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Ist Scheidung aus Sicht des Korans eine moralische Sünde?

12:04 - August 21, 2023
Nachrichten-ID: 3008892
Teheran (IQNA)- Wenn sich jemand für eine Scheidung entscheidet, obwohl rechtlich kein Problem besteht, ist er moralisch schuldig. Der Heilige Koran hat diesen Standpunkt sowohl in Theorie als auch in der Gesetzgebung hinreichend vermittelt.

Laut einem IQNA-Reporter hielt das Mitglied des Islamic Culture and Thought Research Institute Mohammad Reza Jabaran bei einem Treffen eine Rede, deren Inhalt Sie unten lesen können;

Im Bereich der Werte hat die Gesellschaft ihre Abhängigkeit von Religion, Glauben und Spiritualität verringert. Die kollektiven Beziehungen sind viel geringer geworden als in der Vergangenheit und die Gesellschaft bewegt sich in Richtung Materialismus und Individualismus. Moralische Werte und Normen verändern sich und heute versucht der Mensch statt Opferbereitschaft, Geduld, Toleranz und einer idealistischen Sicht auf die Zukunft seine aktuellen Wünsche zu erfüllen und seinen eigenen Nutzen zu erzielen.

Die Scheidung zwischen Ehepartnern ist in der heutigen Gesellschaft zu einem Wert geworden und gilt als eine besondere Lebensweise, die gewählt werden kann wie jede andere Möglichkeit aber in der Vergangenheit war die Scheidung in dieser Art nicht nur in unserer Kultur unüblich. Vielmehr war es nirgendwo auf der Welt üblich.

Viele Funktionen der Familie wie Bildung wurden an andere Institutionen delegiert. Unter dem Einfluss des modernen Lebensstils ist auch die Notwendigkeit eines Familienlebens verschwunden. Als Ergebnis all dieser Veränderungen und Entwicklungen ist die Scheidung zu einem Lebensstil geworden und infolgedessen erfolgt die Entscheidung zur Scheidung viel schneller als zuvor.

Wenn die menschliche Gesellschaft ein Phänomen betrachtet, das Probleme verursacht, deutet diese Sichtweise darauf hin, dass dieses überhaupt nicht auftreten sollte oder das Modell seines Auftretens geändert werden sollte. Das heißt die Scheidung sollte nicht in ihrer jetzigen Form erfolgen oder zumindest begrenzt werden.

Der Heilige Koran stellte geeignete Tipps zur Lösung dieses Problems bereit. In den Sozialwissenschaften gibt es für Scheidung eine andere Definition als den juristischen Begriff und es heißt, dass es sich bei der Scheidung um eine institutionalisierte und von sozialen Organisationen überwachte Methode zur Beendigung der Ehe handelt. Daher werden bei einer Scheidung zwei Merkmale berücksichtigt: Das eine ist institutionalisiert und das andere steht unter der Aufsicht sozialer Organisationen.

Die meisten geben den Ehepartnern das Recht die Scheidung zu wählen und die Behörden die früher versuchten die Scheidung zu verhindern begleiten heute das Paar, bis sie ihr Ziel erreichen. Daher hat die moderne Gesellschaft solche Probleme aber im islamischen auf den Heilign Koran basierten Denken ist Scheidung kein Lebensstil sondern lediglich Notfallstrategie, um die wirren Knoten des Lebens zu lösen und wenn sich jemand für eine Scheidung entscheidet, so ist dies zwar rechtlich kein Problem aber moralisch nicht gut. Der Heilige Koran vermittelt diese Sichtweise seinem Publikum ausreichend sowohl in theoretischer als auch gesetzgeberischer Hinsicht.

Laut Koran ist der Ursprung der Ehe Ursprung Gottes. Der Heilige Koran geht davon aus, dass die menschliche Gesellschaft die Ehe braucht. Diese Fragen führen uns zu dem theoretischen Punkt, dass eine Scheidung ohne Notwendigkeit solange das Familienleben besteht und funktioniert zumindest moralisch eine Sünde ist und dass es rechtlich schwierig wird eine Scheidung durchzuführen da der allmächtige Gott die Ehe einfach machte.

 

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