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Zur Geschichte des „gefangenen Mushaf“ in Gaza: Ein Teil der Identität Palästinas + Bilder

10:36 - July 14, 2021
Nachrichten-ID: 3004454
Teheran (IQNA) - Direktor der Abteilung für Dokumente und Manuskripte des Ministeriums für Stiftungen und religiöse Angelegenheiten in Palästina betonte, dass der sogenannte „gefangene Mushaf“, der als eines der ältesten vorhandenen Koran-Manuskripte der Bibliothek der Großen Al-Omari-Moschee im Gazastreifen gelte, fast ein halbes Jahrhundert lang von den britischen Kolonisten gefangen gehalten worden sei.

Laut Arabi21 ist „Gefangener Mushaf“ der Name, den palästinensische Historiker und Akademiker einem der ältesten Koran-Manuskripte gegeben haben, das sich seit seiner Entstehung im Jahre 1855 in der Al-Omari-Moschee im Gazastreifen befindet. Das Manuskript wurde Ende 1917 von den Briten beschlagnahmt und 1964 an das Stiftungsministerium in Palästina zurückgegeben.

Historiker glauben, dass diese Koranhandschrift, die im 18 . und frühen 19 . Jahrhundert mit Tinte in Gaza geschrieben worden sei, nicht nur materielle Beweise für die Identität des palästinensischen Volkes liefere und die enge Beziehung zwischen Geschichte Palästinas und dem Islam darstelle, sondern auch das wahre Gesicht der Besatzungsregime und ihre Unterstützer enthülle und zeige, dass sie dazu neigen würden, das kulturelle Erbe der von ihnen besetzten Länder zu stehlen und zu einem Teil ihrer eigenen Identität zu machen.

Abdul Latif Abu Hashem, Direktor der Abteilung für Dokumente und Manuskripte des Ministeriums für Stiftungen und religiöse Angelegenheiten in Palästina, sagte: „Es liegen zahlreiche Belege dafür vor, dass Europäer immer zur Plünderung und zum Raub unseres islamischen und arabischen Erbes bereit gewesen sind. Ein gutes Beispiel dafür bietet der Diebstahl eines alten Koran-Manuskriptes, der in der Bibliothek der Großen Al-Omari-Moschee in Gaza aufbewahrt wurde und von einem der Gelehrten dieser Stadt geschrieben wurde. Laut einem uns vorliegenden Dokument hatte ein britischer General während des Ersten Weltkrieges und zur Zeit der britischen Besetzung Palästinas das Koran-Manuskript gestohlen. Der britische General, der ein ehemaliges Mitglied der britischen Marine war, gab später das Koran-Manuskript zurück und behauptete, dass ein Freund von ihm 1917 nach dem Rückzug der türkischen Armee aus dem Gazastreifen das Manuskript aus der Moscheebibliothek ausgeliehen habe und es nun dorthin zurückbringen wolle. 1964 übernahm ein Botschaftsmitarbeiter namens Thabet Youssef das Manuskript und gab es zurück.

 

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Der britische General hatte zugegeben, dass dieses Manuskript beschädigt worden sei und dass er es in Kairo habe binden lassen und sein Bestes getan habe, um die Koranhandschrift während ihrer Gefangenschaft zu schützen.

Abu Hashem sagt, dass dieses Koran-Manuskript von einem Gelehrten namens Scheich Ahmad Shashaah al-Alami al-Ghazi im Jahr 1855 (1271 nach der Hidschra) in einer sehr schönen Schrift bzw. in der im Osmanischen Reich üblichen Kalligraphie und auf Blättern im Format 12 x 23 cm. geschrieben worden sei.

Er fügte hinzu: „Dieser Koran-Manuskript wurde „Gefangener Mushaf“ genannt, nachdem er nach Gaza zurückgebracht wurde, weil er von den britischen Kolonisten gefangen gehalten worden war.“

 

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Der Direktor der Abteilung für Dokumente und Manuskripte des Ministeriums für Stiftungen und religiöse Angelegenheiten in Palästina betonte: „Als dieses Koran-Manuskript an die Al-Omari-Bibliothek zurückgegeben wurde, war es nicht mehr ​​vollständig. Es fehlen darin einige Verse von Sure Al-Baqara und es endet mit Sure Ya-Sin.“

Er wies darauf hin, dass auf den meisten Seiten des Manuskriptes das Wort „waqf“ stehe. „Die Handschrift hat unter Feuchtigkeit gelitten und die Blätter sind etwas vergilbt. Sie ist zudem teilweise durch Tintenfraß beschädigt“, so er weiter.

 

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