IQNA

Islamfeindliche Karikatur in kanadischer Zeitung löst Rückschlag aus

12:41 - August 26, 2022
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TEHERAN (IQNA) – Eine islamfeindliche Karikatur, die in Kanada veröffentlicht worden war, löste einen Rückschlag darüber aus, wie Muslime gesehen werden.

Die Karikatur, die in der Ausgabe der L’Acadie Novelle, der größten französischesprachigen Zeitung New Brunswicks, vom 17. August veröffentlicht worden war, zeigt einen Höhlenmenschen, der eine Frau an ihren Haaren zieht. Darunter ist die Illustration eines Mannes, der einen Turban und ein Gewehr trägt, zu sehen, wobei er an einer Leine eine Frau, die eine Burka trägt, mit sich führt. Über der Karikatur steht „Evolution?...“

Der Nationalrat der kanadischen Muslime hatte einen Bericht herausgegeben, in welchem er diese Karikatur als islamfeindlich bezeichnet hatte und teilte mit, dass sie Stereotypen verbreite, die weitverbreitet Hass schüren würden.

Lina El-Bakir, die Anwaltsbeamtin der Organisation in Quebec und der französischsprachigen Gemeinde, sagte, dass sie von dieser Illustration entsetzt gewesen sei. Sie sagte: „Wir dachten, dass diese Art von stereotypischer und schädlicher Vorstellung der Vergangenheit angehöre und wir als Land dies hinter uns hätten, und das ist wirklich frustrierend.“

 El Bakir sagte, dass die Karikatur im Umlauf wäre und die muslimische Gemeinschaft in Kanada beeinflussen werden würde.

Sie sagte, dass dies eine destruktive Geschichte füttern würde.

Francis Sonier, der Herausgeber und verwaltende Direktor, lehnte ein Interview ab, aber sagte in einer Stellungnahme, dass die Karikatur eine Antwort auf auf einen Nachrichtenartikel über die Taliban gewesen sei.

Am 16. August hatte die Zeitung einen Artikel einer mit ihr in Verbindung stehenden Presse über das Leben in Afghanistan ein Jahr nach der Rückkehr der Taliban veröffentlicht. Bei dem Artikel war ein Foto, dass Kämpfer zeigte, die ihre Gewehre hochhielten und ihre Rückkehr an die Maht gefeiert hatten.

Am nächsten Tag hatte L’Acadie Nouvelle die Karikatur von Marcel Bourdeau veröffentlicht.

Sonier sagte, dass die Karikatur von der Webseite genommen worden wäre, weil die Leser auf einen fehlenden Kontext hingewiesen hätten. Der Zeitungsartikel war nur in der gedruckten Ausgabe erhältlich gewesen. Er sagte, dass der Zweck der Karikatur der gewesen wäre, das Verhalten der Taleban in einer besonderen Region der Welt, nämlich Afghanistan, anzuprangern. Nichts weiter.

Boudreau konnte für eine Stellungnahme nicht erreicht werden.

Lokalaktivisten in Moncton hatten am Dienstag eine Pressekonferenz abgehalten, um über die Karikatur zu sprechen.

Paryse Suddith, eine Anwältin von der gemeinnützigen Old River Productions and Legal Services, sagte, dass sie sich beschämt fühle, nachdem sie gesehen hatte, dass die Karikatur als die Karikatur des Tages dieser Zeitung gedruckt worden war.

Suddith sagte: „Die Leute werden wohl denken, dass alle Leute, die einen Turban tragen, kriminell seien und ihre Frauen immer unterdrücken würden. Ist dies die Art von Botschaft, welche die Leser der Acadie wollen, dass die Leute denken, dass wir so denken?

Das Bild, das ich verstanden hatte, war Islamfeindlichkeit.“

Suddith sagte, dass sie ein Treffen mit den Verlegern der Acadie Nouvelle vereinbart habe, um über diese Karikatur zu diskutieren.

Inda Intiar, die in Moncton lebt, sagte, dass sie anfangs schockiert und ärgerlich darüber gewesen sei, dass die Illustration veröffenticht worden war.

Sie erzählte Shift NB: „Ich war auch entrüstet gewesen. Ich fühle einfach, dass es so viele Gespräche über Ansichten des Antirassismusses, Integration gibt und trotzdem werden Karikaturen wie diese veröffenticht.“

Intiar hatte an den verantwortlichen Verleger einen Brief geschrieben und vereinbart mit dem Verleger der Zeitung. Sie sagte, dass ihre größten Bedenken seien, dass die Karikatur einen Beitrag zu der schon vorhandenen schädlichen Propaganda leiste.

Quelle: CBC News

 

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