IQNA

Wieder leben (Folge 11)

16:18 - April 07, 2023
Nachrichten-ID: 3008075
TEHERAN (IQNA) – In einer von IQNA zum Ramadan 2023 produzierten Vorlesungsreihe diskutiert der Koranforscher Scheich Mohammad Hadsch-Abolqasem Doolabi das Thema „Familie und die Frau aus der Sicht des heiligen Korans“. Hier ist die elfte Folge:

Folge 11

 

بسم الله الرحمن الرحیم

Im Namen Gottes des Gnädigen, des Barmherzigen, den wir um Hilfe anflehen!

Der Prophet und diejenigen, die glauben, dürfen (Gott) nicht für die Heiden um Vergebung bitten. Auch nicht, wenn es Verwandte von ihnen sein sollten, nachdem ihnen klar geworden ist, dass sie Insassen des Höllenbrandes sein werden.

Und wenn Abraham für seinen (heidnischen) Vater um Vergebung gebeten hat, so nur aufGrund eines Versprechens, das er ihm vorher gegeben hatte. Als ihm klar war, dass er (d.H. sein Vater) ein Feind Gottes war, sagte er sich von ihm los. Abraham war empfindsam und mild. (Sure At-Tauba, Verse 113 und 114).

Dem Propheten und den Gläubigen steht es nicht zu, für Götzenanbeter, nachdem es klar gewoden ist, dass sie Insassen der Hölle sein werden, um Vergebung zu bitten, selbst wenn sie nahe Verwandte sein sollten. Abraham hatte nur auf Grund eines Versprechens, das er ihm gegeben hatte, um Vergebung für seinen Vater gebeten. Aber nachdem ihm klar geworden war, dass er ein Feind Allahs war, hatte er sich von ihm freigesagt. „Abraham war empfindsam und mild.“ (Sure At-Tauba, Verse 113 und 114).

Im Islam wird es sehr empfohlen, zu der Familie und Verwandten Beziehung zu haben. Diese Beziehungen sind jedoch nicht grenzenlos. Es gibt [nach dem Islam] bei diesen Beziehungen gewisse Einschränkungen.

Im 114. Vers der Sure Tauba im elften Teil des Korans sehen wir, dass es manchmal notwendig ist, dass jemand die Beziehung zu den engsten Familienmitgliedern abbricht und sich von ihnen lossagt. Gott, der Allmächtige, befiehlt dem heiligen Propheten des Islams (Friede sei mit ihm) und den Gläubigen, dass wenn der Glaube ihrer Verwandten klargeworden ist, nicht für sie (die Götzenanbeter) um Vergebung bitten sollen.

Im nächsten Vers bezieht man sich auf Abraham (A.S.) als ein Beispiel hierfür und die Geschichte, über Abraham, der seinen Vater, oder genauer seinen Onkel, eingeladen hatte, den Islam anzunehmen, sowie auf seinen Dialog mit ihm, der auch in anderen Suren des Koran erwähnt ist. In diesem Vers wird klargemacht, dass Abraham sich von seinem Vater losgesagt hatte, nachdem klargeworden war, dass dieser ein Feind Allahs ist. Natürlich hatte Abraham sein Bestes versucht, um seinen Vater einfühlsam zu führen und dabei neue Methoden zu verwenden, die den Bedingungen zu jener Zeit entsprachen. Er führte seine Familie, Er war dabei so geduldig während seines Lebens, dass Gott, der Allmächtige, ihn Halim (der Geduldige) nannte. Er sagte: „Gewiss, Abraham war sehr empfindsam und geduldig.“ Als aber Abraham klarwurde, dass sein Onkel ein Feind Gottes ist, hatte er sich von ihm losgesagt. Daher ist es notwendig, dass die Gläubigen das Beste tun, um ihre Familien und Verwandten zu führen, auf diesem Weg geduldig zu sein undalle Methoden zu gebrauchen, um sie zu führen. Aber wenn einer der Verwandten abtrünnig wird und die Versuhe, ihn oder sie zu führen, unfruchtbar sind und es klar wird, dass er oder sie das richtig und falsch erkannt hat und bewusst den falschen Weg gewählt hat und ein Feind Gottes geworden ist, dann ist es nötig, dass man sich von ihm oder ihr lossagt. Aber es gibt hier einige Punkte:

  1. Wir sollten wissen, dass der Grad der Verbundenheit mit den Verwandten proportional zu dem Maß deren Zuneigung zureligiösen Angelegenheiten sein.

Wenn sich jemand nicht um religiöse Angelgenheiten kümmert, müssen wir mit unserem Verhalten unsere Unzufriedenheit über ihre Taten zeigen. Dies kann als eine Ermutigung für die Gläubigen und eine Schranke für die Verwandten dienen um zu verhindern, dass sie etwas Falaches machen. Imam Ali (A.S.) sagte: „Der heilige Prophet (Friede sei mit ihm) hat uns befohlen, Sündern mit Stirnrunzeln und einem finsteren Gesicht zubegegnen.“

  1. Wir sollten unsere Beziehungen mit den (sündenvollen) Verwandten schnell abbrechen, um uns zu erleichtern oder unser Vertrauen zu ihnen schwächen und dabei denken, dass dies der einzige Weg sei, mit ihnen umzugehen. Wir sind vielmehr denen gegenüber, deren Glauben schwach ist, mehr verpflichtet. Wir sollen nicht nur unseren Glauben stärken, sondern auch zuerst den nahen und dann entfernten Verwandten helfen, ihren Glauben zu stärken. „Ihr Gläubigen! Nehmt euch selber und eure Angehörigen vor einem Feuer in acht, dessen Feuer aus Menshcen und Steinen besteht und über das harte und strenge Engel gesetzt sidn, die sich gegen Gott in dem, was er ihnen befohlenhat, nicht auflehnen, vielmehr tun, was ihnen befohlen wird.“ (Sure At-Tahrim, Vers 6).
  2. Unter der Ehre und Würde eines Gläubigen ist es wichtig und wertvoll, dass wir es nicht erlauben, dass wir die Sünden eines Verwandten aufdecken und wir sollten wissen dass das Enthüllen ein Beispiel für in den Rücken schlagen und Verderbtheit ist, was in ein gegenteiliges Ergebnis umschlagen kann.
  3. Der letzte Punkt ist, dass wenn man intellektuelle Abwege behandeln will, Erklärung den Vorrang hat. Das heißt, dass wir jemandes Zweifel seinen intellektuellen und religiösen Fähigkeiten entsprehend in einer verständlichen und überzeugenden Sprache antworten sollen. Aber wenn derjenige nachdem der Zweifel ausreichend geklärt worden war, noch immer bewusstund eigensinnig den falschen Weg wählt, sollten wir die Beziehung zu ihm abbrechen, um die soziale Richtigkeit zu verbessern.

 

    Gott beschütze Sie!

 

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