Dem IQNA-Bericht zufolge gehört die Einheit der islamischen Umma zu den Themen, deren Wert gerade in der heutigen Zeit, insbesondere durch die Zunahme der Islamfeindlichkeit in der Welt, immer deutlicher sichtbar wird.
Professor Amir Hussain gehört zu den Personen, die glauben, dass die Differenzen, die zur Spaltung der islamischen Umma führen, rein politisch motiviert seien. Prof. Hussain gilt als Experte auf dem Gebiet der Islamwissenschaft und leitet derzeit den Arbeitsbereich Theologie an der Loyola Marymount University in Los Angeles.
Die Frage, wie Spaltung und Zwietracht zwischen den Schiiten und den Sunniten in islamischen Ländern zustande kommen, beantwortete Professor Hussein wie folgt: „Ich glaube, dass Spaltung und Zwietracht unter den Muslimen nicht religiös motiviert sind, sondern durch machtpolitische Motivationen zustande kommen. Was die Anbetung des einzigen Gottes betrifft, so kann nichts Spaltung unter den Menschen schaffen, sondern eine Spaltung unter den Menschen ist häufig politisch motiviert und dient dazu, die Mitglieder einer anderen Gruppe zu diskriminieren und zu unterdrücken.“
Hussain fuhr fort: „Wir alle sind Gott gehorsam und lieben den Propheten Muhammad (s.). Wir schenken auch der Familie des Propheten (s.) große Aufmerksamkeit.“
In Bezug auf die Frage, dass nach Ansicht mancher Personen islamistische Gruppen die theologischen Differenzen zwischen Sunniten und Schiiten in islamischen Ländern für eigene politische Zwecke nutzen, sagte er: „Ich halte diese Ansicht für richtig. Zwietrachtstiftung zwischen Schiiten und Sunniten dient der Verfolgung politischer Ziele, die sich immer weiter und weiter ausdehnen.“
Über die schiitisch-sunnitischen Beziehungen in seinem Land sagte er: „Ich lebe in den USA, wo es ein gutes Verhältnis zwischen den Sunniten und den Schiiten gibt. Das ist teilweise darauf zurückzuführen, dass Muslime dort eine Minderheit bilden.“
Dieser Islamexperte sagte weiter: „Dies geht zu einem Teil auch darauf zurück, dass wir durch die Beobachtung von Gewalt, die in anderen Ländern besteht, zum Verständnis gekommen sind, dass dies nicht der richtige Weg ist. Schiitische und sunnitische Führer haben hier in den USA eine enge Zusammenarbeit. Ich denke, man hat schon eine Schlüsselantwort auf die erste Frage. Ich sage also, einander kennen und respektieren zu lernen und zusammenzuarbeiten. Wir alle unterwerfen uns Gott, nicht irgendeiner politischen Ideologie.“