IQNA

Niederländische Regierung gibt zu, dass ihre Truppen in Srebrenica unmögliche Arbeit hatten

9:01 - June 18, 2022
Nachrichten-ID: 3006321
TEHERAN (IQNA) – Das niederländische Kabinett wird offiziell anerkennen, dass die niederländischen Soldaten, die während des Bosnienkrieges unter der dem Schutz der UN gearbeitet hatten, auf eine unmögliche Mission geschickt worden waren, um den nach der UN „sicheren Hafen“ Srebnenica zu beschützen.

Srebrenica war 1995 von bosnischen Serben überrannt worden, als etwa 8000 muslimische Männer und Jungen über die Zeitspanne von fünf Tagen im Juni ermordet worden waren.

Die niederländische Zeitung Telegraaf berichtet, dass der Premierminister Mrk Rutte, die Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren und der niederländische Verteidigungschef Onno Eichelsheim sich mit Dutchbat III- Veteranen an diesem Samstag in der in der oranjekazerne in Schaarsbergen treffen wird, um sich für die unfaire Behandlung zu entschuldigen und ebenso den Soldaten ihren Dank auszudrücken.

Niederländische Soldaten und Forscher vom NIOD, dem Institut für Krieg, Holocaust und Genozidstudien, haben gesagt, dass die 300 sogenannten Blauhelme ungerechterweise beschuldigt worden waren, bei der Beschützung der Enklave und der tausenden Bosnier, die sich dahin geflüchtet hatten, versagt zu haben.

Während Veteranen sagen, dass sie über die bevorstehende Entschuldigung froh seien, ist dies nur der Beginn der Rehabilitation des Battalions.

Dutchbat-Veterane Remko de Bruijne sagte dem Telegraaf: „Selbst wenn es nicht wahr sein sollte, aber die Geschichte kommt noch immer nach all diesen Jahren zurück.“ De Bruijn, der jetzt eine Sporthalle für Veteranen unterhält, sagt, obwohl er mit den Verwandten der Opfer von Srebnenica freundlich verkehrt, fühlt er sich für den einzigen legal anerkannten Genozid seit dem Zweiten Weltkrieg mitverantwortlich.

Ich sehe es noch genau vor mir. Ich war da, und ich weiß, was ich tat.“, sagte De Bruijne der Zeitung, „Es hatte keine gute Lösung gegeben- nur eine schlechte oder eine sehr schlechte... Für die große Mehrheit der Durchbat-Soldaten war es unmöglich gewesen, überhaupt etwas zu tun, weil sie ein Teil einer Mitarbeiter- oder Versorgungseinheit gewesen waren. Wenn man nichts mehr achen kann, wird man frustiert und kraftlos. Es führt zu einem Trauma, vor allem wenn dein Arbeitgeber nichts unternimmt, um das verzerrte Bild zu korrigieren. Es ist gut, dass es jetzt geschieht.“

Die Dutchbat III-Vereinigung, die sich für die Interessen ihrer früheren Mitkämpfer einsetzt, möchte ein Ende der jahrzehntelangen Verfahren wegen Körperverletzung, auf deren Ende noch einige Dutzend Soldaten warten, sehen.

Es heißt, dass 28 Battailonsmitglieder an Krebs, der nur dadurch aufgetreten sein konnte, dass die Soldaten Chemikalien ausgesetzt waren, gestorben seien. Ein von NIOD geführter Bericht von 2002, in dem es hieß, dass niederländische Truppen auf eine unmögliche Mission mit unzureichender Vorbereitung und Führerschaft geschickt worden waren, führte einige Tage später zum Sturz der niederländischen Regierung.

 

Quelle: DutchNews.nl

 

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