Hadi Jalomrai, Autor und Analyst für politische Fragen im Irak, schrieb in einer Notiz an IQNA mit dem Titel „Warum will der Westen den Iran nicht verlieren?“:
Der Iran hat immer noch die Möglichkeit gleichzeitig vom westlichen und östlichen Lager begehrt zu werden. Russland und China suchen immer noch nach einem anderen Weg die Welt zu verwalten, die Hegemonie des Westens zu stoppen, mit der Unipolarität umzugehen und den Prozess in eine multipolare Welt umzuwandeln. Diese beiden Länder wollen den Iran an ihrer Seite haben. Vor allem die Russen, für die die Islamische Republik Iran die Frontlinie im Kampf gegen den Westen darstellt. Gleichzeitig kann der Iran eine Rolle dabei spielen Chinas Einfluss und Handel mit der Welt zu steigern und seine Verbindungen in verschiedenen Regionen auszubauen. Mittlerweile ist der Iran Bindeglied zwischen Ost und West sowie zwischen der Türkei und Zentralasien.
Andererseits sind die Gedanken der Westler immer noch mit der Iran-Frage beschäftigt und sie wollen nicht, dass der Iran von Russland und der BRICS-Achse umarmt wird. Der Westen setzte auf diesem Gebiet auf die Intelligenz und Klugheit der Iraner. Denn trotz der Spannungen und des Extremismus im politischen Verhalten bestehen ihre Beziehungen zum Westen immer noch und die diplomatischen Kanäle sind völlig offen. Vor allem mit Frankreich, das an die Möglichkeit glaubt den Iran in die Gleichung des Westens einzubeziehen. Was in diesem Zusammenhang als Hindernis angesehen wird, ist die beunruhigende Rolle des Iran und die Art der Politik die Teheran verfolgt, sowie die Unterstützung die es der Hisbollah und den politischen und militärischen Gruppen gibt, die sich dem Westen widersetzen.
Die Iraner wissen, was der Westen von ihnen will und wonach sich der Osten sehnt. Deshalb können sie jederzeit ihre Position ändern und sich an Ereignisse und Entwicklungen anpassen. Niemand möchte, dass Israel sein Vorgehen gegen den Iran übertreibt. Natürlich kann sich der Westen im Falle eines militärischen Angriffs Teherans an der Verteidigung des zionistischen Regimes beteiligen, aber will sich nicht an einem umfassenden Angriff Israels auf iranischem Boden beteiligen! Denn eine direkte Beteiligung bedeutet den Iran in der Zukunft zu verlieren.
Das Königreich Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und die Republik Ägypten haben keine Lust auf einen umfassenden Krieg gegen den Iran. Ein Krieg, der in einer Region, die Zeuge großer Veränderungen ist zur völligen Verwüstung führen könnte. Insbesondere in Saudi-Arabien führt Mohammed bin Salman, Kronprinz dieses Landes, eine Kampagne zur Modernisierung seines Landes an, die im Falle eines Krieges keinen Nutzen bringen würde.
Der Persische Golf ist eine wichtige Energie- und Wertstoffquelle und verbindet die Welt. Er arbeitet an einem massiven Wandel in der politischen Denkweise und Sichtweise und hat kein Interesse an einem verheerenden Konflikt, der den vollen Preis zahlen wird. Denn im Falle eines solchen Konflikts stünde dieser Region Verwüstung bevor und es gäbe keine Entwicklungsmöglichkeiten.
Niemand will den Iran verlieren und versucht ihn zu überwältigen, aber die extreme Rechte in Israel denkt immer noch den vollen Gewinn zu erzielen, indem sie sich auf die Unterstützung des Westens verlässt. Vielleicht hätte Netanjahu auf die Rolle Frankreichs und die Politik des Präsidenten dieses Landes, Manuel Macron, achten sollen, der den Libanon als Erbe betrachtet an dem Frankreich einen großen Anteil hat. Dieses Problem ist eine Erklärung für die wachsenden Spannungen zwischen Tel Aviv und Paris und während der Zeit der Invasion im Libanon kam es zu einem verbalen Streit zwischen ihnen. Allerdings ist Frankreich immer noch Teil einer Achse, die sich Sorgen um die Machtübernahme Chinas macht und der dreigliedrigen Achse aus Peking, Teheran und Moskau. Darüber hinaus ist der Westen zunehmend besorgt über die Aktivitäten der BRICS-Organisation und wir könnten bald Zeuge ihrer Wechselwirkungen und Ergebnisse werden.
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