IQNA

Abgeordneter Hassan Fadlallah:

Werden nicht zulassen, dass Libanon unter irgendeinem Titel, Slogan oder Initiative kapituliert

11:13 - November 30, 2025
Nachrichten-ID: 3013997
IQNA: Der Abgeordnete des Blocks Hassan Fadlallah, Mitglied des Blocks Loyalität zum Widerstand beschrieb, dass der Libanon sich Israel nicht ergeben wird und dass das Abkommen von der Hisbollah zwar unter der Bedingung, dass die Regierung Libanons ihre Aufgaben erfüllt, akzeptierte. Aber nicht unterschrieb!

IQNA: Der Abgeordnete des Blocks Hassan Fadlallah, Mitglied des Blocks Loyalität zum Widerstand beschrieb, dass der Libanon sich Israel nicht ergeben wird und dass das Abkommen von der Hisbollah zwar unter der Bedingung, dass die Regierung Libanons ihre Aufgaben erfüllt, akzeptierte. Aber nicht unterschrieb! (arabische Quelle aus al-Manar: https://www.almanar.com.lb/article/377247/, Übersetzung des Artikels mit kleiner Anmerkung)

Der Abgeordnete Hassan Fadlallah, Mitglied des Blocks „Loyalität zum Widerstand“, bekräftigte: „Wir sind weder Kriegstreiber noch suchen oder wünschen wir Krieg. Wir werden jedoch keine Kapitulation vor dem Feind akzeptieren und nicht zulassen, dass der Libanon unter irgendeinem Vorwand, Slogan oder Initiative kapituliert.“ Er fragte: „Sollen wir unser Land an den israelischen Feind verkaufen oder ihm unsere Souveränität, Freiheit, Würde und Ressourcen anbieten, wo wir doch eine schwierige Zeit durchmachen und vor großen Herausforderungen und Leid stehen?“ Er fügte hinzu: „Wenn Länder schwierige Zeiten durchmachen, bedeutet das nicht, dass sie kapitulieren oder sich unterwerfen sollten. Vielmehr können wir diese Phase mit innerem Zusammenhalt, einer geeinten nationalen Haltung, mehr Ausdauer und Geduld überwinden und indem wir jeden möglichen Druck auf die Parteien ausüben, die das Waffenstillstandsabkommen unterstützen, damit dieses Abkommen umgesetzt wird. Wenn wir also jetzt lokale und regionale Umstände haben, die zu einem Machtungleichgewicht führten bedeutet das nicht, dass wir alles im Libanon zerstören und ihn seiner Stärke berauben sollten, um ihn zu einer leichten Beute für diesen Feind zu machen.“

Die Äußerungen des Abgeordneten Fadlallah erfolgten während der Gedenkfeier, die die Hisbollah für den Märtyrer Mujahid Muhammad Yusuf Saleh (Falah) in der Salha Husseiniya in Bir Hassan abhielt, in Anwesenheit zahlreicher Gelehrter, Aktivisten, Persönlichkeiten, Familienangehöriger von Märtyrern und einer Menge Einheimischer.

Der Abgeordnete Fadlallah wies darauf hin, dass heutzutage man viel über israelische Angriffe auf den Libanon hört, als gäbe es keine Aggression. Er führte aus: Unser Land wird tagtäglich angegriffen, aber angesichts dessen, was wir hören und der Feind tut wird er unseren Willen und unsere Entscheidung nicht brechen und uns nicht zur Kapitulation zwingen können. Egal wie groß unser Opfer und unser Widerstand sind, wir werden ihm nicht unterliegen. Er ist es, der unser Land will und versucht die Menschen an der Rückkehr in die Grenzdörfer zu hindern, um sie zu besetzen. Gäbe es keinen Widerstandswillen und keine Menschen wie ihn im Libanon, hätte dieser Feind unser Land längst besetzt. Wenn wir sagen, dass die Ziele des Feindes kläglich scheiterten, dann deshalb, weil er uns aus dem Süden vertreiben und ihn für seine Siedlungen besetzen wollte.

Der Abgeordnete Fadlallah bekräftigte seine Aussage, dass dem Libanon bisher keine Option oder politische Initiative vorgelegt wurde, die diese Aggression stoppen könnte. Vielmehr wurde dem Libanon entweder die bedingungslose Kapitulation vor dem Feind oder die Fortsetzung der Tötungen und Angriffe angeboten. Man wolle, dass der Libanon kapituliert, während Israel erst später über sein weiteres Vorgehen (wenn überhaupt) nachdenkt. Selbst politisch gesehen, trotz aller Vorschläge und Beschlüsse der libanesischen Regierung und der libanesischen Behörden – von denen einige fehlerhaft sind –, unternahm der Feind keinen einzigen Schritt dem Libanon entgegen.

Abgeordneter Fadlallah ist der Ansicht, dass der Libanon sich in einer neuen Phase befindet, die sich von der Phase vor dem Kampf um Uli al-Ba und dessen Unterstützung unterscheidet, in der die damaligen Machtverhältnisse eine Rolle spielten. Nach dem israelischen Angriff auf den Libanon im September 2024 erzielte der Libanon am 27. November 2024 ein Waffenstillstandsabkommen. Dadurch veränderte sich die Lage und die Hisbolla akzeptierte, dass der Staat die verantwortliche und fördernde Partei sein muss, um den Feind zur Einhaltung des Waffenstillstands und zur Erfüllung seiner Pflichten zu zwingen. Er fuhr aus: Wir leugnen weder die Realität noch die Fakten und sind uns der Härte, Schmerz und Leid bewusst, die diese Phase mit sich bringt und die neue Wege der Bewältigung erfordert.

Abgeordneter Fadlallah fuhr fort: Ungeachtet unserer Beschreibung der Beschaffenheit unseres Staates, seiner Lage und Probleme sowie einiger Meinungen innerhalb des Staates, aber da wir uns in Libanon und der Region in einer neuen Phase und mit neuen Machtverhältnissen befinden, akzeptierten wir dieses vom Staat und nicht von uns ausgehandelte Abkommen, wie manche die Öffentlichkeit irreführen indem sie behaupten, dies sei von der Hisbollah unterzeichnet worden. Wir stehen zu dem, was der Staat durch seine Institutionen akzeptierte und es war der Staat, der erklärte, er wolle es umsetzen, Schutz und Fürsorge gewährleisten und sich für die Umsetzung einsetzen.

Dieser Aussage ist anzumerken, dass dies bedeutet, dass es kein Abkommen zwischen Israel und der Hisbolla gibt sondern der Regierung Libanons und Israel. Somit ist die Hisbolla im Prinzip nicht absolut verpflichtet es einzuhalten, akzeptierte dies jedoch um Frieden im Libanon zu ermöglichen.

Der Abgeordnete Fadlallah betonte, dass nun der Libanon zwei Wege verfolgt, um die Mordserie und die Angriffe zu beenden, die Dörfer und Städte wieder aufzubauen und den Feind daran zu hindern, sie in eine Pufferzone entlang der Grenze zu verwandeln. Der erste Weg besteht darin, dass der Staat mit all seinen Institutionen seinen Pflichten und Verantwortlichkeiten nachkommt und das Vertrauen der Bevölkerung wiederherstellt. Der zweite Weg beinhaltet alle möglichen Maßnahmen für den Wiederaufbau und Rückkehr der Menschen in ihre Dörfer.

Anmerkung: Unter allen möglichen Maßnahmen kann man auch eine Wiederaufnahme der Verteidigung durch die Hisbolla sehen, da noch immer fünf Punkte im Libanon trotz Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und Libanon durch Israel besetzt gehalten werden. Da wie hier (indirekt) beschrieben, die Hisbolla dieses Abkommen unter der Bedingung, dass der Staat Libanon seine Verpflichtungen erfüllt, anders gesagt: Es gibt kein Abkommen zwischen Israel und Hisbolla, sondern ein Abkommen zwischen dem Staat Libanon und Israel und die Hisbolla eine nicht vertragliche Waffenruhe unter der Bedingung akzeptierte, dass der Staat Libanon Israel zwingt dieses Abkommen einzuhalten.

Abgeordneter Fadlallah betonte: Trotz all der hasserfüllten und gehässigen Rhetorik, die fernab jeglicher nationalen Prinzipien herrscht, halten wir an unserer Position fest den Staat zur Übernahme seiner Verantwortung zu verpflichten. Dies gilt insbesondere, da die offizielle öffentliche Haltung eine positive nationale Position vertritt und Israel als Aggressor bezeichnet, der das Waffenstillstandsabkommen bricht und sich nicht daran hält, während wir es einhalten. Gleichzeitig erhebt eine politische Minderheit mit bekannten, bis ins Jahr 1982 zurückreichenden Zielen, unterstützt von Medien und externen Kräften, ständig ihre Stimme, um den Widerstand anzugreifen, sich sogar offiziellen staatlichen Maßnahmen zu widersetzen, die israelische Lügenerzählung zu übernehmen, den israelischen Feind auf hetzt und sich mit ihm verbündet. Sie wollen, dass Israel seine brutale Aggression gegen unser Land fortsetzt, um die Folgen dieser Aggression für ihre eigenen innenpolitischen Interessen auszunutzen, basierend auf der Annahme, dass diese Aggression uns und unser Umfeld schwächt. Wenn wir von unserem Umfeld sprechen, meinen wir nicht allein die schiitischen Muslime im Libanon, obwohl die überwiegende Mehrheit von ihnen den Widerstand unterstützt und sich zu dieser Entscheidung und ihrem Land bekennt. Vielmehr meinen wir das breitere Umfeld, das auch andere Glaubensrichtungen umfasst. Wir haben viele treue Verbündete und Freunde.

 

almanar.com

 

Übersetzt ins Deutsche von IQNA

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