Am 6. Dezember 1992 attackierten radikale Hindus die Babri-Moschee in Ayodhya (im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh) und zerstörten die Moschee. Die Zerstörung der Moschee führte zu den schwersten religiösen Ausschreitungen in Indien. Bei den Zusammenstößen wurden mehr als 2.000 Menschen getötet.
Der 6. Dezember 1992 war ein schwarzer Tag für Indien seit der Unabhängigkeit 1947. Die entstandenen Unruhen forderten im ganzen Land rund 2000 Menschenleben. Tausende wurden auch verletzt.
Ein Gericht in Lucknow hat führende Politiker der hindu-nationalistischen Regierungspartei BJP freigesprochen, die wegen der Zerstörung der Moschee in Ayodhya im Jahr 1992 angeklagt waren. Unter ihnen ist der frühere Vize-Premierminister Lal Krishna Advani und mehrere frühere Minister der Zentralregierung. Ihnen war vorgeworfen worden, die Zerstörung des muslimischen Gebetshauses aus dem 16. Jahrhundert geplant und angeführt zu haben.
Das Gericht hat festgestellt, dass es keine Beweise für die erhobenen Vorwürfe der Konspiration und Beteiligung gab.
Die Babri-Moschee aus dem 16. Jahrhundert im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh war im Dezember 1992 von Hindunationalisten abgerissen worden, die dort einen Tempel für den Hindu-Gott Ram bauen wollten.
Viele Hindus glauben, dass der Gott Rama genau an dieser Stelle geboren wurde (eine der bedeutendsten Gottheiten des Hinduismus). Und genau an der Stelle stand seit dem 16. Jahrhundert eine Moschee.
Die hinduistische Gruppe beantragte 1885 den Bau eines weiteren Tempels neben der Moschee, der jedoch vom Gericht abgelehnt wurde.
Im Dezember 1949 drangen Hindu-Aktivisten in die Babri-Moschee ein und brachten dort Bilder und Statuen des Gottes Rama an.
Die Regierung sperrte dann den Platz ein, so dass die Öffentlichkeit nicht eintreten konnte.
Im Jahr 1986 erlaubte ein Gerichtsbeschluss, die Tore der Moschee wieder zu öffnen und Hindus darin zu verehren.
1990 wurde die Moschee Hindus beschädigt. Die Spannungen erreichten ihren Höhepunkt im Jahr 1992.
Bei den schweren Krawallen, die dadurch ausgelöst wurden, waren mehr als 2.000 Menschen ums Leben gekommen.
Im November vergangenen Jahres hatte der Oberste Gerichtshof in Delhi einen jahrelangen Rechtsstreit zwischen Hindus und Muslimen um das Gelände zugunsten der Hindus beendet und grünes Licht für den Tempelbau gegeben.