IQNA

Palästinenser veranstalten Massendemonstration für die Freigabe von Märtyrerleichnamen

23:49 - December 28, 2022
Nachrichten-ID: 3007486
TEHERAN (IQNA) – Die Palästinenser hatten in Gaza (Westjordanland) eine Massendemonstration abgehalten, um die Freigabe der von Israel zurückgehaltenen Märtyrerleichname zu fordern.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Ma’an sagte, dass die Demonstranten in Gaza-Stadt am Dienstag an einem Marsch teilgenommen hätten und für die Freigabe der Leiche des von Krebs geprägten Gefangenen Nasser Abu Hamid, der letzte Woche nach einem Kampf mit seiner Krankheit in einem israelischen Gefängnis gestorben worden war, protestiert hatten.

Die Teilnehmer hatten einen symbolischen Sarg mit dem Bildnis Abu Hamids vom Büro des Roten Kreuzes bis zu dem Hauptsitz der Vereinten Nationen in Gaza getragen, wobei sie forderten, dass die Weltorganisation eine Rolle in der Freigabe der palästinensischen Märtyrerleichen spielt.

Die Demonstranten riefen Slogans um den Schritt Israels zu veruteilen, der verhindert, dass die Mütter der Märtyrer ihren Kindern nicht den letzten Abschied geben dürfen.

Die Mutter Abu Hamids sagte, als sie den Marsch für die Herausgabe der von dem israelischen Regime zurückgehaltenen Leichen besuchte: „Es ist das Recht einer jeden Mutter, ihren Sohn zu umarmen, ihm den letzten Abschied zu geben und ihn zu beerdigen.“

Indem sie die Wichtigkeit des Widerstandes betonte und die Besatzung aufforderte, die Forderung nach der Übergabe der Märtyrerleichname anzunehmen, fügte sie hinzu: „Ich bin wegen der Leiche Nassers und der Leiche aller zurückgehaltenen Märtyrer, die ihr Leben um der Freiheit und Unabhängigkeit willen gelassen hatten, hier, um sie mit einem Begräbnis in dem Land Palästina zu ehren.“

In einem Interview mit dem Nachrichtendienst Ma’an sagte Abdel Nasser Farwana, der Leiter der Einheit für Studien und Dokumentation an der Kommission für Angelegenheiten der Gefangenen und ehemaligen Gefangenen, dass das israelische Regime die palästinensischen Märtyrer selbst nach ihrem Tod fürchtet und deswegen ihre Leichname als kollektive Strafe für ihre Familien zurückhalte.

Farwana sagte: „Mehr als 370 Körper von Märtyrern werden noch immer in Zahlengräbern verschiedener Jahre und verschiedenen Umständen zurückgehalten, unter anderem elf Leichname von Gefangenen, die in den Gefängnissen der Besatzer gemärtyrt worden waren und von denen der letzte der heldenhafte Gefangene Nasser Abu Hamid ist. Was heute von den Menschenrechtsorganisationen und internationalen Institutionen gefordert wird, ist die Freigabe der Leichname der Märtyrer, vor allem die des Gefangenen Abu Hamid, der die Qualen der Haft und Krankheit erlitt, bis er in Gefangenschaft den Märtyrertod starb.“

Die offizielle Nachrichtenagentur Palästinas WAFA berichtete ebenfalls am Dienstag, dass ein Marsch vom Flüchtlingslager al-Amari  zum Kontrollpunkt Qalandia im Süden der Stadt Ramallah (Westjordanland) stattgefunden hatte.

WAFA berichtete: „Einige hundert Palästineser riefen zu einer Versammlung am Flüchtlingslager Amari, dem Wohnort Nasser Abu Hamids, der letzte Woche infolge eines jahrelangen Kampfes gegen Krebs starb und dessen Körper von der Armee einbehalten worden war, auf und liefen dann zu dem von Israelis bemannten Kontrollpunkt zwischen Ramallah und Jerusalem (al-Quds), um die Herausgabe des Leichnams von Abu Hamid und Duzenden anderen Palästinensern, die von Israel seit einigen Monaten und Jahren zurückgehalten werden, zu fordern.

Die Nachrichtenagentur berichtete, dass der Marsch zusammenbrach, sobald er am Kontrollpunkt Qalandia angekommen war, da israelische Streitkräfte Kanister mit Tränengas abgefeuert hatten, das bei den Palästinensern Erstickungsanfälle verursacht hatte.

Die palästinensische Rote-Kreuz-Gesellschaft berichtete von elf Verletzten, einer davon mit einer Schussverletzung.

Das palästinensische Volk hatte über das Westjordanland und den besetzten Gazastreifen verteilt Proteste abgehalten und gefordert, dass Israel die Leichname der zurückgehaltenen palästinensischen Märtyrer herausgibt, damit sich ihre Familien von ihnen verabschieden und auf angemessenen Friedhöfen beisetzen können.

2020 hatte Israel ein Gesetz verabschiedet, bei dem die Leichname aller palästinensischer Gefangener, die Angriffe gegen Israel begangen haben, zurückbehalten werden, um sie als Hebelkraft zu benutzen, wenn israelische Soldaten tot oder lebendig gefangengenommen wurden.

Diese Praktik ist seit langem für palästinensische Familien, die manchmal Jahre auf die Rückgabe ihrer Lieben für die Beerdigung warten müssen, eine Pein.

Dieses Gesetz steht im Gegensatz zu dem internationalen Gesetz. In der Genfer Konvention heißt es, dass die Parteien eines bewaffneten Konflikts ihre Toten auf ehrsame Weise und nach den Riten ihrer Religion beerdigen müssen.

Quelle: Press TV

 

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