IQNA

In den USA ansässiger Analyst in einem Interview mit IQNA:

Koranverbrennungen gefährdet interreligiöses Zusammenleben

11:52 - July 29, 2023
Nachrichten-ID: 3008794
Washington (IQNA)- Ein in den Vereinigten Staaten ansässiger Analyst verwies auf die Notwendigkeit eines gesetzlichen Verbots der Schändung des Heiligen Korans in Schweden hin und bezeichnete diese Aktion als Hassrede und als Bedrohung für das Zusammenleben zwischen verschiednenen Religionen.

Zum zweiten Mal in den letzten Wochen, am vergangenen Donnerstag, dem 19. Juli beleidigten die Urheber der Koranverbrennung in Stockholm/Schweden erneut den Heiligen Koran unter grünem Licht der Polizei dieses Landes sowie Erlaubnis für Anti-Islamismus in einer Kundgebung.

Der irakich-stämmige Staatsbürger Schwedens Salvan Momika beleidigte erneut den Heiligen Koran und zündete mit Unterstützung der Polizei die irakische Flagge an. Schwedens Gleichgültigkeit gegenüber Meinungen und Gefühlen der Muslime und diese Praxis wurde von muslimischen und nicht-muslimischen Regierungen sowie internationale Institutionen weithin verurteilt und forderten ein Ende der Beleidigung islamischer Heiligtümer in Schweden und Dänemark.

„Giorgio Cafiero“, Geschäftsführer der in Washington ansässigen „Persian Gulf Countries Analysis Foundation“, verwies in einem Interview mit IQNA auf das Verbot von Hassreden in diesem skandinavischen Land, dessen gesetzliches Verbot der Verbrennung und Schändung des Korans sowie heiliger Texte anderer Religionen ist somit eine logische Angelegenheit, weil es sich bei dieser Aktion zweifellos um eine Form von Hassrede handelt.

 

Zur jüngsten Koranverbrennung sagte er: In Schweden habe die Polizei bereits versucht die Koranverbrennung zu verbieten. Die Justiz des Landes untersagte der Polizei dies jedoch aus Gründen der Meinungsfreiheit. Aktionen wie Verbrennung und Schändung des Korans durch islamfeindliche Personen bereiteten diesem Land im Ausland große Probleme. In Schweden empfinden die meisten diese Tat als äußerst beleidigend und unterstützen diejenigen nicht, die den Koran verbrennen und entweihen. Unter den Schweden gibt es derzeit eine Debatte darüber, ob Gesetze geändert werden sollten, um ein Gesetz des Verbotes von Hassreden aufzuheben. Daher wäre es zumindest meiner Meinung nach sinnvoll Verbrennung und Schändung des Korans sowie der heiligen Texte anderer Religionen gesetzlich zu verbieten, da es sich zweifellos um eine Form von Hassrede handelt.

 

Ausrede rechter Politiker ist Islamophobie

Über die Doppelmoral des Westens hinsichtlich der Schändung des Korans und islamischer Werte sagte Kafiro: Leider war und ist Islamophobie ein großes Problem in Europa. Einige rechtsextreme Politiker profitieren von islamfeindlichen Vorurteilen ihrer Bürger, indem sie Angst schüren. Es lässt sich nicht leugnen, dass massiver Zustrom von Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan und anderen vom Krieg zerrütteten muslimischen Ländern nach Europa zu Spannungen führt die rechte Politiker für ihre eigenen Zwecke ausnutzen. In den Vereinigten Staaten begann die Islamophobie nicht am 11. September 2001 aber es besteht kein Zweifel, dass diese Terroranschläge eine Atmosphäre schufen in der sich die Islamophobie wie ein Lauffeuer in ganz Amerika verbreitete.

Er fuhr fort: Die Regierung der Vereinigten Staaten verletzte die bürgerlichen Freiheiten vieler ihrer den Islam praktizierenden Bürger unter dem Titel „Homeland Protection Against Terrorism Act“. Amerikanische Muslim machen noch immer Erfahrungen auf Flughäfen, die die Kontinuität der Situation nach dem 11. September selbst nach fast 22 Jahren nach diesem schrecklichen Tag im Jahr 2001 widerspiegeln.

 

Notwendigkeit globaler Anstrengung Schweden zu überzeugen

Er sagte über die rechtlichen und menschenrechtlichen Konsequenzen dieser Schändung sowie die angemessene Reaktion der internationalen Gemeinschaft und relevanter Organisationen: Die besten Strategien und Methoden zur Verhinderung und Bekämpfung solcher Schändungen und Hassverbrechen ist internationale Überzeugungsarbeit.

Er fügte hinzu: Schließlich ist Schweden ein unabhängiges Land, das das Recht hat, seine eigenen Gesetze zu erlassen, aber es ist auch das Recht anderer Länder zu versuchen Einfluss auf Schweden zu nehmen. Ich glaube dass internationale Überzeugungsarbeit die beste Taktik ist um Schweden davon zu überzeugen Finnland zu folgen und Ereignisse wie die Koranverbrennung als Hassaktionen anzuerkennen, die das Zusammenleben der Religionen verletzen und nicht mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung gerechtfertigt werden kann.

Abschließend sagte der Nahost-Analyst: „Islamophobie und Diskriminierung religiöser Minderheiten sind in vielen Ländern der Welt ein großes Problem. Für muslimische Länder und Gemeinschaften auf der ganzen Welt ist es wichtig das Bewusstsein für Islamophobie zu schärfen und daran zu arbeiten verschiedene Gruppen zusammenzubringen, um eine friedlichere und tolerantere Welt zu schaffen.

Interview: Alireza Haqshenas

Übersetzung ins Persische: Mohsen Haddadi

Übertragung vom Persischen ins Deutsche: Stephan Schäfer

 

4157825

captcha