonsten hätten wir es vielleicht gewusst, aber wir haben gezögert, haben die Arbeit verschoben, und dann war die Zeit verloren.

Die Weisen wissen, dass sie keine Führungspositionen anstreben sollten. Wir sollten nicht danach streben und es verfolgen, Manager zu sein; weil Führung solche Auswirkungen hat. Manche Menschen wollen Führungspersönlichkeiten sein, ohne zu wissen, dass es diese Risiken mit sich bringt: Wenn sie am Tag des Gerichts vorgeführt werden, werden ihnen die Hände gefesselt. Das ist extrem wichtig. Sie werden mit gefesselten Händen zum göttlichen Gericht gebracht.

„Wenn sie als gute Menschen bewertet werden, die kein Unrecht getan haben, werden sie freigelassen.“

Wenn sie gute und ehrliche Menschen sind, keine Sünden oder Fehler begangen haben und nicht als verantwortlich für Ungerechtigkeit eingestuft werden, werden sie freigelassen. Der Heilige Gesetzgeber, der Gott der Welt, hat dazu einige Regeln. Manchmal werden manche Menschen aus bestimmten Gründen begnadigt. Dies geschieht normalerweise, wenn ihre Fehler nicht durch Nachlässigkeit verursacht werden. Manchmal sind wir unwissend, aber aufgrund unserer Nachlässigkeit. In anderen Fällen haben wir vielleicht unser Bestes gegeben und hart gearbeitet, aber das Ergebnis ist nicht günstig. In diesem Fall wird unser Fehler von Gott begnadigt. Wenn also der Anführer ehrlich und ein guter Mensch ist, wird er freigelassen.

„Doch falls sie verurteilt werden Fehler und Sünden begangen zu haben, werden die Ketten an ihren Körpern vermehrt werden.“

Wenn er kein guter Mensch in dieser Welt war, hat er irgendwelche Sünden oder Irrtümer begangen – jede Art (von Sünden), die man sich vorstellen kann – dann werden seine Ketten und Einschränkungen vergrößert und erweitert.

Das müssen wir verstehen. Wir dürfen uns nicht auf Positionen mit Führungsverantwortung freuen, weder in der Gesetzgebung noch in der Durchführung. Sie sehen, wie manche Leute danach streben und hart arbeiten, um ein Mitglied des Parlaments zu werden. Und wenn sie die Position nicht erlangen aus irgendeinem Grund, beispielsweise weil sie nicht qualifiziert wurden oder nicht gewählt werden, so werden sie sich sehr darüber aufregen, weil sie nicht besonders klug sind. Sehen Sie das? Falls eine Führungsposition zu einer ähnlichen Situation für uns führen könnte, sollten wir uns nicht darauf freuen. Nur wenn die Position wirklich einer (bestimmten) Person bedarf, ist diese Person verpflichtet, sie zu akzeptieren, ja es ist dann seine Pflicht.

Für meine zweite Amtszeit (als Präsident) war ich entschlossen, nicht als Präsidentschaftskandidat zu kandidieren. Die erste Amtszeit wurde mir (aufgrund der Situation) auferlegt. Für die zweite Amtszeit der Präsidentschaft war ich mir sicher, dass ich kein Kandidat werden wollte. Jedoch sagte mir Imam Chomeini, es sei meine religionsrechtlich persönliche Verpflichtung [wadschib ayni]. Also akzeptierte ich es trotz meines Unwillens. Es wird jedoch empfohlen, dass falls es für eine Person keine Pflicht und keine religionsrechtliche Verpflichtung [wadschib] ist, er diese (Position) nicht anstreben soll. Doch falls es eine Verpflichtung ist und wir keine Wahl haben, müssen wir energisch vorangehen und handeln.

 

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