IQNA

Wieder leben 18

15:39 - April 16, 2023
Nachrichten-ID: 3008138
TEHERAN (IQNA) – In einer von IQNA zum Ramadan 2023 produzierten Vorlesungsreihe diskutiert der Koranforscher Scheich Mohammad Hadsch-Abolqasem Doolabi das Thema „Familie und die Frau aus der Sicht des heiligen Korans“. Hier ist die achtzehnte Folge:

Folge 18

بسم الله الرحمن الرحیم

Im Namen Gottes des Gnädigen, des Barmherzigen, den wir um Hilfe anflehen!

„Diejenigen, die wünschen, dass etwas Abscheuliches unter den Gläubigen allgemein bekannt wird, haben eine schmerzhafte Strafe zu erwarten, im Diesseits und im Jenseits. Gott weiß Bescheid, ihr aber nicht.“ (Sure An-Nur, Verse 19).

Um eine Familie zu formen, zu stärken und zu erhöhen, braucht man einen gewissen Hintergrund, welcher der Familie zu wachsen und Richtung Perfektion zu wachsen hilft. Die Sure An-Nur stellt ein umfassendes Paket an Gesetzen Gottes bereit, das hilft, die Familie zu stärken. Um Ehebruch und Unzucht, beides zerstört die Familie, vorzubeugen, sagt die Sure, wenn die illegale Verbindung erwiesen ist und mindestens vier Zeuge die Tat bezeugen, dann sollte das Paar in der Öffentlichkeit bestraft werden. „Wenn eine Frau und ein Mann Unzucht begehen, dann verabreicht jedem von ihm hundert (Peitschen-) Hiebe! Und lasst euch im Hinblick darauf, dass es um die Religion Gottes geht, nicht von Mitleid von ihnen erfassen, wenn ihr an Gott und den Jüngsten Tag glaubt! Und bei ihrer Bestrafung soll eine Gruppe der Gläubigen anwesend sein.“ (Vers 2). Um die Ehre der Leute zu retten, heißt es in der Sure, dass wenn jemand in dieser eine falsche Zeugnisaussge mache, wird er nicht nur in der Öffentlichkeit bestraft werden, sondern er wird niemals wieder in Zukunft akzeptiert werden, es sei denn, er bereut und tut gute Taten.

„Und wenn welche ehrbare Frauen in Verruf bringen und nur sich selber als Zeugnis dafür haben und hierauf keine vier Zeugen beibringen, dann verabreicht ihr achtzig (Peitschen)hiebe und nehmt nie mehr eine Zeugenaussage von ihnen an! Sie sind die wahren Frevler. (Vers 2).

Um soziale Reinheit zu respektieren, wird den Gläubigen in der Sure befohlen, dass man, wenn jemand einen Gläubigen verleumdet, dies solange zurückweisen soll, bis es bewiesen ist, und es ist einem nicht erlaubt, über die Anklage zu schweigen. Sie soll von einer Gruppe diskutiert werden.

„Und warum haben sie nicht vier Zeugen beigebracht? Nachdem sie nicht die vier Zeugen herbeigebracht haben, gelten sie vor Gott als Lügner.“ (Vers 13). Von diesen Geboten können wir die Notwendigkeit ableiten, Reinheit zu bewahren und der Ausbreitung von Unverschämtheit in der Gesellschaft vorzubeugen. Zudem werden im heiligen Koran die Gläubigen aufgerufen, die Privatsphäre und privaten Geheimnisse von einem selbst sowie anderen zu respektieren und zu wahren. Die Wohnung ist mit Sicherheit Privatspäre. Man soll das in der Beziehung zueinander respektieren. Wir lesen in der Sure An-Nur im 18. Teil des heiligen Korans: „Ihr Gläubigen! Betretet keine fremden Häuser ohne zu fragen, ob ihr gelegen kommt und über die Insassen den Gruß auszusprechen! Das ist besser für euch. Vielleicht würdet ihr euch mahnen lassen.“ (Vers 27).

Die Augen niederzuschlagen sowohl für Männer als für Frauen, den Hidschab zu wahren und das Benennen der Maharem (diejenigen Familienmitglieder, mit denen eine Heirat illegal sein würde) sind unter den Punkten, die in der Sure erwähnt werden. „Sag den gläubigen Männern, sie sollen ihre Augen niederschlagen, und sie sollen darauf achten, dass ihre Scham bedeckt ist. So halten sie sich am ehesten sittlich. Gott ist wohl darüber unterrichtet, was sie tun. (Vers 30).

Das Verheiraten von jungen Männern und Frauen und in der Tat Versuche zu unternehmen, ihnen bei der Erfüllung ihrer Bedürfnisse auf dem richtigen Weg zu helfen, gehört zu den anderen Punkten, die in diesem Kapitel des heiligen Buches erwähnt sind: „Und verheiratet diejenigen von euch, die ledig sind und die Rechtschaffenden von euren Sklaven und Sklawinnen! Wenn sie arm sind, wird Gott sie durch seine Huld reich machen. Er umfasst alles und weiß Bescheid.“ (Vers 32).

Zu den anderen Punkten, die im 18. Teil diskutiert werden, gehört die Privatsphäre der Eltern zuhause. Dies sollte nicht nur sorgsam von den Eltern beachtet werden, da sie vor ihren Kindern auf ihr Verhalten achten sollen, aber auch die Kinder sollten so erzogen werden, dass sie die Privatspäre der Eltern respektieren und zuerst um Erlaubnis bitten, bevor sie ihr Schlafzimmer betreten: „Ihr Gläubigen! Eure Sklaven und diejenigen von euch, die noch nicht den Zustand der Pubertät erreicht haben, sollen zu (drei) Tageszeiten um Erlaubnis fragen (wenn sie zu euch hereinkommen wollen) (...) Vers 53).

Wenn diese Regeln beachtet werden, wird das Haus zu einem Beispiel für ein gottgefälliges Haus, auf welches sich diese Verse dieser Sure beziehen: „(Solche Lampen) gibt es in den Häusern, hinsichtlich derer Gott die Erlaubnis gegeben hat, dass man sie errichtet, und dass sein Name darin erwähnt wird. Es preisen ihn darin morgens und abends (...).“ (Vers 36).

Der wichtige Punkt, dem man hier Aufmerksamkeit schenken soll ist, dass die Probleme, die hier erwähnt worden sind, auch im Internet beachtet werden sollten. Das ist sozusagen, dass man Effaf (Reinheit) in Wort und Tat sowie in der Privat- als auch Gruppenkonversation wahrt, dass man keine Bilder, Videos sowie lügenhafte Äußerungen, Hörensagen, Verleumdung oder Verunglimpfung  schickt und (stattdessen) die Privatsphäre des anderen respektiert.

Dies sind Punkte, die sowohl im Internet als auch bei Aktivitäten in der Sphäre der Medien befolgt werden sollten. In der westlichen Kultur hat das Nichtbeachten dieser Regeln zum Verbreiten von Immoralität, Kulturverfall, das Schwächen der Grundlage der Familie, Vermehrung der Geschlechtskrankheiten und einem Anstieg an Vergewaltigung geführt. Als das Ergebnis fehlender moralischer Bindung und dem sich Entziehen von Verantwortlichkeit vonseiten des Mannes und der Frau, die durch illegale Beziehungen Kinder hat, ohne es zu wollen, entscheidet sich ein Elternteil, die Familie zu verlassen. Scheidungskinder leben meistens bei ihrer Mutter. Nach einem Bericht des Pew Forschungszentrums von 2017 leben 65% der unehelichen Kinder bei nur einem Elternteil. Nach Krankheits- und Präventionszentren ist die Rate von sexuell übertragenen Krankheiten seit der sexuellen Revolution im Westen gestiegen. Zudem ist nach einem Bericht des Büros für Drogen und Kriminalität der Vereinten Nationen die Vergewaltigungsrate in den USA, Skandinavien und westeuropäischen Ländern höher als im Rest der Welt. Wir sollten darauf achten, dass Verwestlicher (diejenigen, die den westlichen Lebensstil vorantreiben) verursachen, dass unsere reiche Kultur den gleichen Ärgernissen gegenübersteht.

  Gott beschütze Sie!

 

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