Es ist natürlich, dass die Bedingungen des Menchen nicht immer gleich sind. Manchmal ist er glücklich und manchmal gibt es Situationen, die ihn erzürnen. Mit der Zeit gelingt es ihm, die Wut zu kontrollieren und seinen Zorn nicht fortzusetzen. Doch wer den Zorn bis zum Ende durchzieht, gewinnt nicht nur nichts, sondern erleidet nur noch mehr Verluste.
Im Heiligen Koran stellt Gott eine der Eigenschaften guter Menschen vor, nämlich dass wenn sie wütend doch großzügig vergeben: „Wer große Sünden und hässliche Taten meidet und wenn er wütend ist vergibt.“ (Schura: 37).
Mit anderen Worten: Wenn das Feuer der Wut in ihnen aufflammt so beherrschen sie sich und fangen nicht alle möglichen schmutzigen Sünden und Verbrechen an. Die Erwähnung der Vermeidung großer Sünden und hässlicher Taten liegt wahrscheinlich daran dass die Quelle vieler Sünden eben der Zustand des Zorns ist, der die Zügel der Seele der Hand der Vernunft entzieht und frei in alle möglichen vor allem unerwünschetn Richtungen strömt.
Interessant ist, dass er nicht sagt: Sie werden nicht wütend denn Wut und Zorn liegen in der Natur jedes Menschen. Wenn schwierige Situationen auftreten ist es wichtig, dass sie ihre Wut kontrollieren und niemals unter die Herrschaft von Wut und Zorn geraten insbesondere weil die Wut beim Menschen immer existent ist und stets einen negativen oder destruktiven Aspekt hat.
In einem anderen Vers geht es um die Wut eines Propheten Gottes, nämlich Jonas gegenüber seinem Volk. Wut, die oberflächlich betrachtet heilig war aber in Wirklichkeit aus Eile und Verwirrung entstand und aus diesem Grund brachte Gott ihn wegen dieser «Vernachlässigung des besten» (islamisch-theologische Redewendung die besagt, dass jemand zwar seine Pflicht gut erfüllte aber es besser sein könnte) in große Schwierigkeiten und schließlich bereute er dieses.
Gott sagt: „Und (erinnert euch) an Jonas als er (von seinem Volk) im Zorn wegging und dachte dass wir ihn nicht vermissen werden. (Aber als er im Maul des Wals versank) rief er in dieser Dunkelheit: „Es gibt keinen Gott außer dir! Gelobst seist du! Ich war einer der Übeltäter!“ (Propheten: 87)
Was tat Jonas um eine solche Strafe zu verdienen? Auch wenn wir wissen dass Propheten weder Vergehen noch Sünde begehen ist der erste Eindruck, dass Wut und Zorn gegen fehlgeleitete Menschen, die den wohlwollenden Ruf eines mitfühlenden Propheten wie Jonas, Friede sei mit ihm, nicht annehmen völlig natürlich sind aber für so einen großen Prophet wie er wäre besser nachdem er wusste dass die Strafe Gottes bald über dieses Volk kommen würde sie nicht zu verlassen sondern bis zum letzten Moment zu bleiben und nicht an der Wirkung seiner Ratschläge zu zweifeln. Die Erfahrung zeigte auch dass dieses Volk erwachte und standen im letzten Augenblick auf und hoben ihre Hände der Reue zur Tür der Wahrheit und Gott hob ihnen die Strafe auf.
IQNA