Krieg der Zivilisation gegen Barbarei: Frage für unser Jahrhundert
Abbas Khameyar , internationaler Kulturaktivist und ehemaliger iranischer Kulturberater im Libanon, übermittelte IQNA eine Notiz über das Schweigen der Länder zur Gaza-Frage, die wir folgt lesen:
Immer wenn irgendwo auf der Welt ein Feuer ausbrach legten westliche Schiffe, vor allem amerikanische, sofort an der Küste an! Als ob die Eigentümer der neuen Weltordnung dafür verantwortlich wären, jedes Feuer das ausbrach zu löschen oder weiter anzufachen.
Doch der Vorfall vom 7. Oktober markierte einen Wendepunkt. Diesmal erschienen nicht nur die Schiffe, sondern auch westliche Staats- und Regierungschefs – von den USA und Deutschland bis hin zu Frankreich und Großbritannien – mit beispielloser Geschwindigkeit und Koordination in der Region. US-Außenminister Antony Blinken legte seine diplomatische Robe ab und übernahm gemeinsam mit den zionistischen Generälen das Kommando über den Kriegsraum gegen die Bevölkerung von Gaza. Ein Krieg, der von Anfang an ohne jede Verschleierung die Menschheit in Brand setzte.
In einer symbolischen, aber höchst fragwürdigen Aktion spendete der deutsche Armeekommandeur Blut an Soldaten der Besatzungsarmee in Tel Aviv! Als würde sich die Geschichte wiederholen, diesmal jedoch mit umgekehrtem Gesicht. Einer nach dem anderen standen europäische Präsidenten und Ministerpräsidenten mit diplomatischem Lächeln und Gesten der Verteidigung der Zivilisation neben Netanjahu auf den Podien der Pressekonferenz.
Inmitten all dessen brannte sich ein Satz des französischen Präsidenten Emmanuel Macron während seiner gemeinsamen Pressekonferenz mit Netanjahu ins Gedächtnis der Geschichte ein; ein Satz, den unsere Kinder vielleicht eines Tages mit Erstaunen in Büchern lesen werden: Dies ist ein Krieg der Zivilisation gegen Barbarei.
Doch jetzt, zwei Jahre nach dieser Rede, während Gaza nur noch Zerstörung kennt, während Millionen Männer, Frauen und Kinder an Durst, Hunger und Explosionen sterben, müssen wir erneut fragen: Herr Macron! Welche Zivilisation steht hier und welche Barbarei etabliert sich dort? Sie, der Erbe der Großen Französischen Revolution, einer Revolution, die die Mauern der Unterdrückung mit dem Ruf „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ nieder riss, hören Sie diese Ideale noch immer in Ihren Ohren?
Welche Zivilisation spricht von Menschenrechtsinstitutionen, verschließt aber die Augen vor der Asche von Kindern? Wer ist zivilisiert, der, der Leben rettet oder der, der den Himmel auf die Häuser der Menschen herabstürzen lässt? Welche Kultur stiehlt den Belagerten das Brot vom Tisch, verweigert Durstigen das Wasser, schaltet Krankenhäuser den Strom ab, reißt die Mauern über den Köpfen der Kranken ein und spricht dennoch von „menschlichen Werten“?
Heute ist das Gewissen der Menschheit verletzt. Der Mensch fiel trotz all seiner Ansprüche durch historische Prüfung. Die zionistischen Verbrecher vergossen so viel Blut, dass Hitler, die Mongolen und die Verbrecher des Mittelalters im Vergleich dazu verblassen.
In einer Welt, in der Worte verdreht wurden, müssen wir sie zurückfordern! Wir müssen die Wahrheit aus den Trümmern graben. Wenn dies das Gesicht der Zivilisation ist, dann lasst uns Barbarei neu definieren.
Wenn ein lebloses Kind in den Armen seiner Mutter „barbarisch“ und ein Pilot, der eine Bombe auf seinen Kopf wirft, „zivilisiert“ ist, dann haben wir die Sprache und mit ihr die Menschlichkeit verloren. Heute bleibt nur noch eines zu sagen: ein bisschen Scham …
Schande über diejenigen, die töten, Schande über diejenigen, die unterstützen, und noch größere Schande über diejenigen, die schweigen …
4296296
