IQNA

Reflexionen über Aschura (Folge 3)

Wissen, das unser Leben betrifft

13:35 - August 06, 2022
Nachrichten-ID: 3006611
Teheran (IQNA)- „Reflexionen über Aschura“ ist eine besondere Reihe, die von IQNA aus Anlass des Klagemonats Muharam im Jahr 1444 der Hedschra mit dem internen Leiter des Seminars von England Scheich Mirza Abbas als ihr Dozent produziert wurde.

Hier hören Sie die dritte Folge:

Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Es gibt zwei Arten von Ma’rifat. Das eine ist, Ma’rifat husuli, das heißt erworbenes/erfahrenes Ma’rifat, wo wir das Verstehen erwerben/wo wir nach dem Verstehen streben. Der andere Typ des Ma’rifat ist Husuri, das ist das Verstehen durch die Gegenwart/das Erleben. Wir Menschen haben beide Arten in uns. Bei der einen Art lernen wir, langsam verstehen wir durch Lernen, und das Andere ist Ma’refat durch unsere Gegenwart. Seit unserer Kindheit gehen wir zu der Madschalis [Trauerzeremonien] des Imam Hussein (A.S.), und wir lernen Dinge über die Bewegung des Imam Hussein (A.S.), die Aufopferungen des Imam Husseins (A.S.), die Aufopferungen der Gefährten des Imam Husseins (A.S.), wie sie sich für das Heil des Glaubens, das Heil der Menschheit, das Heil des Islams aufopfern, wir lernen das. Zu der gleichen Zeit, wo wir das in unserem Inneren lernen, verstehen wir es durch unsere Gegenwart. Dieses erworbene Wissen wird ein Teil unserer Existenz, ein Teil unserers Wudschud und wenn es ein Teil unserer Existenz geworden ist, reflektiert es automatisch, oder es reagiert automatisch. Es ist eine Art Reaktion auf Dinge, die wir sehen. Zum Beispiel lernen wir, dass wir uns gegen Unterdrückung wehren sollen. Wir lernen das langsam aber sicher. Und wenn wir Unterdrückung sehen, reagieren wir darauf, indem wir uns wehren, indem wir etwas dagegen tun. Unsere Reaktion ist das Wissen durch unsere Gegenwart. Es wird zu einen Teil unserer Existenz. Ein weiteres Beispiel für husuli ist, wenn wir etwas erfahren, lernen. Aber bei husur wissen wir von Natur aus, dass etwas schlecht ist. Wenn ich zum Beispiel ohne Grund ein kleines Kind schlage, wird selbst jemand, der nicht an der Universität studiert hat, sagen, dass das, was ich getan habe, falsch sei. Du weist, das ist falsch, du solltest das nicht machen. Derjenige war an keine Universität oder Schule oder sonst irgendetwas gegangen, er hat das nicht gelernt. Durch seine Husur, seine Gegenwart sagt er, dass das falsch sei. Wenn wir über die Bewegung des Imam Hussein (A.S.) nachdenken, so hat sie beide Elemente des Husul, das wir erwerben und gleichzeitig ist da das Element, das erscheint, wenn ich Doa Arafa bete und Imam Hussein (A.S.) sagt: „(arabisch) Oh Allah, du hast dich mir gezeigt!“, das ist das Ma‘rifat, das Verstehen oder das Wissen, über das Imam Hussein (A.S.) spricht, Ma’rifat Husuli- durch die Gegenwart, ohne irgendwelche Mittel des Husul, ohne Mittel, um es zu erwerben. Allah hat sich selbst Imam Hussein (A.S.) gezeigt. Daher ist die Bewegung des Imam Husseins (A.S.) die Bewegung des Ma’refat.

Das Aufgehen des Imam Hussein (A.S.) ist das Aufgehen des Vestehens und Ma’refat. Imam Hussein (A.S.) möchte uns Sicht zur Verfügung stellen. Sicht, wie sie wohl sein Vater erwähnt hatte: „Ich habe nichts gesehen, bevor ich Allah gesehen habe, nachdem ich Allah gesehen habe, worin ich Allah gesehen habe.“, also eine Sicht, die nichts sieht als: „Es gibt außer Gott keinen Gott“. Und wenn wir auf die Schmerzen, die Prüfungen und Leiden des Imam Husseins (A.S.) und seiner Familie sehen, dann finden wir diese Aspekte in ihrem Leben. Mit all den Sachen, die um uns herum geschehen, nichts war für sie eine Hürde gewesen, um nicht diese Sicht zu haben. Es ist ganz egal, ob es John, Soheil oder jemand anderes ist, sie konzentrieren sich auf diese Sicht. Wenn John sein Hemd öffnet und zerreißt und sagt: „Ana Madschnun o Hussein [Ich bin verrückt nach Imam Hussein (as)]“ weist er generell darauf hin, dass dschunun- wer ist ein Madschnun? Madschnun ist ein Madschnun von Leila. Wer ist Leila? Allah ist für sie Leila. So sind sie der Madschnun dieser Leila, der Madschnun der Schönheit Allahs (Subhane Va Ta‘ala). Imam Hussein (A.S.) hat sie zu dieser Sicht und diesem Verständnis zusammengebracht. Und dieses Verstehen ist das Verstehen des Husul. Dieses Verstehen ist das Verstehen dieser Gegenwart.

Wie erwerben wir dieses Verstehen des Husul? Langsam aber sicher haben wir das Husul zu machen. Wir haben durch unsere Tadschrobe, unsere Erfahrung, durch Lernen, durch den Besuch der Asadaris, die Rezitatonen der Siarat, die Rezitationen der Doas werden uns zu dieser Sicht und diesem Verstehen führen. Allah hat niemandem seine Schönheit entzogen. Allah hat für jeden den Pfad geöffnet, um seine Schönheit zu erreichen. Und das ist, wenn wir uns auf diese Dinge konzentrieren, die ich durch die Ahl-Beit (A.S.) vorbereitet habe, durch Siarat, durch Madschalis, was auch immer, es wird uns zu dieser Sicht bringen. Deswegen sollen wir uns zu diesen Madschalis aufmachen.

Inschallah, wir werden die Reihe fortsetzen und Ihnen Einsicht in den Zweck der Asadari des Imam Husseins (A.S.) in unseren zukünftigen Sitzungen geben.

 

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