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Was sagen schiitische Studierende zu den jüngsten Ereignissen in Kaschmir

20:43 - September 20, 2019
Nachrichten-ID: 3001709
IQNA - Schiitische Studierende aus Kaschmir, die in Delhi ansässig sind, betrachten die Schiiten in Kaschmir als Vorkämpfer der Freiheit, die von dem Aufstand und Märtyrertod Imam Husseins (a.) am Aschura-Tag inspiriert seien.

Wie IQNA unter Berufung auf das Nachrichtenportal „The Diplomat“ berichtet, würden sich Schiiten als religiöse Minderheit in Kaschmir gegen drastische Maßnahmen, welche die indische Regierung der Kaschmir-Region in letzter Zeit vorgenommen habe, mehr denn je schutzlos fühlen.

Im diesjährigen Muharram habe die indischen Regierung in der Kaschmir-Region den Trauermarsch der Schiiten zum Gedenken des Märtyrertodes Imam Husseins (a.) am Tag von Aschura verboten. Doch einige kaschmirische Schiiten hätten sich am Heiligtum von Shah-e-Mardan im Süden der Region Jor Bagh in Delhi versammelt. Die in Delhi ansässigen schiitischen Studierenden aus Kaschmir würden Schiiten in der Region als Vorkämpfer der Freiheit bezeichnen, die von dem Aufstand und Märtyrertod des Imam Hussein (a.) und seiner 72 Anhänger in Karbala im Jahre 680 n.Chr. inspiriert seien.

Sabia, Studentin der klinischen Psychologie, die sich über die Unterdrückung der Schiiten nach der Aufhebung von Kaschmirs Sonderstatus ärgere, sage dazu: „Für uns Schiiten ist es sehr wichtig, Trauerfeiern im Monat Muharram abzuhalten, um unsere Liebe zu Imam Hussein (a.) auszudrücken. Die Trauerzeremonien zu Muharram können nicht wie andere Rituale oder Feste zu Hause abgehalten werden, weil es sich dabei um ein soziales Ritual handelt.“

Aliya, Studentin im Fach Geschichte an der Universität Delhi, habe gesagt, dass sie im diesjährigen Muharram zum ersten Mal von ihrer familie entfernt wohne. Sie weise auf den Kommunikationsausfall in Kaschmir hin und erkläre: „Jetzt sind es schon 34 Tage her, dass ich mit meiner Mutter nicht telefoniert bzw. gesprochen habe.“

Aliya habe den Eindruck, dass Schiiten in Kaschmir kein Gehör finden könnten, weil sie eine Minderheit bilden würden.

Masuma Ali Khan, die vor kurzem ihr Studium an der Universität Delhi abgeschlossen habe, glaube, dass Schiiten immer an der Spitze der Unabhängigkeitsbewegung in Kaschmir gestanden und die Freiheit verteidigt hätten. Sie füge hinzu: „Während des Muharram- Marsches rufen wir im Namen von Imam Hussein (a.) nach Freiheit.“

Es ist anzumerken, dass einige Anführer der Schiiten Kaschmirs, unter denen sich auch Imran Reza Ansari, der Vorsitzende der schiitischen Gemeinde und der ehemalige Minister für Informationstechnologie in der Kaschmir-Region, befinde, bei den jüngsten Razzien in Kaschmir von indischen Sicherheitskräften festgenommen worden seien.

Der Trauermarsch am Aschura-Tag, der zu den bedeutendsten jährlichen Zeremonien der schiitischen Muslime zähle, sei in diesem Jahr von der indischen Regierung verboten worden.

 

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