IQNA

Notwendigkeit der Empathie von Politikern und Medien im Umgang mit Islamophobie in Europa

17:23 - February 03, 2024
Nachrichten-ID: 3009880
Der Vertreter des britischen Repräsentantenhauses hält die von rechtsextremen europäischen Parteien verbreiteten falschen Narrative gegen Muslime für einen der wichtigsten Faktoren der Islamophobie in Europa. Er forderte dass Regierungen und Medien Aufklärungsprogramme zum Umgang mit Islamophobie vorbereiten sollten.

Laut IQNA schrieb Euronews in einer Notiz von Naz Shah, einem muslimischen Vertreter des britischen Repräsentantenhauses: „Es sind nicht nur Minderheiten, die durch Zunahme der Islamophobie gefährdet sind sondern auch die gemeinsamen Werte Freiheit und Gerechtigkeit. Und Gleichberechtigung in der westlichen Welt werden auch durch die Ausbreitung der Islamophobie bedroht.

Die Islamophobie in Großbritannien nahm seit dem 7. Oktober und den anhaltenden Angriffen des israelischen Regimes gegen die Menschen in Gaza um 600 % zu. Doch anstatt einheitliche Botschaften zu verbreiten, raegierte die britische Regierung auf diese Situation mit hetzerischer Rhetorik. Kürzlich reagierte der britische Premierminister Rishi Sunak mit einem islamfeindlichen Slogan auf einen anderen muslimischen Abgeordneten.

Unterdessen konzentriert sich die konservative Regierung nicht auf die Verbesserung der sozialen Beziehungen oder Lösung des Konflikts im Nahen Osten sondern auf Umsetzung des umstrittenen Ruanda-Flüchtlingsplans.

Aber Fremdenfeindlichkeit ist in den Reihen der politischen Macht zu normal geworden! Dies ist der Schlüssel zum Gewinn von Wahlen in ganz Europa und darüber hinaus. Von Schweden bis Griechenland gewinnen rechtsextreme Gruppen und populistische Führer.

Der Sieg von Geert Wilders in den Niederlanden, der für seine jahrzehntelange antiislamische Rhetorik bekannt ist zeigt, dass sich Europa politisch nicht in Richtung Integration und Akzeptanz sondern in Richtung Hass und Ausgrenzung bewegt.

Wenn Donald Trump diesen November zum Präsidenten der USA gewählt wird, wird die westliche Welt zu einem schrecklichen Ort wo Minderheiten Opfer westlicher Gesellschaftspolitiker werden.

Es besteht kein Zweifel, dass sein Einzug ins Weiße Haus zu einem Wiederaufleben der extremen Rechten führen und den Populisten in den EU-Ländern Mut machen wird.

Aber warum ist diese spaltende Rhetorik der Schlüssel zum Wahlerfolg? Die Antwort liegt in der Macht der Angst. Viele rechtsextreme Populisten behaupten beispielsweise, dass die westliche Zivilisation einem Kulturkrieg gegen westliche Werte gegenüberstehe. Wie können wir mit diesem Trend umgehen, der westliche Muslime, andere Minderheiten und Werte wie Empathie, Toleranz und gegenseitigen Respekt bedroht tun?

Wir müssen unermüdlich arbeiten. Die Geschichte zeigt, dass die Eskalation von Verfolgung und Gewalt gegen Minderheiten immer mit einem menschenverachtenden Bild von ihnen einhergeht. Deshalb sollte Bildung eine zentrale Rolle spielen. Schulen sollten Lehrpläne enthalten, die ein besseres Verständnis der islamischen Kultur fördern indem sie Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund vorstellen und anerkennen.

Deshalb war meine Teilnahme an der British and European Muslim Leaders Conference im letzten Jahr ein so bedeutsamer Moment für die britische muslimische Gemeinschaft.

Die von der Muslim World Union in London organisierte Veranstaltung brachte Hunderte der einflussreichsten muslimischen Persönlichkeiten Großbritanniens zusammen. Im Mittelpunkt dieser Konferenz stand die Mekka-Charta, eine Charta islamischer Rechte und Werte mit Unterstützung von mehr als 1.200 Gelehrten aus 139 Ländern der Welt, die die Treue des Islam zu den Idealen des heutigen Menschen bezeugt. In der Charta werden beispielsweise Umweltschutz, religiöse Toleranz und Frauenrechte betont.

Durch Anerkennung der gemeinsamen Werte zwischen britischen Muslimen und der Gesellschaft wird der Extremismus an der Wurzel gepackt. Dadurch wird das Gefüge unserer Gesellschaft gestärkt und ihr Widerstand gegen spaltende Kräfte gestärkt. Auch Medien, Gesellschaft und Regierung spielen eine wichtige Rolle.

Die von rechtsextremen Parteien gegen Muslime verbreiteten Narrative sind genau der Treibstoff auf den diese extreme Ideologie angewiesen ist.

Aus diesem Grund müssen Regierungen neben Gesetzen die Gemeinschaften vor Hassverbrechen schützen, Aufklärungskampagnen über die Gefahren der extremen Rechten starten.

 

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