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Südkoreas umfangreiche Pläne zur Ausschöpfung der Kapazitäten der Halal-Industrie

21:56 - February 10, 2024
Nachrichten-ID: 3009920
Die südkoreanischen Behörden sehen in der Halal-Industrie eine wachsende und unumgängliche Chance und entwickelten umfangreiche Pläne um in diesem boomenden Markt präsent zu sein.

Laut IQNA unter Berufung auf Al Jazeera erregte eine unerwartete Szene die Aufmerksamkeit vieler Teilnehmer der internationalen Halal-Ausstellung in Malaysia im vergangenen September.

Die Vertreter des südkoreanischen Standes, der zu den Ständen muslimischer Länder wie Indonesien und Kuwait gehörte, empfahlen den Besuchern, die an diesem Stand angebotenen Halal-Produkte zu besichtigen, von Algen bis hin zu Gesundheitsprodukten.

„Der Halal-Lebensmittelmarkt ist ein Ozean mit großem Wachstumspotenzial“, sagte Lee Yong-jaek, Leiter der Lebensmittelexportabteilung im südkoreanischen Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und ländliche Angelegenheiten, gegenüber Al Jazeera.

Nach umfangreichen Investitionen in die Welt des Films, des Fernsehens und der Popmusik hat Südkorea nun das Potenzial der globalen Halal-Industrie erkannt, die den Lebensstil von rund 1,8 Milliarden Muslimen weltweit bestimmt.

Aber natürlich ist die Herstellung von Halal-Produkten nicht sehr vereinbar mit dem Land Korea, dessen muslimische Bevölkerung auf weniger als 200.000 oder weniger als 0,4 % der Bevölkerung geschätzt wird. Allerdings stellt die wachsende Nachfrage nach koreanischen Lebensmitteln und Snacks in Südostasien, wo die Popkultur des Landes eine wachsende Anhängerschaft hat, eine potenziell lukrative Chance für koreanische Exporteure dar.

Nach Angaben des Forschungsunternehmens Dinar Standard gaben die Muslime weltweit im Jahr 2021 nur 1,27 Billionen Dollar für Halal-Lebensmittel aus und bis 2025 soll diese Zahl 1,67 Billionen Dollar erreichen.

Die südkoreanische Regierung möchte Unternehmen zu Investitionen in diesem Bereich ermutigen und bietet Unterstützung von Lebensmitteltests und -analysen bis hin zu Zuschüssen für Zertifizierungskosten und Werbekampagnen um Käufer und Lieferanten zusammenzubringen.

Im Jahr 2015 unterzeichnete die damalige koreanische Präsidentin Park Geun-hye ein Abkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten zur Förderung des Handels in neuen Märkten einschließlich Halal-Lebensmitteln.

In Daegu, der viertgrößten Stadt Südkoreas starteten die lokalen Behörden ein Projekt zur Aktivierung von Halal-Lebensmitteln mit dem Ziel die Zahl der Halal-zertifizierten Unternehmen in der Stadt zu verzehnfachen und die Exporte bis 2028 auf 200 Millionen US-Dollar zu verdreifachen. Der Bürgermeister von Daegu bezeichnete den Halal-Markt kürzlich als eine Chance, die nicht ignoriert werden darf.

Lotte Foods, CJ CheilJedang, Daesang und Nongshim gehören zu den koreanischen Lebensmittelgiganten, die Halal-zertifizierte Produkte von Kimchi bis hin zu Reiskuchen auf den Markt gebracht haben.

Im vergangenen Jahr begann Südkorea zum ersten Mal mit dem Export von einheimischem koreanischem Halal-Rindfleisch bekannt als Hanwoo nachdem es die Erlaubnis der islamischen Behörden in Malaysia erhielt.

Im November dieses Jahres gab das südkoreanische Landwirtschaftsministerium bekannt, dass die Korean Muslim Foundation mit Sitz in Seoul und die Korea Halal Marjah Company eine Vereinbarung mit der Indonesia Halal Products Organization (BPJPH) in Jakarta unterzeichnete.

Basierend auf dieser Vereinbarung können koreanische Agrar- und Lebensmittelunternehmen in dieses Land exportieren ohne dass ein separates Zertifikat der indonesischen Halal-Zertifizierungsbehörde erforderlich ist, nachdem sie in Südkorea ein Halal-Zertifikat erhielten.

 

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