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Eine Gruppe von 100 islamischen Geistlichen aus Palästina und dem Libanon boykottierte die Jahrhundertdeal-Konferenz

0:45 - June 26, 2019
Nachrichten-ID: 3001373
IQNA - Eine Gruppe von 100 islamischen Gelehrten und Geistlichen aus Palästina und dem Libanon gab bei einem Treffen in der libanesischen Stadt Sidon die offizielle Erklärung ab, dass sie fest auf ihrer islamrechtlichen Position beharre und einen Boykott des von den USA propagierten Jahrhundert-Deals und der Normalisierung der Beziehungen zum zionistischen Regime ankündige.

Wie IQNA unter Berufung auf das Nachrichtenportal Arabi21 berichtet, habe eine Gruppe von islamischen Geistlichen aus Palästina und dem Libanon bei einem Treffen, das am Sonntag, 23. Juni unter dem Titel „Konferenz der hochrangigen islamischen Gelehrten“ auf Initiative der Gesellschaft der Islamgelehrten Palästinas in der libanesischen Stadt Sidon stattgefunden habe, die islamische Umma dazu aufgerufen, die Förderung gemeinsamer Angelegenheiten der islamischen Gemeinschaft und vor allem die Verteidigung Palästinas als eine ihrer Hauptaufgaben vorzunehmen.

Bei diesem Treffen, das unter dem Motto „Nein zum ominösen Jahrhundert-Deal; Nein zur Manama-Konferenz; Nein zur Normalisierung der Beziehungen zu den Feinden“ gestanden habe, hätten die libanesischen und palästinensischen Islam-Gelehrten die USA als „Feind der Völker der Region“ bezeichnet und erklärt, dass die einzige Lösung des Palästina-Problems darin bestehe, die vertriebenen Palästinenser in ihre Heimat zurückkehren zu lassen, was ein heiliges Recht des palästinensischen Volkes sei. Das Zurückweichen vor der Realisierung dieses Rechtes solle untersagt werden, hätte sie weiter betont.

In der besagten Erklärung stehe: „Jerusalem ist eine arabische, islamische und christliche Stadt und Juden haben kein Recht auf dieses Land. Donald Trumps Verlagerung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem ist ein historisches Verbrechen gegen die Menschlichkeit und alle Staaten, die einer solchen Maßnahme zugestimmt haben, sind an diesem Verbrechen beteiligt.“

Es heiße weiter: „Bemühungen um eine Normalisierung der Beziehungen zum zionistischen Feind und Anerkennung des zionistischen Regimes sind als Verbrechen gegen die von den Israelis vertriebenen Palästinenser zu betrachten.“

 Anzumerken ist, dass die Wirtschaftskonferenz, die am heutigen Dienstag unter dem Motto „Frieden zu Wohlstand“ in Bahrains Hauptstadt Manama begonnen hat, der erste Schritt auf dem Weg zur Umsetzung des sogenannten US-amerikanischen „Jahrhundert-Deals“ sein soll.

Der vom US-Präsidenten Donald Trump angekündigte „Deal des Jahrhunderts“, für dessen Umsetzung Trumps Schwiegersohn Jared Kushner verantwortlich ist, zielt darauf ab, die Hälfte des Westjordanlandes und einige Teile von Ostjerusalem der israelischen Regierung zu überlassen. Das zionistische Regime sollte als Gegenleistung dafür die übrigen Gebiete im Westjordanland und den Gaza-Streifen für die die Gründung eines selbstständigen palästinensischen Staates anbieten. Anstelle Jerusalems soll dann die Stadt Abu Dis zur Hauptstadt eines zukünftigen palästinensischen Staates werden.

Trumps „Jahrhundert-Deal“ bedeutet zugleich aber auch Verzicht auf das Rückkehrrecht der geflohenen bzw. vertriebenen Palästinenser, welches gemäß der Resolution 194 des UN-Sicherheitsrates vom Dezember 1948 anerkannt wurde.

 

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