Weiße Gräber von Srebrenica: Schwarzer Fleck auf Schoß der europäischen Menschenrechte
Laut IQNA erreichte 1991 der Fall der Mauer des Kommunismus die Balkanregion und das Land Jugoslawien brach zusammen. Bosnien und Herzegowina wählte die zweite Option zwischen den beiden Optionen der Integration in Großserbien und des Verlusts seiner Identität und seines Territoriums oder des Widerstands gegen die Unabhängigkeit und hielt am 1. März 1992 ein Referendum über die Unabhängigkeit ab.
Am 6. April desselben Jahres zog die Armee des ehemaligen Jugoslawiens, das als vierte Militärmacht der Welt galt nach Sarajevo, der Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, um deren Unabhängigkeit zu verhindern und es folgte die längste Belagerung der Hauptstadt in einem Land in der Geschichte der klassischen Kriege der Welt, das 1425 Tage andauerte. Diese Belagerung führte zum Tod von 11.541 Menschen, davon 1.601 Frauen und Kinder.
Rassismus sind Ursprünge des Bosnienkrieges
Der Bosnienkrieg wurde zwischen dem 6. April 1992 und dem 14. Dezember 1995 zwischen Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Serbien ausgetragen. Im Juli 1995 griffen bosnisch-serbische Streitkräfte die im Osten von Bosnien und Herzegowina gelegene Stadt Srebrenica, an um sie unter ihre Kontrolle zu bringen. Ihr Endziel war es diese Stadt der Republik Serbien anzuschließen, die zusammen mit Montenegro die Jugoslawische Föderation bildete.
Bosnien und Herzegowina ist ein Treffpunkt von drei Religionen und drei Ethnien. Orthodoxe Serben, katholische Kroaten und muslimische Bosniaken. Während des Krieges waren die Serben einerseits mit militärischer Ausrüstung der ehemaligen jugoslawischen Armee ausgestattet, andererseits waren sie auf dem Landweg mit Serbien verbunden und die Kroaten verließen sich auf den kroatischen Boden und beide hatten Unterstützung des christlichen Europas und nutzten dies. Sie taten es aber die Muslime Bosniens mit den geringsten Verteidigungseinrichtungen und weit entfernt von der islamischen Welt wurden in einen unerwünschten und ungleichen Krieg verwickelt. Daher verfügten die Muslime weder über genügend militärische Ausrüstung noch hatten sie ausreichende Verteidigung.
Mangel an UN-Friedenstruppen
Bosnische Zivilisten wurden nach der Besetzung der Stadt Srebrenica durch die Serben unter dem Kommando von General Ratko Mladic am 11. Juli 1995 als sie den niederländischen Streitkräften der UN-Friedenstruppen Schutz boten von den niederländischen Soldaten an die Serben übergeben.
Während die Stadt Srebrenica mit Tausenden Zuflucht suchenden Zivilisten gefüllt war, belagerten bewaffnete Gruppen von "Chetniks" oder serbischen Extremisten die Stadt zuerst und bombardierten die Stadt anschließend fünf Tage lang schwer mit Kanonen und Raketen. Dann betrat General Mladic, der Kommandeur der serbischen Armee und bekannt als „Schlächter des Balkans“ die Stadt und die Menschen flohen aus der Stadt und betraten das Lager der Friedenstruppen am Rande der Stadt namens Potocari, aber die holländischen Blauhelme, die für die Instandhaltung des Flüchtlingslagers verantwortlich waren zerstörten das Lager, verließen es und übergaben die wehrlosen Menschen den serbischen Chetniks.
Gleichzeitig trennten die extremistischen Serben muslimische Männer und Jungen im Alter zwischen 12 und 77 Jahren unter dem Vorwand eines Verhörs und fuhren Frauen und Kinder mit Lastwagen aus dem Gebiet, aber die auf das Verhör wartenden Männer sahen sich einem massiven Massaker gegenüber.
Am Abend des 12. Juli 1995 gelang ungefähr 15.000 Männern, die in Lastwagen und Lagerhäusern in Srebrenica festgehalten wurden, die Flucht, wurden jedoch beschossen als sie versuchten durch die Berge zu fliehen. Sie bildeten eine Kolonne und gingen 55 Kilometer nach Tuzla, dem nächstgelegenen muslimischen Gebiet. Entlang dieser Route führten die serbischen Streitkräfte zahlreiche Hinterhalte und Angriffe auf die Kolonne bosnischer Muslime durch und töteten so viele wie möglich. Vier Tage später trafen die überlebenden bosnischen Männer in Tuzla ein. Viele von ihnen wurden verletzt. Nur etwa 3.000 überlebten das Massaker.
Das Massaker von Srebrenica begann am 13. Juli 1995 und dauerte mindestens 72 Stunden in denen die serbische Armee in die Stadt einmarschierte und ihren Völkermord begann einschließlich Massenhinrichtungen, Vertreibung von Bosniaken aus ihren Häusern sowie Vergewaltigungen.
Während des Massakers von Srebrenica im Juli 1995 wurden achttausend muslimische Männer und Jungen getötet, was vom Internationalen Kriegsverbrechergerichtshof zum Völkermord erklärt wurde.
Srebrenica; Schande für Menschenrechtsorganisationen
Das Oberhaupt der muslimischen Gemeinschaft von Bosnien und Herzegowina Hossein Efendi Kavazovic sagte zum Jahrestag des Völkermords in Srebrenica: „Leider ist es unmöglich, Gerechtigkeit zu erreichen, solange das Verbrechen des Völkermords geleugnet und seine Ausmaße heruntergespielt und dessen Kommandeure und Mitläufer verherrlicht werden und ihr Erbe des Bösen lebendig ist. Aus diesem Grund ist Srebrenica nicht nur ein Modell unserer Vergangenheit sondern auch ein Modell für unsere Zukunft. Für zukünftige Völkermorde werden wir die Erinnerung an die unschuldigen Opfer des Völkermords wach halten und hoffen weiterhin, dass die Zeit kommt in der diejenigen die dieses schreckliche Verbrechen begangen haben oder in ihrem Namen der Wahrheit ins Auge sehen werden!“
Der Völkermord an den bosnischen Muslimen hat einmal mehr die Unzuverlässigkeit internationaler Organisationen und Großmächte bewiesen. Dieses Verbrechen ereignete sich, während der UN-Sicherheitsrat Srebrenica in der Resolution 819 zu einem sicheren Gebiet erklärt hatte und eine Einheit der niederländischen UN-Friedenstruppen für die Sicherung der Stadt und NATO-Streitkräfte für die Luftunterstützung der Stadt verantwortlich waren. Aber die Niederländer räumten die Stadt auf geringsten Druck der serbischen Armee und die NATO-Luftwaffe unternahm nichts, obwohl sie sich des serbischen Militärvormarschs vollkommen bewusst war. Das schreckliche Verbrechen von Srebrenica ist ein schwarzer Fleck in Stuten der Menschenrechtsinstitutionen und die Vereinten Nationen stehen an der Spitze, was in die Geschichte eingegangen ist und niemals vergessen werden wird.
