IQNA

Folterzellen der Terroristen nahe Aleppo entdeckt

16:03 - April 07, 2020
Nachrichten-ID: 3002432
Teheran (IQNA)- Syrische Militärs haben in der terroristenbefreiten Siedlung Urem nahe Aleppo eine Polizeistation mit Folterzellen entdeckt.

Syrische Militärs haben in der terroristenbefreiten Siedlung Urem nahe Aleppo eine Polizeistation mit Folterzellen entdeckt.

Die Siedlung war einige Jahre lang unter Kontrolle verschiedener Terrorgruppierungen, darunter der An-Nusra-Front. Laut Einheimischen wurden diese Räume nur für einen Zweck verwendet.

„Hier, schaut mal, meine Fingernägel sind gezogen worden“, zeigt der Landwirt Feissal Garaf seine Hände. „Militante haben unsere Siedlung erobert und sind sofort zu uns gekommen, wegen der syrischen Flagge“, erzählt er.
„Sie kamen mit Waffen in mein Haus, ungefähr 40 Leute, stellten alles auf den Kopf und verhafteten mich. Sie schlugen und folterten mich lange Zeit. Ich war vier Monate und zehn Tage lang im Gefängnis. Aber Gott sei Dank haben sie meine Familie nicht angerührt.“

Die Polizeistation wurde im Gebäude der Tierklinik untergebracht. Laut Garaf zwangen ihn die Terroristen in den Kerkern ihrer Polizeistation zum Geständnis, dass er für die Regierung arbeite. Die Häftlinge bekamen Garaf zufolge fast kein Essen - sie wurden nur gefoltert und gedemütigt. Syrische Militärs fanden dort verstreute Dokumente, einen Teil sollen die Militanten vor ihrem Rückzug verbrannt haben.

Die Terroristen haben die Siedlung stark zerstört. Auch der alte christliche Tempel aus der byzantinischen Zeit, den Touristen in der Vorkriegszeit oft besuchten, blieb nicht verschont. Die Terroristen gruben unter dem Fundament, wo sie glaubten, Gold und Schmuck zu finden. Laut den Einwohnern wollten die Terroristen den Tempel wie auch ihre Erste-Hilfe-Station während ihres Rückzugs sprengen, was ihnen allerdings aus zeitlichen Gründen nicht gelang.

Zurzeit kehren Bewohner in die Siedlung zurück. Doch laut Garaf sind es bislang nur wenige, da die Lebensbedingungen sehr schwer sind.

Seine Ehefrau erzählte, dass ihre Familie in den Libanon fliehen sollte. Solange ihr Haus in Urem nicht wiederaufgebaut ist, wohnen sie in Aleppo. „Es ist gut, dass wenigstens die Wände und das Dach erhalten geblieben sind, es muss nicht alles von null gebaut werden“, erzählt Om Ali Barakad. „Wir wagen den Umzug noch nicht und warten, bis es Strom und Wasser gibt“.

Laut dem Russischen Zentrum für Aussöhnung der Konfliktparteien wurden in Syrien hunderte Bildungs- und Medizineinrichtungen, mehr als 1200 Kilometer Straßen und etwa 14.000 Industriebetriebe wiedererrichtet.
Derzeit werden in 345 Ortschaften etwa 2700 Wohnhäuser, hunderte Schulen, Kindergärten und medizinische Einrichtungen sowie 90 Einrichtungen des Kulturlebens wiederhergestellt.

 

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