IQNA: Die Al-Alayya-Moschee in der Stadt Rustaq im Gouvernement Süd-Batina im Oman gilt als eines der bedeutendsten religiösen und historischen Monumente des Sultanats Oman. Die Moschee hat eine tiefe spirituelle, intellektuelle und architektonische Bedeutung und spiegelt die Tiefe des islamischen Erbes wider das die Region seit Jahrhunderten auszeichnet.
Diese Moschee stammt aus der Ära von Imam Nasser ibn Murshid al-Yarabi im 17. Jahrhundert.
Die Moschee liegt zentral im Herzen des Dorfes Al-Alayya, 800 Meter von der Burg Rustaq entfernt. Sie dient den Bewohnern als Gebetsstätte und für lokale Versammlungen. Erbaut auf einer Anhöhe etwa sechs Meter über dem Falaj (traditioneller Bewässerungskanal), ist die Moschee von verschiedenen Gärten umgeben. Einige davon sind Stiftungen, wie der Al-Faroud-Garten im Süden und der Al-Jahl-Garten im Osten. Dies unterstreicht die wirtschaftliche und soziale Bedeutung der Moschee für die Gemeinde.
Ahmed bin Saif Al Mazrouei, einer der Treuhänder der Stiftung der Moschee, erklärte, dass die Moschee über ein beträchtliches Stiftungsvermögen verfügt, darunter 47 Wasseranteile an Falaj Al Maysar im Wert von etwa 94.000 Omanischen Riyal sowie Gärten mit mehr als 553 Palmen und Ackerland im Wert von etwa 166.000 Riyal.
Al-Mazrouei fügte hinzu, dass die Moschee früher dazu genutzt wurde bei religiösen Anlässen wie Fastenbrechen und Opferfest Eid al-Fitr Zakat und Nahrungsmittel an anspruchsberechtigte Dorfbewohner zu verteilen. Bis vor Kurzem wurde sie auch als Veranstaltungsort für Hochzeiten und Beerdigungen genutzt, bis einige Zeremonien in die Sablah-al-Alia-Moschee verlegt wurden.
Die Moschee war ein Versammlungsort für Gemeindevorsteher, die im Volksmund Ahle Halwa Aqd genannt wurden. Dort besprachen sie Dorfangelegenheiten und empfingen Imame und Gemeindevorsteher. Sie war auch ein Ort für Versöhnungssitzungen und Gerichtsverfahren. Ein spezieller Bereich innerhalb der Moschee diente der Trinkwasserversorgung durch traditionelle Tongefäße (Jahal), die mit Falaj al-Maysar-Wasser gefüllt und an bestimmten Stellen aufgehängt wurden.
Al-Mazroui betonte, dass die Moschee nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern auch ein bedeutendes Zentrum der Bildung und des gesellschaftlichen Lebens ist. Mehrere prominente Gelehrte und Scheichs studierten dort, was ihre historische Rolle als führende Bildungs- und Sozialeinrichtung in Rustaq widerspiegelt.
Die Moschee ist 21 Meter lang und 12 Meter breit. Zehn Säulen unterteilen den Gebetsraum in sechs Längs- und drei Querabschnitte. Ein zentraler Hof (4 x 3,5 Meter) diente der Waschung und Heizung. Ein Brunnen unter der Moschee, der wahrscheinlich mit dem Falaj-Kanal verbunden war, diente möglicherweise der Waschung.
Der Mihrab (Gebetsnische) der Moschee ist zwei Meter breit und vier Meter hoch und mit schlichten, aber schönen Inschriften mit dem Schahadatain (Glaubensbekenntnis zum Islam) verziert. Jüngste Restaurierungsarbeiten erweiterten den Mihrab und erhöhten seine ästhetische Anziehungskraft.
Ursprünglich hatte die Moschee drei Eingänge: zwei auf der Ostseite und einen auf der Nordseite. Nachdem die Moschee jedoch für das Freitagsgebet bestimmt worden war wurde ein neuer Südeingang für den Imam und Menschen mit Behinderungen hinzugefügt und die Nordtür geschlossen.
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