IQNA

Wieder leben (Folge 4)

12:45 - March 29, 2023
Nachrichten-ID: 3008030
TEHERAN (IQNA) – In einer von IQNA zum Ramadan 2023 produzierten Vorlesungsreihe diskutiert der Koranforscher Scheich Mohammad Hadsch-Abolqhasem Doolabi das Thema „Familie und die Frau aus der Sicht des heiligen Korans“. Hier ist die vierte Folge:

Folge 4

 

بسم الله الرحمن الرحیم

Im Namen Gottes des Gnädigen, des Barmherzigen, den wir um Hilfe anflehen!

„Und gebt den Frauen eine Morgengabe als Geschenk! Wenn sie euch aber freiwillig etwas davon überlassen, könnt ihr es für euch unbedenklich verbrauchen.“ (Sure An-Nisa, Vers 4).

Im Islam werden verschiedene Probleme der Familie beachtet, auch der finanzielle. Unter den Punkten, die in der Sure An-Nisa im vierten Teil des Korans diskutiert werden, befindet sich die Regel über die Morgengabe. Gott, der Allmächtige, bezieht sich im vierten Vers der Sure An-Nisa auf die Morgengabe als eine göttliche Gabe und Geschenk für die Frau, und der Mann ist verpflichtet, der Frau dieses Geschenk zu geben. Diese Regel kam auf, weil vor dem Aufkommen des Islams und während der Zeit des Dschahilija die Morgengabe üblicherweise dem Vater des Mädchens oder ihren Verwandten übergeben wurde. Sie war also nicht die Besitzerin der Morgengabe. Aber nach dem Islam gehört die Morgengabe der Frau, und das ist klar in dem erwähnten Vers festgelegt.

Ich möchte hier gerne ein paar Punkte über die Morgengabe erwähnen. Zuerst steht die Morgengabe für die Ernsthaftigkeit der Liebe des Mannes, die er gegenüber seiner Frau hat. Wie wir im Vers 4 der Sure An-Nisa sehen, wird sich auf die Morgengabe als Saduqat (das kommt von dem Wort Sidq und heißt Ernsthaftigkeit) bezogen. Sie ist ein Zeichen der Ehrlichkeit der Liebe des Mannes, die er für die Frau hat. Sie ist auf gar keinen Fall ein Zeichen des Wertes der Frau. (Leider) bilden sich einige ein, dass ihr Ansehen steige, wenn sie eine höhere Morgengabe bekommen.

Zweitens ist die Morgengabe eine Unterstützung für die Frau. Unter allen Dingen, die halal (erlaubt) sind, ist Scheidung das von Gott verhassteste Ding. Es ist etwas, das aus allen möglichen Gründen passieren kann. Wenn dies der Fall ist, würde der Frau etwas passieren. Würde die finanzielle Unterstützung weggegeben werden, würde ihre Würde untergehen. Die Morgengabe würde eine gute Unterstützung für die Frau sein.

Im 19. Vers der Sure An-Nisa sagt Gott, dass es dem Mann nicht erlaubt sei, Druck auf die Frau auszuüben und sie zu der Herausgabe ihrer Morgengabe zu zwingen: „(...) und drangsaliert sie nicht in der Absicht, (ihnen) einen Teil von dem, was ihr ihnen gegeben habt, wegzunehmen!“

In den Versen 20 und 21 der Sure wird das Zurücknehmen der Morgengabe schwer kritisiert: „Und wenn ihr eine Gattin anstelle einer anderen eintauschen wollt und der einen von ihnen einen Quintar (große Menge Gold) gegeben habt, dann nehmt nichts davon (wieder an euch)! Wollt ihr es (denn etwa) mit Verleumdung (Schandbarkeit) und offenkundiger Sünde an euch nehmen?“ (Vers 20).

Ein anderer Punkt ist, dass der heilige Prophet des Islams (Friede sei mit ihm) eine im Wert geringe Morgengabe betont hat. Der Prophet (Friede sei mit ihm) sagte: „Die besten Frauen meiner Gemeinde sind diejenigen, die schön sind und deren Morgengabe gering ist.“ Obwohl für die Morgengabe kein Wert erwähnt wird, wird angeraten, nicht zuviel zu verlangen. Es soll erwähnt werden, dass obwohl die Morgengabe der Frau zum Unterhalt dient, die Morgengabe nicht ihr hauptsächlicher Lebensunterhalt ist. Die wahre Unterstützung für das Leben ist der Glaube und die Moral von Mann und Frau, und man soll nicht nur aus finanzieller Sicht auf die Morgengabe blicken.

Ein weiterer Punkt ist, dass die Morgengabe für die Frau bestimmt ist und deshalb kann sie sie jederzeit einfordern. Deshalb soll die Morgengabe auf der Grundlage des finanziellen Status des Mannes bestimmt werden, damit er, wann immer die Frau sie fordert, sie aushändigen kann, auch wenn es ihn Mühe kosten sollte, sie bereitzustellen. Die Morgengabe soll so bemessen sein, dass der Mann in der Lage ist, sie bereitzustellen und der Frau auszuhändigen. Der Mann soll nicht versuchen eine Morgengabe zu geben, die seine Fähigkeiten (und finanziellen Status) übersteigt, denn er soll auch in der Bestimmung der Morgengabe seine Ernsthaftigkeit zeigen.

Die werte Religion des Islams trägt den Rechten der Frau im Ahkam (religiöse Regeln) für finanzielle Probleme, einshcließlich der Morgengabe, Rechnung. 

Im kapitalistischen System des Westens hat man die Rechte der Frau nicht nur mit Füßen getreten, sondern Frauen sind auch von Reichen verwendet worden, um ihren Reichtum zu vermehren.

Wie der Führer der Islamischen Revolution gesagt hat, verdienen für die gleiche Arbeit Frauen weniger als Männer. Das heißt, dass Frauen die Arbeit eines Mannes verrichten und dafür einen geringeren Lohn als ein Mann bekommen, weil sie schwacher und unterwürfiger sind. Ein Grund dafür, warum im 19. Jahrhundert und später das Problem der Freiheit der Frau aufgekommen war, ist, dass die Wohlhabenden und Mächtigen die Frauen aus ihren Häusern holen wollten, um sie mit geringeren Löhnen (als Männern) in Fabriken zu beschäftigen.

  Gott beschütze Sie!

 

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