Worum geht es in dem längsten Vers des Korans?
Ihr, die ihr glaubt! Wenn ihr eine Anleihe gewährt oder aufnehmt zu einer festgesetzten Frist, dann schreibt es nieder. Und ein Schreiber soll es in eurem Beisein getreulich niederschreiben. Und kein Schreiber soll sich weigern, zu schreiben so wie Gott es lehrte. So schreibe er also und der Schuldner soll es diktieren und Gott, seinen Herrn fürchten und nichts davon weglassen. Und wenn der Schuldner schwachsinnig oder schwach ist oder unfähig selbst zu diktieren dann soll sein Sachwalter getreulich für ihn diktieren. Und lasset zwei Zeugen unter euren Männern es bezeugen und wenn es keine zwei Männer gibt, dann (sollen es bezeugen) ein Mann und zwei Frauen von denen die euch als Zeugen geeignet erscheinen, damit wenn sich eine der beiden irrt die andere von ihnen sie (daran) erinnert. Und die Zeugen sollen sich nicht weigern, wenn sie gerufen werden. Und verschmäht nicht es niederzuschreiben (seien es) große oder kleine (Beträge) bis zur festgesetzten Frist. Das ist gerechter vor Gott und zuverlässiger was die Bezeugung angeht und bewahrt euch eher vor Zweifeln, es sei denn es handelt sich um eine sogleich verfügbare Ware die von Hand zu Hand geht unter euch. Dann ist es kein Vergehen für euch, wenn ihr es nicht niederschreibt. Und nehmt Zeugen, wenn ihr miteinander Handel treibt. Und weder dem Schreiber noch dem Zeugen soll Schaden zugefügt werden. Und wenn ihr es tut, dann ist es wahrlich ein Frevel von euch. Und fürchtet Gott! Und Gott lehrt euch und Gott ist über alles kundig. (Sure Baqara / 2)
Der größte Vers des Korans ist dieser Vers, der sich mit rechtlichen Fragen und der Organisation von Handelsdokumenten befasst. Der Inhalt dieses Verses ist klar und bedarf keiner großen Erklärung. Zu einer Zeit als es laut Historikern auf der gesamten arabischen Halbinsel nicht mehr als 17 gebildete Menschen gab ist all dieses Gerede über das Schreiben ein Zeichen dafür, dass der Islam der Wissenschaft und dem Schutz der Rechte Aufmerksamkeit schenkt.
Dieser Vers ist ein Zeichen für die Genauigkeit und Vollständigkeit des Islam, der in der Zeit der Unwissenheit und unter rückständigen Menschen die genauesten Rechtsfragen vorschlug.
Dieser Vers wird dazu verwendet, dass die islamische Gesellschaft sich gegenseitig bei der Wahrung der Rechte unterstützen muss. Denn jede Transaktion braucht einen Schreiber und mehrere Zeugen.
Einige Botschaften des Verses in Tafsir Noor:
1- Die Laufzeit der Schuld muss klar sein.
2- Um das gegenseitige Vertrauen und den Optimismus sowie den Seelenfrieden der Parteien aufrechtzuerhalten und um Vergessen, Leugnen und Misstrauen zu vermeiden sollten Schulden protokolliert werden.
3- Um den Vertrag zu gewährleisten und vor möglichen Eingriffen der Parteien zu schützen, muss das Dokument in Anwesenheit der Parteien und von einer dritten unabhängigen Person verfasst werden.
4- Die Bedingung für die Auswahl des Protollueurs ist es Gerechtigkeit beim Schreiben zu haben.
5- Die Menschen aller Fachbereiche und Berufe haben eine besondere Verantwortung und wer schreiben kann, sollte für andere schreiben.
6- Der Schuldner, der das Recht hat sollte den Vertragstext diktieren und aufschreiben und nicht was der Gläubiger fordert.
7- Beim Schreiben des Vertrags muss der Schuldner Gott berücksichtigen und nichts auslassen und alle Einzelheiten der Schuld angeben.
8- Es ist notwendig, Rechte der Unterprivilegierten und Schwachen von den Behörden und Vormündern zu beachten.
9- Männer sind den Frauen im Bezeugen und als Zeuge voraus.
10- Die Zeugen müssen fair und von den Parteien zufrieden sein.
11- Die Höhe des Vertrags ist nicht wichtig, sondern es ist wichtig das Vertrauen und die Rechte zu wahren.
12- Die genaue und faire Registrierung des Dokuments hat drei Vorteile:
A: Er ist der Garant der Gerechtigkeit. "gerechter"
B: Es bringt die Zeugen dazu, eine Aussage zu machen. "zuverlässiger"
C: Es verhindert Pessimismus in der Gesellschaft. "bewahrt euch vor Zweifeln"
13- Der Verfasser und der Zeuge haben nicht das Recht das Dokument so zu gestalten, dass einer der Parteien Schaden zugefügt wird.
14- Der Angestellte und der Zeuge sind die Grenzwächter der Volksrechte und das Brechen der Grenzen ist dasselbe wie das Verlassen der Grenze und die Übertretung.
IQNA
