Die hundertste Sure des Heiligen Korans heißt „Qaria'a“. Diese Sure mit 11 Versen ist im dreißigsten Juz. „Qaria'a“ ist vor der Auswanderung des Propheten nach Medina offenbart und somit eine mekkanische Sure. Chronologisch wurde sie als dreißigste Sure dem Propheten des Islam (SAS) offenbart.
Das Wort „Al-Qaria'a“ wird in den ersten drei Versen der Sure wiederholt und ist einer der Namen des Jüngsten Gerichts mit der Bedeutung „Zerschlagen/Zertrümmern“. Einige Koran-Exegeten sagen, dass der Tag der Auferstehung deshalb „Qaria'a“ genannt wird weil der Tag der Auferstehung das Schlagen der Herzen aus Angst und das Schlagen der Feinde mit der Strafe Gottes ist. Es kann auch bedeuten, dass die Welt am Tag der Auferstehung zerstört wird.
Diese Sure behandelt drei Themen: Die Auferstehung als ein gewaltiges und überwältigendes Ereignis, Schrecken und Umherirren der Menschen am Tag der Auferstehung und Messung der Taten der Menschen in besonderen Maßstab.
Von Anfang bis Ende spricht diese Sure über die Ereignisse, die am Tag des Jüngsten Gerichts stattfinden werden und beschreibt Nöte, Bedingungen und Schicksal der Menschen an diesem Tag. Wenn die guten Taten eines Menschen wertvoller als seine schlechten Taten und Sünden sind, wird er ein glückliches und ewiges Leben haben und wenn andererseits die schlechten Taten und Sünden schwerwiegender als seine guten Taten sind, wird er in die Hölle kommen.
In dieser Sure werden am Tag der Auferstehung zwei wichtige und natürlich beängstigende Ereignisse erwähnt. Der erste Vorfall wird im 4. Vers der Sure erwähnt: „… an dem die Menschen wie Schmetterlinge zerstreut werden.“ Diesem Vers zufolge werden sich die Menschen am Tag der Auferstehung zerstreuen und voneinander fliehen.
Ein weiteres Zeichen ist, dass die Berge wie Baumwolle geöffnet und weich werden: „Und die Berge werden gefärbt wie gesponnene Wolle“ (Qara'a/5). Ein solches Zeichen für den Tag der Auferstehung geht über die Ereignisse hinaus, die der Mensch erlebt oder sich vorgestellt hat.
Ein weiterer Punkt der in dieser Sure hervorgehoben wird ist, dass man um im Jenseits in den Himmel zu gelangen und glücklich zu sein sich in dieser Welt bemühen, auf eine Weise leben und verhalten muss, die es wert ist in den Himmel zu gelangen. Wie es in dieser Sure heißt: „Wessen Skalen schwer sind wird glücklich leben“ (Qara'a/6 und 7).
Im sechsten Vers, um menschliche Werke zu messen und zu bewerten, wird das Wort „Skala“ in der Pluralform von „Skalen“ verwendet. Dies kann daran liegen, dass die Werke der Menschen mit unterschiedlichen “Messinstruumenten” gemessen werden und jedes Werk seine eigene Skala hat.
IQNA