Mahmoud Al-Hashemi, Direktor des Alliance Center for Strategic Studies, schrieb in einem IQNA zur Verfügung gestellten Artikel mit dem Titel „Geheimnis des Beharrens der Hamas auf Verhandlungen mit dem zionistischen Regime unter vorherigen Bedingungen in der Waffenstillstandsfrage“:
Mehr als 650 Tage nach dem Al-Aqsa-Sturm gab Abu Ubaydah, Sprecher der Kassam-Brigaden, bekannt, dass die israelische Besatzungsarmee vom Norden bis zum Süden des Gazastreifens täglich Verluste erleidet. Dies deutet an, dass es den Gaza-Kämpfern bald gelingen könnte zionistischen Streitkräfte gefangen zu nehmen. Diese Aussagen fielen mit der Reise des israelischen Premierministers in die USA zusammen, um mit der Hamas über einen möglichen Waffenstillstand zu sprechen. Er räumte das Ausmaß der Verluste seiner Armee ein und sagte: Dieser Krieg kostete uns viel und verloren unsere besten Söhne, Soldaten und Offiziere.
Er betonte: Wir sind entschlossen, alle unsere Gefangenen zu befreien und die Fähigkeiten der Hamas zu zerstören.
Als Reaktion darauf schrieb Izzat al-Rishq, ein Hamas-Kommandant auf Telegram: Netanjahus Aussagen über die Befreiung von Gefangenen und Kapitulation der Hamas spiegeln seine psychologische Niederlage wider, aber nicht die Realitäten vor Ort. Gaza wird nicht kapitulieren! Es ist der Widerstand, der seine Bedingungen auferlegt, so wie er seine Gleichungen auferlegte.
Hier stellt sich für alle die Frage: Was ist das Geheimnis dieses Beharrens des Widerstands auf seinen eigenen Bedingungen, trotz der Intensität der Feindseligkeit des zionistischen Regimes, langwieriger Kämpfe, Tausender ziviler Opfern und Zerstörung und Belagerung des Gazastreifens?
Antwort im Folgenden:
1. Die Menschen im Gazastreifen sind widerstandsfähig und betrachten das zionistische Regime als Usurpator ihres Landes.
2. Der Widerstand im Gazastreifen trug von 2008 bis zum Beginn des noch immer andauernden Al-Aqsa-Sturms im Jahr 2023 bisher sechs Gefechte mit der israelischen Armee aus und der Feind errang bisher keinen einzigen wirklichen Sieg, aber die Kriege endeten immer mit Verhandlungen.
3. Die meisten Kommandeure des Widerstands sprechen fließend Hebräisch und kennen die Pläne, Stärken und Schwächen des Feindes im Detail.
4. Die Methoden des Feindes Zivilisten zu töten, Häuser zu zerstören und Krankenhäuser und Infrastruktur anzugreifen sind der Bevölkerung und dem Widerstand im Gazastreifen nicht unbekannt! Sie gewöhnten sich im Laufe der Jahrzehnte an diese Methoden.
5. Die Leiter und Bevölkerung des Gazastreifens sind sich des Zionismus, seiner Geschichte und seiner Lügen sehr bewusst und verfügen über ein umfassendes Verständnis des inneren Raums des Regimes aus politischer, sozialer, kultureller und religiöser Sicht.
6. Die Menschen in Gaza wissen, dass ihr Anliegen über die Geographie des Gazastreifens hinausgeht. Palästinenser auf der ganzen Welt teilen ihren Kampf, ihre Botschaft und Ziele.
7. Seit Beginn des Al-Aqsa-Sturms im Oktober 2023 bereitete sich der Widerstand auf einen langen Krieg vor und errichtete in Gaza eine über 500 Quadratkilometer große, 30 Kilometer tiefe unterirdische Stadt mit kompletter Infrastruktur, Fabriken und Werkstätten. Diese Tunnel dienen Militär-, Transport-, Kommunikations- und Kommandozwecken. Die Erfahrungen mit ihrer Nutzung reichen bis in die Zweite Intifada zurück, die 2005 eine entscheidende Rolle beim israelischen Rückzug aus Gaza spielte.
8. Anstatt auf Importe zu setzen, verlässt sich der Widerstand auf Produktion von Waffen auf dem Schlachtfeld, wobei er seine eigenen Ingenieure und Unterstützung verbündeter Länder einsetzt und schloss seine Versorgungswege nicht.
9. Trotz umfassender Medienberichterstattung beschwerte sich in Gaza keine Frau, kein Mann und kein Kind jemals darüber in den Krieg verwickelt zu sein. Vielmehr sind alle moralisch erhaben, was ihren Glauben an die Legitimität des Kampfes zeigt.
10. Der „Al-Aqsa-Sturm“ ist die erste Schlacht, die von Truppen aus dem Libanon, Irak, Syrien, Jemen und dem Iran unterstützt wurde. Dies ist gegenüber den vorherigen Kriegen im Gazastreifen beispiellos und stärkte die allgemeine Moral des Volkes Palästina.
11. Trotz der Ermordung von Widerstandskommandanten innerhalb und außerhalb des Gazastreifens und Veränderungen in Syrien, die Israel zugute kamen, werden in Gaza weiterhin erbitterte Kämpfe geführt und dem Feind schwere Verluste zugefügt.
12. Die direkte Beteiligung Irans an drei Operationen in den besetzten Gebieten und Ausweitung des Schlachtfeldes zwangen den Feind seine Kräfte zwischen der Schlacht um Gaza und der Konfrontation mit Ansarullah aufzuteilen. Dies gab dem Widerstand mehr Möglichkeiten anzugreifen und auf seinen Bedingungen zu bestehen.
13. Der Widerstand im Gazastreifen beobachtet den Zusammenbruch des globalen zionistischen Projekts auf nationaler und globaler Ebene sowie auf Ebene von Menschenrechtsorganisationen und internationalen Gerichten und sieht, dass die Version Palästinas über die zionistische Version triumphiert.
14. Der Widerstand verstanden, dass das zionistische Regime nicht länger die Juden der Welt repräsentiert. Dies wurde noch deutlicher mit der Abhaltung der ersten Welt-Antizionistischen Konferenz der Juden im Juni 2025 in Wien – derselben Stadt, in der der erste Zionistische Kongress unter Herzels Führung stattfand.
15. Der Widerstand verfolgt die Massenauswanderung zionistischer Siedler aus dem besetzten Palästina und hört, wie diese jüdische religiöse Literatur zitieren: Kein jüdischer Staat besteht länger als 80 Jahre.
16. Der Widerstand beobachtet psychische Zusammenbrüche und weit verbreitete Angst unter den Soldaten der zionistischen Armee.
17. Die langwierige Schlacht des Al-Aqsa-Sturms gab Tausenden jungen Gaza-Bewohnern der neuen Generation die Möglichkeit sich dem Widerstand anzuschließen. Im Bericht der israelischen Armee heißt es, dass die meisten der jüngsten Operationen von jungen Menschen durchgeführt wurden, die sich erst vor Kurzem dem Widerstand anschlossen.
18. Der Widerstand weiß, dass die Schlacht vom 7. Oktober mit der Gefangennahme einiger Soldaten begann und nach 640 Tagen immer noch versucht feindliche Streitkräfte gefangen zu nehmen. Deshalb verhandelt er mit Entschlossenheit und Zuversicht, denn er weiß, dass er die islamische Gemeinschaft repräsentiert und nicht nur eine kleine Stadt namens Gaza.
19. Der Widerstand und Bevölkerung von Gaza schenken dem Geschrei der Kompromissler, Besiegten und Verräter keine Beachtung, denn die Geschichte zeigte, dass es immer wieder Menschen gab, die zwar brüllten, aber nicht in der Lage waren den Weg des Widerstands und Sieges aufzuhalten.
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