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Barmherzigkeit Gottes kennt keine Bedingungen

21:23 - May 14, 2023
Nachrichten-ID: 3008313
Teheran (IQNA)- Bei religiösen Themen wurden zwei Arten der Barmherzigkeit Gottes vorgeschlagen. Beim ersten Typ gibt es Bedingungen, in der zweiten jedoch die Bedingungen aufgehoben. Im Bittgebet «Sahar» (deutsch: Morgengrauen) gibt es Interpretationen, die uns die zweite Bedeutung verstehen lassen und es scheint, dass in dieser Sichtweise Liebe und Zuneigung vorherrschen nicht Berechnung und Rationalität.

Hojjat-ul-Islam wal-Muslimin Muhammad Soroush Mahalati, Professor für Unterricht erweiterter Themen diskutierte die große Barmherzigkeit Gottes in der Sitzung über die Beschreibung des Bittgebetes «Sahar» (Allahummi Inni Asaluka Min Rahmatika BiWasaha..) was sie im Folgenden lesen können:

Barmherzigkeit Wasiah (weite Barmherzigkeit) ist eine Barmherzigkeit ohne Grenzen und alle Wesen einschließt und niemand und nichts steht außerhalb dieser Barmherzigkeit.

Im Tafsir von Al-Mizan wird von Gottes großer Barmherzigkeit gesprochen: jener allumfassenden, unendlichen Barmherzigkeit, die über Einzelpersonen und bestimmte Einzelpersonen hinausgeht und nicht auf Einzelpersonen, Gruppen oder Völker beschränkt ist. In dieser Barmherzigkeit gibt es keine Ausnahme.

 

Gibt es eine Bedingung für Gottes große Barmherzigkeit?

Haben alle Menschen eine so große Gnade oder nicht? Allameh Tabatabai antwortete in Tafsir al-Mizan, dass einigen Menschen die große Barmherzigkeit vorenthalten wird, nicht weil diese Barmherzigkeit an eine Bedingung geknüpft wäre, sondern weil manche Menschen nicht das Talent, Fähigkeit und Vorbereitung haben diese Barmherzigkeit zu empfangen. Das menschliche „Gefäß“ muss über die Fähigkeit verfügen, diese Gnade zu empfangen. Derjenige, der nicht will und nicht akzeptiert und einen anderen Weg geht, den hat Gott nicht beraubt, sondern der Regen der Barmherzigkeit Gottes wird herabkommen, aber dieser Mensch stellt den Behälter nicht darunter oder stellt ihn auf den Kopf und erhält keine Barmherzigkeit, aber Gottes Barmherzigkeit kennt keine Grenzen und ist unendlich.

 

Zwei Arten von Barmherzigkeit

Wir können akzeptieren, dass es zwei Arten der Barmherzigkeit Gottes gibt. Eine Barmherzigkeit, die auf Talent, Können und Vorbereitung basiert, umfasst den Zustand der Menschen und jemand hat sein Herz durch Taten und Sparmaßnahmen rein gehalten und weil er spirituelle Fähigkeiten und Zärtlichkeit fand sieht er die Barmherzigkeit Gottes im gleichen Verhältnis, das heißt er erhält Barmherzigkeit aufgrund von Verdiensten.

Die zweite Art von Barmherzigkeit ist Barmherzigkeit ohne Verdienst. Ist das sinnvoll oder nicht? Niemand hat etwas dafür geleistet, aber Gott gewährt ihm seine Barmherzigkeit. Aus einigen Gebeten, die uns von den Statthalter Gottes (AS) überliefert  wurden geht klar hervor, dass wir Gott um Gnade bitten sollen, auch wenn wir dieses nicht verdienen. In den Gebeten aus Munajat Schabaniiyye lesen wir: „Gott! Auch wenn ich es nicht verdiene und den Verdienst deiner Barmherzigkeit habe, so gewähre mir von deinem Reichtum und deiner Gnade. Ich habe keinen Anspruch auf Barmherzigkeit sondern du, der Anspruch auf Barmherzigkeit und Gnade hast. Meine Disqualifikation stellt deine Berechtigung nicht in Frage. So sende mir von deine großen Barmherzigkeit, basierend auf deiner Existenz.

Im Gebet von Abu Hamzah wird auch gesagt: Unser Herr! Wenn deine Gnade und Barmherzigkeit auf unseren Taten basiert und unseren Zustand einschließt, so wissen wir, dass der Zustand unserer Taten und unseres Verhaltens schlecht ist. Gott! Wir haben deine Barmherzigkeit nicht verdient, aber du bist barmherzig. Gott segne uns und gib uns, was deiner Vergebung würdig ist.

Beim ersten Typ gibt es Bedingungen, beim zweiten Typ werden jedoch alle diese Bedingungen aufgehoben. Dort geht es um Kalkül und Rationalität, hier um Liebe und Zuneigung. Wenn wir auf diesen Ausdruck achten: „Gott! Ich bitte um deine große Barmherzigkeit“ so bitten wir Gott diese Berechnung in unserer Interaktion beiseite zu legen und uns große Barmherzigkeit zu schenken. Eine Barmherzigkeit, die keine Bedingungen hat und ohne jegliche Qualifikation und Verdienst erworben werden kann.

 

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