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Suren des Korans / 80

Der Tag, an dem Menschen voreinander fliehen

15:52 - May 29, 2023
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Teheran (IQNA)- Über das Leben nach dem Tod und den Tag des Gerichts wurden viele Verse, Überlieferungen und Sprüche geäußert, von denen jeder ein Bild des Tages des Gerichts zeigte, aber eines der seltsamsten und erstaunlichsten Bilder ist in Sure Abasa zu sehen, wo beschrieben wird, dass die Menschen an diesem Tag voreinander fliehen.

Die 80. Sure des Heiligen Korans heißt „Abasa“. Diese Sure mit 42 Versen ist im 30. Juz des Heiligen Korans enthalten. „Abasa“ ist vor der Auswanderung des Propheten (SAS) nach Medina offenbart und somit eine der mekkanischen Suren. Chronologisch ist sie die vierundzwanzigste Sure, die dem Propheten des Islam (SAS) offenbart wurde.

Diese Sure wird „Abasa“ genannt, weil sie mit dem Wort Abasa beginnt, was „düster blicken“ bedeutet.

Der Zweck dieser Sure besteht darin, diejenigen zu warnen und wütend auf sie zu sein, die den Reichen mehr Aufmerksamkeit schenken als den Armen und Bedürftigen. Sie respektieren die Menschen dieser Welt und betrachten die Menschen des Jenseits als wertlos. Nach dieser Verwirrung und Wut wird von der Wertlosigkeit und Minderwertigkeit des Menschen in seiner Schöpfung gesprochen und davon, dass er in verschiedenen Lebensfragen völlig bedürftig und abhängig ist. Sie sind jedoch gegenüber Gottes Segen und seinem Plan undankbar. In dieser Sure werden die Phasen der menschlichen Schöpfung, Gottes Segen, Leben auf der Erde und dann die Auferstehung sowie die freuenden und traurigen Gesichter der Menschen im Jenseits besprochen.

Die Sure Abasa ist zwar kurz ,aber erörtert jedoch verschiedene Themen und legt besonderen Wert auf das Thema der Auferstehung. Der Inhalt lässt sich in fünf Themen zusammenfassen:

  1. Harte Zurechtweisung derjenigen die Unterschied zwischen den Menschen machen.
  2. Wert und Bedeutung des Heiligen Korans.
  3. Undankbarkeit des Menschen gegenüber Segen Gottes.
  4. Einen Teil des Segens Gottes zur Dankbarkeit des Menschen zum Ausdruck bringen.
  5. Bezogen auf die schockierenden Ereignisse am Tag der Auferstehung und Schicksal der Gläubigen und Ungläubigen an diesem Tag.

Einer der erstaunlichsten Verse in dieser Sure ist das Bild eines Tages, an dem Menschen voreinander und sogar vor ihren engsten Lieben davonlaufen: Der Tag, an dem ein Mann vor seinem Bruder, vor seiner Mutter, vor seinem Vater, vor seiner Frau und vor seinen Kindern flieht“ (Abasa: 34-37)

In den Koranexegesen heißt es, dass diese Verse die Härte des Jüngsten Gerichts und den Schrecken zeigen, der an diesem Tag in die Herzen der Menschen fallen wird. An diesem Tag vergisst er nicht nur seine Verwandten sondern rennt auch vor ihnen davon. Allameh Tabatabai betrachtet den Grund für die Flucht des Menschen vor seinen Verwandten und Freunden am Tag des Jüngsten Gerichts in der Schwere der Sorgen und Nöte dieses Tages, die einen Menschen daran hindern, an etwas anderes als seine eigene Befreiung zu denken.

 

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