IQNA

Westasien ist das Vietnam der Westlichen Welt

20:36 - July 05, 2019
Nachrichten-ID: 3001417
Trumps Vietnam kann auch mit der Neuauflage der Madman-Theorie nicht relativiert werden und ein von britischen Piraten gekaperter Öltanker legt die Einbettung der westlichen Presstituierten in die europäische Verbrechensbeteiligung offen. Doch mit allen jenen Methoden ist der moralisch abgewrackte Westen nicht zu retten. Ein Beitrag von Yavuz Özoguz

Die Welt gehört schon lange nicht mehr der Westlichen Welt. Die Westlichen Werte von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit haben sich aufgelöst in dem neuen alles überragenden „Wert“ Kapitalismus. Die imperialistische Unmenschlichkeit des Kapitalismus, der Menschen verdinglicht und Dinge vergöttert, ist schon lange nicht mehr attraktiv für die Jugend der Welt, nicht einmal in der Westlichen Welt. Deshalb versuchen Promoting-Agenturen die Jugend einzufangen mit vermeintlich antikapitalistischen Zielen wie dem Klimaschutz, die man dann allerdings sehr wohl kapitalistisch ausschlachten kann.

Inmitten der Anfänge des zuerst moralischen und dann auch wirtschaftlichen Verfalls der Westlichen Welt fiel die Islamische Revolution im Iran. Die von den Revolutionären ausgehende Befreiungstheologie, welche die Menschlichkeit des Menschen und seinem göttlichen Ursprung wieder zum Wert aufsteigen ließ (selbst für Atheisten), breitete sich in historischen Maßstäben betrachtet blitzartig über die Landesgrenzen des Iran aus. Gerade einmal vier Jahrzehnte nach der Islamischen Revolution im Iran sind die moralischen und geistigen Auswirkungen überall in der Region zu spüren. Parallel dazu ist zu spüren, wie andere Großmächte wie China, Russland und Indien sich der zu Sklaverei degenerierten Dominanz der Westlichen Welt entgegenstellen. Der „Weiße Mann“ hat seinen Abgang bereits registriert und große Angst davor, wie es der legändere deutsche Autor Peter Scholl-Latour bereits vor zehn Jahren geweissagt hat [1].

Viele Länder ehemals westlicher Dominanz wechseln die Seiten.

- Afghanistan, die Opiumkammer der Westlichen Welt und damit Geldquelle für viele westlichen Geheimdienste, wird nicht mehr zu halten sein. Es geht nur noch darum, wie grausam der Rauswurf wird.
- Irak ist schon längst verloren für die Westliche Welt und es geht nur noch darum, wie lange US-Terroristen, die als IS-Terroristen auftreten, das Land destabilisieren können, bevor es eine neue Einheit mit der Islamischen Republik Iran aufbaut, der sicherlich auch andere Länder beitreten werden.

- Syrien wurde von der Westlichen Welt zwar ins Mittelalter gebombt, aber ist damit für immer für die Westliche Welt verloren. Eine kampferprobte Armee hat erfolgreich Widerstand geleistet und in ausgeklügelter Kooperation mit Iranern und Russen nicht nur die vom Westen bezahlten Terroristen rausgeschmissen, sondern stellt nunmehr eine neue Säule der Achse des Widerstandes gegen den kapitalistischen Westen dar. Die Verzweiflung der Westlichen Welt geht so weit, dass sie in Piratenmanier ein iranisches Schiff gekapert haben, welches anscheinend Rohöl in eine syrische Raffinerie transportiert hat [2]. Zwar gibt es ein US-Embargo und Sanktionen der EU gegen Syrien und Iran, beide aber sind nicht völkerrechtlich bindend! Daher gilt das Seerechtsabkommen mit dem Recht der Friedlichen Durchfahrt für die Straße von Gibraltar [3], was von den Briten im Auftrag der USA gebrochen worden ist. Jegliches Völkerrecht wird aus den Angeln gehoben, wenn es um den Iran als neue geistige Quelle für eine Befreiungstheologie geht. Erschreckend dabei ist nicht das Vorgehen der westlichen Piraten, sondern das Verhalten der westlichen Presse, in der kein einziger Presstituierter es wagt, auf die rechtliche Situation in der Straße von Gibraltar hinzuweisen.

- Jemen wurde durch die Westliche Welt brutal überfallen und wird sich in absehbarer Zeit nie wieder an seine Henker wenden. Der Anführer des Ansarullah-Widerstandes Sayyid Abdul-Malik al-Huthi hat sich erst jüngst an den saudischen Anführer und Vollstrecker westlicher Verbrechen Bin Salman gerichtet, der im Schutz der Westlichen Welt jedes Verbrechen begehen darf: „Wenn das Meer auf Eurer Seite steht, und der Luftraum auf Eurer Seite steht, und der Boden auf Eurer Seite steht, und das Erdöl auf Eurer Seite steht, und das Geld auf Eurer Seite steht, und die Söldner auf Eurer Seite stehen, und USA, Israel, Britannien und Frankreich und die Koalition der Araber auf Eurer Seite stehen, und Ihr dennoch nicht siegt, dann seid absolut sicher, dass Gott nicht auf Eurer Seite steht.“

- Der Libanon steht seit dem Sieg der Hizbollah gegen die zionistischen Besatzer unerschütterlich an der Seite des Widerstandes gegen die Westliche Welt. Erschreckend für den Westen ist dabei, dass auch die meisten Christen im Libanon diesen Widerstand unterstützen.

- In Libyen wurde ein System etabliert, das sich der Westlichen Welt unterordnen sollte. Als dieses ein erstes Interesse an der neuen Seidenstraße Chinas verlautbaren ließ, hat man eine vom CIA ausgebildeten Terroristen-General losgeschickt, um das Land noch mehr zu destabilisieren.

- In Palästina ist die Westliche Welt von ihrem jahrzehntelangen heuchlerischen und betrügerischen Zwei-Staaten-Theater inzwischen offen übergegangen zum Groß-Israel-Traum mit palästinensischen dritte Klasse Bürgern (die zweite Klasse sind Juden, die nicht Weiße sind [4]). Allein das verdeutlicht die aussichtslose Lage nicht der Palästinenser, sondern westlichen Apartheids-Kolonialisten. In keiner anderen Region der Welt aber weiß man besser, was mit den Goliaths dieser Welt geschieht.

- In der Türkei versucht die Westliche Welt den Einfluss der Befreiungstheologie dadurch halbwegs unter Kontrolle zu halten, indem ein neuer westlich orientierter Kapitalist ebenfalls im Kleid des Islam auftritt, nachdem man den Einfluss auf die Regierung durch einen gescheiterten Putschversuch zunehmend verloren und die Türkei sich ebenfalls der neuen Seidenstraße zugewandt hat.

- Selbst ein rein christliches Land wie Venezuela war mittels eines Putschversuches und diverser weiterer Intrigen nicht von seinem antikapitalistischen Weg abzubringen.

Land für Land verliert der Westen nicht nur in Westasien, sondern inzwischen in der ganzen Welt. Der sogenannte Nahe Osten (also Westasien) ist inzwischen zu einem viel größeren Vietnam für Trump und das US-Regime geworden, als es Vietnam jemals für Nixon war. Im längst nicht mehr aufzuhaltenden Rückzug der Westlichen Welt versuchen die USA mit der Anwendung der beim Vietnam-Krieg umgesetzten Madman-Theorie [5] zu retten, was noch zu retten ist. Doch auch das wird ihnen nicht viel nützen. Der bevorstehende Finanz-Crash der Westlichen Welt wird alles übertreffen, was es zuvor gab [6].

Europa (ohne ihre siamesischen Zwillinge aus Britannien) steht am Scheideweg. Es muss sich entscheiden, ob es eine eigene Befreiung anstrebt oder mit den USA und Israel zusammen untergehen möchte. Der Untergang selbst ist nicht zu vermeiden, denn er basiert auf neuen geistigen Befreiungswerten und kann auch mit Atomwaffen nicht aufgehalten werden. Bei aller erlogenen Propaganda gegen die „Mullahs“ dringt doch immer wieder der eine oder andere Aspekte der umgesetzten Befreiungstheologie durch den Blockadewall westlicher Presstituierter durch und fasziniert auch westliche Jugendliche. Denn hier werden Werte vorgelebt, die sich jeder anständige Mensch im tiefsten Inneren wünscht, selbst wenn er nicht an Gott glaubt. Allein der Umgang mit Gemeinwohl, also dem Besitz aller, erfolgt in der neuen Befreiungstheologie auf eine Art, wie man sie sich in der heutigen Westlichen Welt nicht einmal im Ansatz vorstellen kann.

Der Umgang der Regierung eines Staates mit der Gemeinwohlkasse bzw. Steuergeldern unterliegt im Islam sehr strengen Kriterien. So erlangte eine Geschichte von vor 1400 Jahren Berühmtheit, als Imam Ali (a.) bei einem Gespräch mit zwei Besuchern die Kerzen im Raum löschte und es dunkel wurde mit der Begründung, das das Gespräch nicht dem Gemeinwohl diene. Diesem Vorbild hat sich auch die Heiligkeit unserer Zeit Imam Chamenei angeschlossen:

Der große islamische Gelehrte Ayatollah Dschawadi-Amuli erzählte nach einem Besuch bei Imam Chamene'i: „Einst war ich Gast bei dem geehrten Oberhaupt (Imam Chamene'i). Sein Sohn Sayyid Mustafa war ebenfalls anwesend, als das Essen aufgetischt wurde. Ayatollah Chamene'i blickte seinen Sohn an und sagte: "Bitte gehen Sie nach Hause". Ich sagte zu Ayatollah Chamene'i: "Erlauben Sie ihn zu bleiben. Ich habe ihn darum gebeten." Ayatollah Chamene'i antwortete: "Dieses Essen ist von der Gemeinwohlkasse. Sie sind ein Gast des Staates. Meinen Kindern steht es aber nicht zu, davon zu essen. Er (Sayyid Mustafa) soll nach Hause gehen und dort essen." In diesen Augenblick wurde mir bewusst, weshalb Gott diesem Mann soviel Glorie verliehen hat.“ [7]

Der Geist dieser Glorie wird den unmenschlichen Geist des verbrecherischen Kapitalismus besiegen – so Gott will.

[1] https://www.tagesspiegel.de/kultur/liter...es/1678528.html
[2] https://www.focus.de/politik/ausland/nac...d_10897289.html
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Recht_der_...chen_Durchfahrt
[4] https://www.dw.com/de/heftige-proteste-%...rael/a-49462846
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Madman-Theory
[6] https://www.focus.de/finanzen/boerse/es-...d_10861040.html
[7] http://www.eslam.de/begriffe/i/islamisch...inwohlkasse.htm

 

http://www.muslim-markt-forum.de/t1717f2-Westasien-ist-das-Vietnam-der-Westlichen-Welt.html#msg5045

 

captcha