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Spaenle für Imamausbildung an bayerischen Universitäten

23:04 - April 19, 2021
Nachrichten-ID: 3004074
Teheran (IQNA)- Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle macht sich für eine Ausbildung von Imamen an staatlichen Universitäten in Bayern stark.

Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle macht sich für eine Ausbildung muslimischer Geistlicher an staatlichen Universitäten in Bayern stark. Am Donnerstag wird der CSU-Landtagsabgeordnete dazu einen Antrag im Bildungsausschuss einreichen.

Mitte Juni soll am Islamkolleg der Universität Osnabrück eine vom Bundesinnenministerium und dem Land Niedersachsen unterstützte zweijährige Ausbildung von bis zu 25 Imamen pro Kurs beginnen. Spaenle will prüfen lassen, ob sich dieses Modell in Bayern übernehmen lässt. „Die Universitäten in Deutschland garantieren eine verfassungskonforme Ausbildung“, sagte er am Montag in München.


Muslime kritisieren staatlichen Einfluss

Muslimische Vertreter sehen das anders. In Bezug auf das Islamkolleg-Modell sagte Kesici, Vorsitzender des Islamrats, schon im letzten Jahr: „Es wäre sinnvoller, dass die Politik, wenn sie die Imamausbildung unterstützen möchte, die von den Gemeinden durchgeführten Ausbildungsprojekte fördert.“ Ein solcher Ansatz wäre mit der Verfassung vereinbar, aber dieser Weg werde nicht bevorzugt.

Stattdessen werde eine neue Struktur geschaffen, die im Gegensatz zur deutschen Verfassung stehe. „Die Imamausbildung ist Sache der islamischen Religionsgemeinschaften. Insofern bestimmen sie selbst ihre Inhalte und Kooperationspartner. Der Staat sollte nicht unterstützend in dieser Form mitmachen“, so Kesici.

Dem schließt sich der Vorsitzende vom DITIB-Landesverband Niedersachsen und Bremen, Ali Ünlü an. „Es ist nicht Aufgabe des Staates, Imame auszubilden, sondern Aufgabe der Religionsgemeinschaften.“ (KNA/iQ)

 

islamiq.de

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