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Globale und regionale Reaktionen auf Israels Entscheidung, Gaza zu besetzen

12:16 - August 09, 2025
Nachrichten-ID: 3013323
IQNA- Die UN, verschiedene europäische Länder, Widerstandsgruppen und einige Länder der Region veröffentlichten separate Erklärungen in denen sie den Plan des israelischen Regimes zur vollständigen Besetzung des Gazastreifens verurteilten und einen sofortigen Stopp dieses Plans forderten.

IQNA: Volker Turk, UN- Hochkommissar für Menschenrechte, betonte in einer Erklärung: Israels Plan einer vollständigen militärischen Besetzung des Gazastreifens muss sofort gestoppt werden. (Quelle: Anadolu)

Er betonte: Dieser Plan steht im Widerspruch zum Urteil des IGH, der ein sofortiges Ende der israelischen Besatzung, Umsetzung der Zweistaatenlösung und Anerkennung des Rechts der Palästinenser auf Selbstbestimmung fordert.

Turk warnte: Diese Maßnahme wird zu einer Zunahme von Massenvertreibungen, menschlichen Verlusten, unerträglichem Leid und barbarischen Verbrechen führen.

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte forderte ein sofortiges Ende des Krieges in Gaza und betonte: Israel sollte vollständigen und uneingeschränkten humanitären Zugang gewähren und sich für die Rettung von Zivilisten einsetzen, anstatt den Konflikt eskalieren zu lassen.

Turk betonte außerdem, dass die israelischen Gefangenen in Gaza und die von Israel willkürlich festgehaltenen Palästinenser sofort und bedingungslos freigelassen werden müssen.

Zuvor hatte das Sicherheitskabinett des zionistischen Regimes einen Plan zur Besetzung des nördlichen Teils des Gazastreifens und von Gaza-Stadt gebilligt.

Auch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte in einem Interview mit Fox News, ihr Ziel sei die vollständige Kontrolle des Gazastreifens.

 

Türkei: Sicherheitsrat soll Israels Plan in Gaza stoppen

In einer Erklärung in der die Zustimmung des israelischen Kabinetts zur Besetzung des Gazastreifens scharf verurteilt wurde, rief das türkische Außenministerium die internationale Gemeinschaft und den UN-Sicherheitsrat dazu auf dieses Vorgehen des israelischen Regimes zu verhindern.

Nach der Zustimmung des israelischen Kabinetts zum Gaza-Besatzungsplan verurteilte das türkische Außenministerium dieses Vorgehen in einer Erklärung und verkündete: Jeder Schritt des fundamentalistischen Kabinetts des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu den Völkermord an den Palästinensern fortzusetzen und die Besatzung auszuweiten wird dem internationalen Frieden und Sicherheit einen schweren Schlag versetzen, die regionale Instabilität erhöhen und die humanitäre Krise verschärfen. In der Erklärung heißt es: Wir rufen die internationale Gemeinschaft und den UN-Sicherheitsrat dazu auf sich zu erheben und Israels Pläne zu stoppen Gaza in einen unbewohnbaren Ort zu verwandeln, um das Volk Palästinenas gewaltsam von seinem Land zu vertreiben.

 

Globale und regionale Reaktionen auf Israels Entscheidung, Gaza zu besetzen

 

Reaktion der Hamas

Die Islamische Widerstandsbewegung Palästinas (Hamas) erklärte als Reaktion auf den Plan zur Besetzung des Gazastreifens: Die Genehmigung des Plans zur Besetzung der Stadt Gaza und zur Evakuierung ihrer Bewohner durch das zionistische Kabinett ist ein neues Kriegsverbrechen, das die Besatzer begehen wollen.

Laut Al-Manar heißt es in der Erklärung: Die Genehmigung des Plans zur Besetzung von Gaza-Stadt und zur Evakuierung ihrer Bewohner durch das israelische Kabinett ist ein neues Kriegsverbrechen, das die Besatzungsarmee an dieser Stadt und ihren fast einer Million Einwohnern begehen will. Wir betonen, dass die vom israelischen Kabinett genehmigten Pläne zur Besetzung von Gaza-Stadt und zur Evakuierung ihrer gesamten Bevölkerung ein vollwertiges Kriegsverbrechen darstellen, das die faschistische Besatzungsregierung umzusetzen beabsichtigt. Es handelt sich um eine Fortsetzung der Politik des Völkermords, Zwangsvertreibung und barbarischen Taten die zu ethnischen Säuberungen des Volkes Palästinas führen.

Die Hamas betonte: Diese Entscheidung erklärt klar den Grund für den plötzlichen Rückzug der Besatzungstruppen aus der letzten Verhandlungsrunde, die kurz vor einem Waffenstillstand und Gefangenenaustausch stand. Wir bekräftigen, dass diese Bewegung während unserer Zusammenarbeit mit den ägyptischen und katarischen Vermittlern die nötige Flexibilität und positive Einstellung zeigte, um den Erfolg der Waffenstillstandsbemühungen sicherzustellen. Wir werden keine Mühen scheuen alle Schritte zu unternehmen, die den Weg für eine Einigung ebnen, einschließlich der Hinwendung zu einer umfassenden Vereinbarung über die sofortige Freilassung aller Gefangenen der Besatzer, um so eine Einstellung der Feindseligkeiten und Abzug der Besatzungstruppen zu erreichen.

 

Islamischer Dschihad

Auch die Islamische Dschihad-Bewegung verkündete: Die Entscheidung des Kabinetts des zionistischen Regimes den gesamten Gazastreifen zu besetzen ist ein neues Kapitel im Völkermordkrieg.

Diesem Bericht zufolge erklärte die Bewegung des Islamischen Dschihad Palästinas in einer Stellungnahme als Reaktion auf die Entscheidung des israelischen Kabinetts Gaza zu besetzen: Das israelische Regime bereitet eine Eskalation seiner Massaker in Gaza vor und wir machen die arabischen und westlichen Regierungen dafür verantwortlich diese Eskalation einzudämmen.

Der Islamische Dschihad fügte hinzu: Netanjahus Eskalation der Verbrechen, die auf Besetzung des Gazastreifens und Zwangsumsiedlung abzielen wird von der Trump-Regierung voll unterstützt.

 

Mudschaheddin-Bewegung: Kampf im Gazastreifen wird für Israel nicht einfach

Die Mudschaheddin-Bewegung, eine der Widerstandsgruppen im Gazastreifen, reagierte auf die Entscheidung der israelischen Regierung, den Gazastreifen zu besetzen mit dem Hinweis: Die Ausweitung der Gaza-Operation wird für die Aggressoren nicht einfach sein!!!

Laut Al-Alam betonte die Gaza-Mudschaheddin-Bewegung als Reaktion auf die Entscheidung des Kabinetts des zionistischen Regimes den Streifen vollständig zu besetzen: Die Entscheidungen des Kabinetts des zionistischen Regimes bezüglich der Besetzung des Gazastreifens sind die Fortsetzung und Fortführung des Völkermordkrieges.

Diese Bewegung, die zu den Widerstandsgruppen im Gazastreifen gehört, erklärte weiter: Die aggressiven Entscheidungen des Regimes zeigen einmal mehr, dass das zionistische Feindkabinett der Grund für die Behinderung des Verhandlungsprozesses ist.

Die Mudschaheddin-Gruppe wies darauf hin, dass Gaza jeder Besatzung oder Aggressionsmacht Widerstand leisten und keine Vormundschaft akzeptieren wird. Sie fügte hinzu: Jede Ausweitung der israelischen Aggression in Gaza wird für die Aggressoren nicht einfach sein!!

Diese Bewegung erklärte, dass die Waffe des Widerstands dem Volk Palästinas gehört und dass sie bis zur Erlangung der Freiheit gegen die Aggressoren bereit bleibt. Sie rief die arabischen und islamischen Nationen dazu auf sich zur Unterstützung des Volkes Palästinas zu erheben.

 

England: Israels Entscheidung ist falsch

Der britische Premierminister Keir Starmer sagte in einer Erklärung als Reaktion auf die Entscheidung des israelischen Sicherheitskabinetts Gaza-Stadt zu besetzen: Die Entscheidung der israelischen Regierung (des Regimes) die Angriffe in Gaza zu eskalieren ist falsch und wir fordern dringend eine sofortige Überprüfung dieser Entscheidung. Diese Aktion wird nicht dazu beitragen diesen Konflikt zu beenden oder die Geiseln (palästinensische Gefangene) zu befreien, sondern nur zu weiterem Blutvergießen führen.

 

Schweden

Auch die schwedische Außenministerin Maria Malmö Sternegard kritisierte in einem Interview mit dem schwedischen Fernsehsender SVT Nyheter die Entscheidung Israels die Angriffe auf Gaza zu intensivieren.

Sie betonte, dass die Bemühungen das Gebiet des Gazastreifens zu annektieren, zu verändern oder einzuschränken, gegen das Völkerrecht verstoßen und sagte: Ich betrachte die Entscheidung der israelischen Regierung mit großer Sorge. In einer Zeit, in der wir einen Waffenstillstand brauchen geht diese Entscheidung in die genau entgegengesetzte Richtung.

 

Globale und regionale Reaktionen auf Israels Entscheidung, Gaza zu besetzen

 

Spaniens scharfe Reaktion

Der spanische Außenminister José Manuel Álvarez veröffentlichte auf seinem Social-Media-Konto X eine Erklärung in der er die Genehmigung des Plans zur Besetzung von Gaza-Stadt durch das israelische Sicherheitskabinett scharf verurteilte.

Albarras schrieb: Wir verurteilen die Entscheidung der israelischen Regierung die militärische Besetzung des Gazastreifens zu verstärken aufs Schärfste. Diese Entscheidung wird nur zu noch mehr Zerstörung und Leid führen. Die sofortige Verhängung eines dauerhaften Waffenstillstands die umgehende Bereitstellung umfassender humanitärer Hilfe und die Freilassung aller Geiseln sind unabdingbar.

Der spanische Außenminister bekräftigte: Ein nachhaltiger Frieden in der Region ist nur durch eine Zweistaatenlösung möglich, einschließlich der Gründung eines echten und lebensfähigen Staates Palästina.

 

China

Das chinesische Außenministerium erklärte: Wir sind zutiefst besorgt über Israels Plan die Kontrolle über Gaza zu übernehmen und fordern das Land dringend auf seine gefährlichen Aktionen unverzüglich einzustellen.

 

Schottland und Norwegen

Andererseits erklärte der schottische Premierminister als Reaktion auf die Entscheidung des zionistischen Regimes Gaza-Stadt zu besetzen: Israels Entscheidung Gaza-Stadt zu beherrschen und zu besetzen wird zu einer Eskalation des Konflikts und zu verstärktem Leid des Volkes Palästinas führen und ist inakzeptabel. Die internationale Gemeinschaft muss Israel stoppen und Maßnahmen ergreifen, um einen sofortigen Waffenstillstand zu erreichen.

Der norwegische Außenminister sagte außerdem: Wenn Israel die vollständige Kontrolle über Gaza übernimmt, wäre dies ein inakzeptabler Verstoß gegen das Völkerrecht.“

Der niederländische Außenminister erklärte außerdem: „Israels Plan, seine Operationen im Gazastreifen auszuweiten, ist falsch. Die humanitäre Lage ist katastrophal und erfordert dringendes Handeln.“

Während einer zehnstündigen Sitzung des politisch-sicherheitspolitischen Kabinetts, die von Donnerstagabend bis Freitagmorgen dauerte, genehmigte das israelische Regime die Besetzung von Gaza-Stadt und Ausweitung der Militäroperationen im Gazastreifen.

 

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