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Konzept der Selbstkontrolle im Koran

14:12 - January 30, 2024
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Teheran (IQNA)- Der Heilige Koran enthält viele Anweisungen für die geistige und spirituelle Vervollkommnung des Menschen und wies auf Handlungen und Verhaltensweisen hin, die zur Stärkung oder Schwächung der Selbstbeherrschung führen. Wenn sich ein Mensch den Faktoren einer Selbstkontrollschwäche bewusst wird kann er auch deren Auswirkungen verhindern.

Eine besondere Eigenschaften des Menschen ist die Selbstbeherrschung, die eigentlich eine Art Selbstmanagement ist. Selbstkontrolle ist definiert als die Fähigkeit einer vernünftigen (rationalen) Bitte zu folgen, das Verhalten der Situation entsprechend anzupassen (zu wählen) und die Befriedigung (Bereitstellung) eines Wunsches innerhalb des gesellschaftlich akzeptierten Rahmens zu verzögern, ohne dass ein direkter Eingriff und Leitung eines anderen erforderlich sind. Nach religiösen Lehren kann Selbstbeherrschung manchmal durch Aufgeben von Sünden und manchmal durch Erfüllung religiöser Pflichten erreicht werden und die Frucht (das Ergebnis) davon ist Frömmigkeit. Manchmal zeigt es sich im Kampf gegen emotionale (innere) Widrigkeiten und Lebensprobleme, manchmal auch im sozialen Zusammenleben, das Geduld und Sanftmut erfordert.

Die meisten Verse im Koran, die von Selbstbeherrschung handeln, beziehen sich auf die Seele und Herz. Es ist die Seele, die bei ihren Handlungen und ihrem Verhalten vorsichtig sein und sich stets kontrollieren muss, damit nichts schief geht. Die Konsequenzen, wenn man das eigene Ego nicht kontrolliert, werden zu den eigenen des Menschen: «Und niemand begeht eine [Sünde] außer seinem eigenen Verlust, und niemand trägt die Last der [Sünde] eines anderen“ (An'am: 164). Im Allgemeinen begehen Menschen keine schlechten Taten, es sei denn die Urheber der Tat tragen die Last dafür selbst.

Der Heilige Koran erwähnt 11 Eide und sagt, dass Wissen und Neigung zu guten und schlechten Taten in der menschlichen Natur verankert sind: Durch die Seele und durch den, der sie erschuf und ihr dann ihre Unreinheit und Frömmigkeit einflößte“ (Schams: 7-8); Wenn also jemand in der Lage ist, auf Grundlage dieser Lehren der Natur zu handeln und sich von Fehlern rein zu halten und durch Selbstbeherrschung sich zu entwickeln ist er definitiv gesegnet. Wenn er sich andererseits nicht beherrschen kann und sich nicht gegen das Böse stellt könnte seine Seele verunreinigt werden und würde definitiv an der Barmherzigkeit Gottes verzweifeln: Wer sich reinigt (von Sünden), wird gewiss errettet werden und wer sich verunreinigt, wird gewiss verlieren“ (Schams: 9-10).

Selbstkontrolle ist die Fähigkeit Emotionen zu kontrollieren und zu verwalten und angesichts von Anforderungen oder kritischen Situationen Ruhe zu bewahren. Selbstbeherrschung bedeutet nicht, Emotionen zu unterdrücken sondern die Methode Emotionen auszudrücken; Das heißt es geht darum wie wir reagieren und unsere Gefühle ausdrücken. Menschen mit schwacher Selbstbeherrschung sind nicht in der Lage widerspenstigen Impulsen und Wünschen zu widerstehen und als Folge davon wird ihr Intellekt von sinnlichen Wünschen versklavt und zwar so, dass sie selbst die offensichtlichsten Probleme nicht erkennen und Dinge tut, die lebenslange Folgen tragen. Gemäß dem Ausspruch von Amir al-Mu'minan (Friede sei mit ihm): «So mancher Verstand wird durch Gelüste regiert?» (Nahj al-Balagha, Hikmat 211)

Im Heiligen Koran heißt es: „Hast du den gesehen, der sein Idol zur Begierde seiner Seele machte und Gott ihn wissentlich in die Irre führte und seine Ohren und sein Herz verschlossen und einen Schleier über seine Augen gelegt? Doch wer außer Gott kann ihn leiten? Erinnerst du dich nicht?“ (Jathiyyah: 23).

 

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