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Das Ramadan-Zelt in Moskau: Zeichen der Interaktion von Muslimen Russlands mit der islamischen Welt

21:34 - May 13, 2019
Nachrichten-ID: 3001222
IQNA - Jedes Jahr wird auf Initiative der Geistlichen Verwaltung der Muslime der Russischen Föderation ein Ramadan-Zelt vor der Moschee im Moskauer Siegespark aufgebaut. In den letzten vierzehn Jahren ist dieses Programm zu einer fortdauernden und symbolischen Aktivität der Muslime Russlands geworden.

Dem IQNA-Bericht zufolge ist das Ramadan-Zelt ein gemeinnütziges und kulturelles Programm, das auf Initiative der Geistlichen Verwaltung der Muslime der Russischen Föderation und mit Hilfe der Zentralen Geistlichen Verwaltung der Muslime Russlands und der Moskauer Regierung durchgeführt wird. Die Veranstaltungen finden jedes Jahr während des Fastenmonats Ramadan vor der Hauptmoschee im Moskauer Siegespark statt und haben in den letzten vierzehn Jahren dazu beigetragen, dass sich Muslime Russlans miteinander und mit Muslimen aus anderen Ländern vereinen. Das Ramadanzelt ist zu einer symbolischen Veranstaltung geworden, das das kulturelle und religiöse Leben der Muslime in Moskau darstellt.

Jeden Abend werden zahlreiche fastende Muslime zu diesem einmonatigen Programm eingeladen, um das Iftar-Essen zu sich zu nehmen und künstlerisch- kulturelle Veranstaltungen unterschiedlicher ethnischer Gruppen der muslimischen Bevölkerung Russlands und aus anderen Nationen der Welt zu besuchen. Diese Wechselbeziehung ermöglicht ihnen, sich besser kennenzulernen und zusammen an gemeinnützigen Tätigkeiten teilzunehmen. Außerdem werden dadurch die religiöse und soziale Verbundenheit aller Muslime und die Notwendigkeit der Interaktion mit anderen Völkern und Glaubensrichtungen akzentuiert.

 

Halal-Lebensmittelindustrie

Das Speisenangebot während den großen Iftar-Empfängen im Ramadan-Zelt ist von der Esskultur und den kulturellen Traditionen verschiedener ethnischer Gruppen geprägt. Hier findet sich die Essens-Vielfalt der muslimischen Gemeinschaft aus der ganzen Welt wieder und Besucher können den ganzen Monat über kostenlos Iftar-Essen bekommen. Darüber hinaus werden jeden Abend international tätige Unternehmen auf dem Gebiet der Halal-Lebensmittelindustrie vorgestellt.

Nach Angaben des Kulturzentrums der Islamischen Republik Iran in Russland werden im Ramadanzelt außerdem diverse Förderprogramme durchgeführt, die den Zweck verfolgen, bessere Lebensmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung, Rentner und Pensionäre, Bedürftige, Kinder und so weiter zu schaffen.

Während des Fastenmonats Ramadan werden die Vertreter der offiziell anerkannten Religionen in Russland, die Regierungsvertreter, Vertreter der russischen Staatsduma, Mitglieder des Föderationsrates, Intellektuelle, Künstler und Kulturschaffende, Geschäftsleute, Vertreter verschiedener ethnischer Gruppen und Nationalitäten an dieser Veranstaltung teilnehmen und ihre Hilfsbereitschaft verkünden.

Einige religiöse Organisationen, wie das Kulturzentrum „Dar“ und die Wohltätigkeitsstiftung „Zakat“, die sich für wohltätige Zwecke einsetzen, stellen sich im Rahmen der Veranstaltung vor und beschreiben ihre Konzepte zur Unterstützung bedürftiger Menschen und zur Betreuung von Menschen mit Behinderung in Russland und im Ausland. Ebenso wie die anderen religiösen Institutionen und Wohltätigkeitsvereine stellt die schiitische Gemeinschaft in Moskau ihre Aufgaben und Konzepte vor.

 

Das diesjährige Programm

Jede der Veranstaltungen im Ramadanzelt widmet sich einem speziellen Thema. Letztes Jahr war „Die Lebensgeschichte von Propheten“ das Hauptthema. Das übergeordnete Thema der Veranstaltungen in diesem Jahr lautet „Das Haus der Weisheit“, wobei die Gelehrten und die berühmten Persönlichkeiten der islamischen Welt vorstellt werden und auf die hohe Wichtigkeit der Anstrengung zum Wissenserwerb für jeden Muslim eingegangen wird.

Das Ramadan-Zelt wird schon seit vierzehn Jahren aufgestellt, um die Gastfreundschaft der Muslime zu zeigen. Alle Personen, die an dieser Zeremonie teilnehmen, werden als Gast herzlich aufgenommen.

 

خیمه رمضان روسیه؛ نماد تعامل اسلامی و معرف فرهنگ مسلمانان مسکو

Das diesjährige Ramadanzelt ist von muslimischen Künstlern in Russland prächtig dekoriert worden und hat eine eindrucksvolle Schönheit. Für die Dekoration in Innenräumen sind Elemente aus der islamischen Kultur verwendet worden.

Bei der Eröffnungsfeier des 14. Ramadan-Zeltes waren Vertreter aus verschiedenen religiösen, kulturellen und politischen Bereichen der russischen Regierung sowie Vertreter muslimischer Staaten anwesend. Die Zeremonie begann mit dem Vortrag von Rawil Gainutdin, dem Vorsitzenden des russischen Muftirates und der Geistlichen Verwaltung der Muslime der Russischen Föderation. In seiner Rede hat er all denen, die sich an der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung beteiligt haben, seinen Dank ausgedrückt.

 

خیمه رمضان روسیه؛ نماد تعامل اسلامی و معرف فرهنگ مسلمانان مسکو

 

Im Anschluss daran haben Vertreter unterschiedlicher Abteilungen der Regierung der Russischen Föderation, darunter der Leiter der Abteilung für Interaktion mit religiösen Institutionen der russischen Präsidentschaft, der stellvertretende Leiter der Abteilung für Nationale Politik und Regionale Beziehungen in Moskau und der stellvertretende Leiter der Vertretung der Republik Tatarstan im Präsidialamt der Russischen Föderation, jeweils einen Vortrag gehalten und ihren Dank für die gebührende Maßnahme der Geistlichen Verwaltung der Muslime in Moskau ausgedrückt.

 

Ehrenzeichen für die Mutter des Mufti von Moskau

Im Rahmen der Zeremonie bekamen drei Bedienstete der islamischen Kultur in der Russischen Föderation das Ehrenzeichen der Geistlichen Verwaltung der Muslime der Russischen Föderation überreicht. Unter den Ausgezeichneten befand sich auch Adile, die Mutter des Moskauer Mufti Alaeddinov, die für ihre herausragende Rolle in der religiösen Erziehung ihrer Kinder und für die Mitarbeit in religiösen Wohltätigkeitsorganisationen mit dem Ehrenzeichen ausgezeichnet wurde.

 

Iran als Gastgeber am letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan

Die Organisation und Umsetzung des Abendprogramms im Rahmen der Kultur- und Wohltätigkeitsveranstaltung „Ramadan-Zelt“ wird jeweils von den Regierungsvertretern der islamischen Länder übernommen. Die Islamische Republik Iran organisiert in den letzten Jahren die Veranstaltung am letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan. Auf der Vernstaltung, die vor dem Sonnenuntergang (Iftar) stattfindet, werden unterschiedliche kulturelle Bräuche der iranischen Muslime zur Fastenzeit vorgestellt und erläutert. Die Parallelität dieser Veranstaltung mit dem al-Quds-Tag hat dazu beigetragen, dass die Veranstaltung zum großen Teil dem al-Quds-Tag und dem Thema „Besetztes Palästina“ gewidmet wird und die Besucher der Veranstaltung gemeinsam mit anderen Muslimen auf der ganzen Welt mit dem palästinensischen Volk sympathisieren.

 

http://iqna.ir/fa/news/3810200

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