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Globale Bewegungen zum schwedischen Song zur Unterstützung von Palästina

10:11 - May 08, 2025
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IQNA- Eine in dern 70 er Jahren gegründete schwedische Musikband gewann in der Welt Popularität mittels Liedern zur Unterstützung des Volks Palästina.

IQNA: George Tutris einfache Wohnung ist selbst im Ruhestand voller Begeisterung, da neben seiner Tochter auch seine Enkelkinder dort wohnen. Die milden grauen Wände, die für schwedische Wohnungen charakteristisch sind haben jedoch keine Ähnlichkeit mit der Heimat eines weltbekannten Musikers. (Quelle: Al-Jazeera)

Dieser 1946 in Nazareth (Stadt im Norden Palästina) geborene palästinensische Christ mit langem Haar und Jigsmie, breite Brille und durchdringende Augen erinnerte daran wie sich seine Heimatstadt als Kind durch den Bau illegaler Siedlungen und israelischer Inspektionen verwandelte.

Bis in die 60 er Jahre wurde Nazareth Zentrum Aktivitäten Palästinas unter der wachsenden Zahl von inländischen Flüchtlingen. Die dynamische und multikulturelle Gesellschaft christlicher Christen und Muslime inspirierte zusammen mit ihrer politischen Begeisterung ein mächtiges Protestlied von George Tuther, der Ende der 70 er Jahre erstmals in Nordeuropa veröffentlicht wurde und Jahrzehnte später von der jüngsten Weltbewegung gegen den Krieg gegen Gaza wiederbelebt wurde.

 

Globale Bewegungen zum schwedischen Song zur Unterstützung von Palästina

 

«Es lebe Palästina» wird zum Kult-Song etlicher Generationen

Der Song «Lang lebe Palästina» von George Tuthers im Jahr 1979 über Palästina ist seit Beginn des brutalen Kriegs von Israel gegen Gaza am 7. Oktober 2023 wieder zum Leben erweckt. An einem bewölkten und regnerischen Tag in Stockholm versammelten sich Ende Oktober die Protestierenden gegen den Krieg in der schwedischen Hauptstadt.

«Es lebe Palästina und Tod des Zionismus! Es lebe! Es lebe! Es lebe Palästina!»

Ein Video der Proteste wurde im Cyberspace schnell ausgestrahlt, das mit demselben Lied «Lang lebe Palästina» kombiniert wurde und seit Oktober 2023 mehr als 5 Millionen Views hatte. Die Kommentare waren voller Anhänger aus Afghanistan, Pakistan und Türkei, die ihr Interesse am palästinensischen Song zum Ausdruck brachten.

Seitdem ist der Sonh «Lang lebe Palästina!» zu einem beliebten Protest auf den Straßen Schwedens und in Videos sozialer Medien geworden. Im April sangen Anhänger Palästinenas in der U-Bahn Stockholm / Schweden «Lang lebe! Lang lege! Lang lege Palästina». In einem Video dieser Proteste schwenkt die Kamera durch mehrere Kleinbusse in Schweden voller Palästinenser und das Lied wird zum Unterstützung des Widerstands Palästinas gesungen.

 

Globale Bewegungen zum schwedischen Song zur Unterstützung von Palästina

 

Bildung der Kafia Musikband in Teheran

Alles begann 1972 mit dem Aufkommen der Kafia Music Band, bestehend aus fünf Hauptkünstlern: Tutrot, Michel Kuraitm, ein palästinensischer Schlagzeuger, dessen Familie 1948 aus Palästina floh und drei schwedische Musiker namens Karina Olson (Sänger), Bengt Carlson (Flöte) und Mats Ludalo (Gitarrist, Mandoline und Aud).

Der Name dieser Gruppe bezieht sich auf die Kapelle, ein Cover, das für ihre besonderen Entwürfe bekannt ist, das Symbol des Widerstands Palästinas. Die Kafia Music Band spielte in den 70 er Jahren Musik in Demonstrationen gegen den Vietnam- und Apartheid-Krieg in Südafrika. Zu dieser Zeit war Göteborg eine traditionell ansässige Stadt, ein Zentrum für Anhänger internationaler Solidaritätsbewegungen, darunter Demonstrationen gegen die Apartheid in Südafrika und den Vietnamkrieg (1955 bis 1975).

Die Band war mit ihrer alternativen Musik besonders beliebt unter dem linken Publikum in Schweden, das in den 70 er Jahren in Schweden den Sozialismus und Anti-Imperialismus erlebte und atmete. Aber die Bildung der Gruppe war in Übersee, die die größte Aufmerksamkeit auf sich zog.

Ein Jahr nach dem Sturz von König Pahlavi im Februar 1980 schrieb Tuther ein Lied, das dem iranischen Kampf gewidmet war. Die iranischen Revolutionäre forderten eine Band Palästinas in Teheran zu Ehren der Unterstützung und Unterstützung der palästinensischen Befreiungsorganisation. So spielte die Kafia Music Band bei einem Open Air Konzert, das durch Autolichter und eine chilenische Musikband (Sitz in Stockholm) beleuchtet wurde.

 

Bewusstsein für Katastrophen Palästinas

Louis Boroni, Musiker Palästinas im Exil und Direktor eines kurzen Dokumentarfilms über die Kafia-Gruppe, sagt: Ihre Stimmen waren einzigartig! Sie kombinierten die arabischen Traditionen mit skandinavischer Vokalmusik. Er fügt hinzu, dass die Band Kafia eine Botschaft unteilbarer und Vitalität schickte und mit Auftritten im Iran und Ostdeutschland revolutionäre Musik brachte.

Tuther selbst hatte Nazareth im Jahr 1967 im Alter von zwanzig Jahren verlassen und floh vom sechs-tägigen israelischen Krieg (Juni 1967), der zur Besetzung des Westjordanlands, östlichen Quds, Golanhöhen, der ägyptischen Sina-Halbinsel und des Gazastreifens (zuvor von Ägypten verwaltet) führte. In Schweden stand Tuther einer Welt gegenüber, die sich der Katastrophen Palästinas absolut  nicht bewusst zu sein schien.

Er erinnert sich: Als ich 1967 nach Schweden kam wussten die Leute nichts über Palästina. Sie dachten, es gäbe eine Wüste und absolut keine Palästinenser wären dort. Dies war ein Anreiz für mich eine Mission zu starten, um die Einheimischen durch Musik zu unterrichten, dass Palästinenser existieren. Alle vier Alben, die seit einem Kafia-Jahrzehnt veröffentlicht wurden, wurden auf Schwedisch geschrieben und produziert.

Kafia ist als erste Band bekannt, die in Schwedien für Palästina singt und die Tradition der arabisch sprechenden Musik und Kunst brach, die zuvor mit dem Publikum Palästinas und für sie und die Bewohner der arabischen Region sprach.

Die Veröffentlichung des Songs «Lang lebe Palästina!» im Jahr 1979, der in der schwedischen Sprache als «Song der Demonstration» bekannt ist, ist das letzte Lied des zweiten Albums der Band Kafia «Meine Heimat!», das in Schweden nicht nur umstritten war. Tuther sagt, dass einige Araber seinen Gesang auf Schwedisch nicht akzeptieren konnten. Aber heute und 45 Jahre später hat «Lang lebe Palästina!» nicht nur anfängliche Kritikpunkte behoben, sondern auch eine neue Bedeutung.

Yan Lindstrom, Doktorand an der Universität von Lundswad, sagt: In einer Zeit, in der die meiste Popmusik einheitlich und fast unpolitisch sind, ist «Lang lebe Palästina» eine inspirierende Arbeit. Wie viele Studenten besuchte er einen pro-palästinensischen Sitin der Universität von Schweden, bevor die Polizei im Mai diese unter Zwang auflöste.

Lindstrom sagt: Wir sangen dieses Lied in unseren Zelten während wir friedlich im Protest saßen. Der Refrain in der Muttersprache gibt ihm eine starke Dimension, die viele der Schweden vereinte.

Einen Monat nach der Unterdrückung des Sitins im Juni gingen die Studenten der Lund University in einer Demonstration auf die Straße. An einem Sommertag, normalerweise sonnig und kühl im Norden, sind überall Flaggen und Plakate Palästinas zu sehen. Der Refrain «Lang lege Paläßtina» erreichte mit langsamen und stetigen Marsch seinen Höhepunkt.

Lindstrom fügt hinzu: Selbst Nicht-Schweden wissen, dass dies ein Lied ist das in Europa gemacht wurde und von globalen Ungerechtigkeiten handelt.

Schwedische Beamte wurden in den letzten Jahren verklagt, darunter im November 2019, als eine Gruppe der United Political Youth mit der schwedischen Sozialdemokratischen Partei während des Labor Day March in Malmo «Freiheit für Paläßtina» sang.

Der schwedische Einwanderungsminister Maria Sorgard veröffentlichte ein Video eines Protests im November im südlichen Stadt Christianstad auf  X und beschuldigte die Gruppe des Judentums. Der schwedische Premierminister Stephen Levon sagte auch dem Parlament des Landes, dass das Lied einen «inakzeptabler Ausdruck» der Opposition gegen die israelische Regierung sei. Tuther widerspricht diesen Vorwürfen und wies darauf hin, dass die Araber selbst zur semitischen Rasse gehören.

In den 70 er Jahren unterstützte ein Kreis progressiver Schweden die Kafia Music Band stark. Viele Juden waren auch die Hauptanhänger der Gruppe. Mehr als fünf Jahrzehnte nach Beginn des Kampfes gegen dieses Feuer an Ungerechtigkeit leuchten die Augen Tuthers, als er die Kraft der Musik als eine Form des Widerstands beschreibt. Die sich wiederholende Poesie und Melodie von «Freiheit für Palästinas» ruft einen einfachen Slogan in einer leidenschaftlichen Demonstration hervor.

Tuther sagt: Dies ist ein Lied, das in Demonstrationen auf der ganzen Welt gesungen wird. Ich nutzte diese Methode in Songs zusammen mit der Idee unsere Existenz als Palästinenser zu beweisen.

Wiederholte Melodien wurden neben dem Rhythmus der in den Demonstrationen verwendeten Slogans von «traditionellen Gesangsnotizen Palästinas» als Komponist im Vorfeld eines im Jahr 2022 gedrehten Films inspiriert und dies zeigt Kafias Einfluss auf die europäische Protestmusik.

Boroni sagt: Mit einer neuen Band hat Kafia politische Slogans in eine Kunstform verwandelt. Die Melodien von «Lang lebe Palästina» werden in Erinnerung bleiben. Aber die Wörter, die sich auf das Land beziehen, haben noch tiefere Bedeutung. Sie sind Teil Teil des Liedes:

Und bebauen das Land / und ernten Weizen / Zitronen / und bekommen Olivenöl / die ganze Welt kennt unseren Boden.

Dies bezieht sich auf das landwirtschaftliche Leben vieler Palästinenser. Er erklärt:

Wir sind Bauern. Der Boden ist unser Leben. Es ist unser Sauerstoff.

 

Globale Bewegungen zum schwedischen Song zur Unterstützung von Palästina

 

Lied für alle Menschen auf der Welt

Er fügte hinzu: Einige Leute fragen, was meinst du mit diesem Lied? Jeder muss verstehen was dieses Lied dafür bedeutet. Dieses Lied ist nicht nur das was ich denke. Dieses Lied fühlt jeder in sich. Für manche ist es Liebe, für andere Kampf. Er erinnerte an die Freundlichkeit, die ihm viele Schweden vor 50 Jahren zeigten und sagt: Mein Volk verbat Diskriminierung!

Er ist jetzt zuversichtlich, dass Proteste auf den Straßen der Welt zu wachsen um Palästina zu unterstützen und die Einstellungen in ganz Europa zu verändern. Irland erkannte Palästina im Mai zusammen mit Spanien und Norwegen an. Die drei europäischen Länder drängen nun auf andere Länder, um die Grenzen vor 1967 anzuerkennen und erklärt, dass eine solche Anerkennung der einzige Weg ist Frieden zu gewährleisten.

Schweden erkannte Palästina seit 2014 als unabhängigen Staat an und ist seit 2015 unterstützt in Stockholm die derzeitige schwedische Rechts-Wing-Regierung Israel jedoch nachdrücklich.

Ther sagt: Es gibt keine Hoffnung solange es Hass gibt. Er sagt, er sah im Laufe der Jahrzehnte viele Protestbewegungen. Es wird befürchtet, dass die Beschleunigung und Energie der gegenwärtigen globalen Proteste sinken werden.

Er warnt davor, dass spontane Aktionen nicht dauerhaft sind und  Demonstranten auffordern die «Energie der Straße» zu Bemühungen zu führen Institutionen Palästinas durch Zivilgesellschaft, Regierung und Kunst wieder aufzubauen. Er sagt, dass dies allein den Wiederaufbau Palästinas unterstützen kann.

Sie sagt: Die Lieder bringen dazu jeden zu vereinen, der für seine Freiheit kämpfen will. Meiner Meinung nach ist «Lang lebe Palästina» für alle unterdrückten Menschen! Sie müssen keine Muslime oder Palästinenser sein. Es ist an alle Menschen der Welt gerichtet und das macht mich sehr glücklich.

Bericht von Mohsen Haddadi

 

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