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Die Ursprünge der US-Feindschaft gegenüber dem iranischen Volk

19:22 - April 24, 2020
Nachrichten-ID: 3002505
Teheran (IQNA)- Die Feindschaft der USA gegenüber dem iranischen Volk besteht nun seit Jahrzehnten. Worin liegen ihre Gründe und Anfänge?

Ein Beitrag von Yunus Ibrahimi

Die US-Feindschaft gegenüber dem iranischen Volk besteht nunmehr seit über 60 Jahren. In einem seiner letzten Treffen mit Studenten und Schülern ging Imam Chamenei auf die Geschichtsverfälschung in Bezug auf den Zeitpunkt des Beginns der Feindschaft der USA gegenüber dem iranischen Volk ein. In diesem Zusammenhang erzählte er, dass er in den Zeiten seiner Präsidentschaft, während der Teilnahme an der UN-Vollversammlung, einen damals bekannten amerikanischen Journalisten traf, der ihn interviewte. Dieser führte die Besetzung der US-Botschaft – besser gesagt, des Spionagenests der USA – im Iran als den Ursprung der Differenzen zwischen dem Iran und der USA an. Diese Aussage ist ein verfälschtes Narrativ der Geschichte. Der Konflikt zwischen dem iranischen Volk und der USA begann spätestens mit dem Putsch gegen die iranische Regierung am 19. August 1953.[1] Im Folgenden werden einige wichtige Auszüge aus diversen Reden Imam Chameneis aufgelistet, bezüglich der Übernahme des Spionagenests, der sogenannten US-Botschaft, die die Feindschaft der USA gegenüber dem iranischen Volk belegen.


1. Der Putsch am 19. August 1953

Die Differenzen der iranischen Nation und der USA begannen spätestens mit dem Putsch am 19. August 1953 und erreichten dort ihren Höhepunkt. Die USA waren es, die heimtückisch und perfide dem iranischen Volk ein korrumpiertes und abhängiges Regime aufzwangen und großes Leid zufügten. Dieses Leid war ein Resultat des Staatsstreichs und kein unbedeutendes Ereignis.

Viele Jahre wurde der Iran von dem Regime zertrampelt, welches durch die USA an die Macht gebracht worden war. Der Zeitpunkt des Beginns der Feindschaft ist somit der 19. August 1953. Sie betraten die Arena und starteten einen Staatsstreich in einem unabhängigen Land mit einer nationalen und beliebten Regierung, die den Amerikanern getraut hatte. Mosaddeq vertraute den Amerikanern und wurde dafür bestraft, indem sie ein korrumpiertes, böswilliges, unterdrückerisches und unmenschliches Regime installierten.[2]


2. Unterdrückung der Studentenproteste anlässlich Nixons Besuch (7. Dezember 1953)

Es ist erwähnenswert, dass dieses blutige Ereignis, bei dem drei Studenten getötet wurden, ungefähr vier Monate nach dem Staatsstreich stattfand. Der Putsch und die extreme Unterdrückung mit allen Kräften führte nämlich zu einem gewaltigen Aufruhr der Studenten der Teheraner Universität. Dies geschah, weil Nixon, der damalige Vizepräsident der USA, nach Iran gekommen war. Die Studenten demonstrierten im Umfeld der Universität gegen Amerika und Nixon, die die Drahtzieher des Staatsstreichs vom 19. August 1953 waren. Natürlich wurden die Studenten bekämpft und drei von ihnen ermordet.[3]


3. Einführung des Kapitulationsgesetzes (13. Oktober 1964 / 4. November 1964)

Unser geliebter Imam Chomeini (r.), dieser einzigartige Mann unserer Geschichte, erhob sich gegen das Kapitulationsangebot und der gerichtlichen Immunität für Amerikaner, die zu jener Zeit federführend für alle Angelegenheiten waren. Wegen seines Einspruchs wurde er von den US-Söldnern am 4. November 1964 aus dem Iran verbannt. An jenem Tag stand ihm niemand zur Seite. Natürlich waren die Herzen der Menschen mit dem Imam, doch die Söldner der Amerikaner entführten ihn aus seinem Haus, während er völlig allein war und schickten ihn ins Exil.[4]


4. Bestrebungen, die Islamische Revolution zum Scheitern zu bringen (28. Januar 1979)

Am 28. Januar 1979, einige Tage bevor Imam Chomeini (r.) ins Land einreiste, kam der amerikanische Agent General Huyser nach Iran, um das Regime vor der drohenden Revolution zu schützen und dessen Macht aufrechtzuerhalten. In seinen Memoiren, die in den Geschichtsbüchern festgehalten wurden, schreibt Huyser: „Ich sagte zu General Gharabaghi: ‚Senkt eure Waffen, wenn ihr dem Volk entgegentretet.‘“ Das bedeutet, ihr sollt die Menschen töten und nicht grundlos in die Luft schießen. Stattdessen sollt ihr das Volk niedermetzeln.

Und genau das taten sie. Sie senkten ihre Gewehrläufe und infolgedessen wurden zahlreiche Jugendliche ermordet. Doch die Massen wichen nicht zurück. Huyser schreibt: „Später kam Gharabaghi zu mir und sagte: „Ihr Befehl war nicht effektiv, weil die Leute dadurch nicht zurückgedrängt werden konnten.““ Huyser antwortet darauf: „Ich habe gesehen, dass der General des Schahs kindische Vorstellungen hat.“ Er meinte damit, dass sie hätten weitermachen und ohne Pause die Menschen erschießen sollen. Man darf nicht vergessen, dass das Regime eine Marionette war. Ein amerikanischer General befiehlt einem iranischen General, seine eigenen Landsleute zu erschießen und er folgt diesem Befehl. Und weil es nicht erfolgreich ist, geht er erneut zu ihm und sagt: „Es bringt nichts.“ Huyser aber sagte dazu, dass sie wie Kinder sind und wie Kinder denken.[5]


5. Erzeugen des Separatismus zwischen ethnischen Gruppen (1979–1980)

Seit dem Sieg der Revolution behandelten die US-Regierungen – sowohl republikanische, als auch demokratische Präsidenten – die Islamische Republik ungerecht. Dies ist allgemein bekannt. Die Aufstachelung der wenigen Gegner der Islamischen Republik und die Unterstützung von Separatistengruppen sowie Terrorakten waren die ersten Maßnahmen der Amerikaner zu Beginn der Revolution. In jedem Teil des Landes, wo es eine Spur von Separatistenbewegungen gab, haben wir amerikanische Beteiligung festgestellt. Manchmal konnten wir ihre finanzielle Unterstützung aufdecken und einige andere Male sogar ihre Agenten ausmachen. Dies hat unserem Volk sehr geschadet. Bedauerlicherweise gehen sie noch immer so vor. [6]


6. Verhängen von Resolutionen gegen den Iran und Schutz des Schahs (1980)

In den ersten Monaten nach dem Sieg der Islamischen Revolution verhängte der US-Senat eine strenge Resolution gegen die Islamische Republik Iran und begann damit, seine Feindschaft in die Tat umzusetzen. Dies geschah während der Zeit, als die US-Botschaft im Iran noch geöffnet war.

Jene Menschen, die denken, dass enge und freundschaftliche Beziehungen zu den USA einer Immunität gegenüber einem Schaden durch Amerika gleichkäme, sollten diese historische Erfahrung im Blick behalten: Die US-Botschaft war im Iran noch geöffnet. Die Amerikaner betraten oder verließen das Land ohne Einschränkungen. Die Revolution hatte sie nicht veranlasst, den Iran zu verlassen. Sie hatten, wie jede andere Regierung, eine Botschaft. Sie hatten bestimmte Agenten und Beamte. Sie lebten friedlich im Iran, doch genau zu dieser Zeit zeigte die US-Regierung ihre Feindschaft gegenüber der Revolution. Zusätzlich nahmen sie Mohammad Reza, den absoluten Feind des iranischen Volkes, auf und beherbergten ihn in Amerika. Tatsächlich gewährten sie dem Feind des iranischen Volkes Asyl. [7]


7. Umwandlung der Botschaft in ein Spionage- und Verschwörungszentrum (1960er / 1970er Jahre)

Das erste politische System und die erste Regierung, die gegen unser Volk aktiv vorging, war Amerika […] Die Antwort und Reaktion auf diese Aktivitäten war die Handlung unserer Studenten. Sie gingen und nahmen die US-Botschaft ein und es wurde offenbar, dass sie ein Spionagenest war. Nach den ersten Monaten des Sieges der Revolution wurde klar, dass dieser Ort als Brutzentrum für Verschwörungen gegen die Revolution fungierte. Dies wurde durch die in der US-Botschaft gefundenen und später veröffentlichten Dokumente belegt. Verehrte Jugend, ihr solltet diese Dokumente in Bezug auf das Spionagenest („Den of Espionage“), lesen, denn sie sind sehr aufschlussreich [...] Diese Dokumente belegen, dass sowohl während des Höhepunktes der revolutionären Bewegung als auch zum Zeitpunkt des Sieges der Revolution und Gründung der Islamischen Republik die USA Verschwörungen und Komplotte gegen die Islamische Republik ausheckten. Das ist Amerika! Diese Angelegenheiten betreffen die post-revolutionäre Zeit.[8]
Diese aus den Reden Imam Chameneis zitierten Auszüge belegen, dass die Feindschaft der USA gegenüber dem iranischen Volk nicht erst seit der Botschaftsbesetzung oder gar dem Sieg der Islamischen Revolution besteht. Der Ursprung dieser aggressiven Feindschaft Amerikas hat seine Wurzeln weit vor der Revolution und der Botschaftsbesetzung. Das Propagieren des falschen Narrativs, dass der Grund der US-Feindschaft gegenüber dem iranischen Volk in der Besetzung der US-Botschaft und dem Sieg der Islamischen Revolution liege, dient lediglich als fadenscheiniges Argument, um jedes Völkerrechtsverbrechen der USA gegen die Islamische Republik Iran zu rechtfertigen.
Quelle

http://english.khamenei.ir/news/7155/Does-U-S-enmity-against-the-Iranian-nation-stem-from-the-1979

http://english.khamenei.ir/news/7140/The-Islamic-Republic-has-shut-the-door-to-political-infiltration ↩︎

http://english.khamenei.ir/news/7140/The-Islamic-Republic-has-shut-the-door-to-political-infiltration ↩︎

http://english.khamenei.ir/news/1899/Leader-s-Speech-in-Meeting-with-Professors-and-Students-of-University ↩︎

http://english.khamenei.ir/news/1571/Leader-s-Speech-to-Students ↩︎

http://english.khamenei.ir/news/2298/Death-to-America-means-death-to-American-policies-and-arrogance ↩︎

http://english.khamenei.ir/news/1076/Leader-s-Speech-in-Mashhad ↩︎

http://english.khamenei.ir/news/2298/Death-to-America-means-death-to-American-policies-and-arrogance ↩︎

http://english.khamenei.ir/news/2298/Death-to-America-means-death-to-American-policies-and-arrogance ↩︎

 

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