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Was bedeutet Weltverliebtheit im Koran?

12:00 - February 08, 2024
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Teheran (IQNA)- In einigen Versen des Korans wird empfohlen, weltliche Segnungen zu nutzen, aber in anderen jedoch die Weltlichkeit verurteilt. Die Frage ist somit, was mit der im Koran verurteilten Weltlichkeit gemeint ist.

Der Heilige Koran sagt, dass Gottes Segen und Schmuck in dieser Welt im Wesentlichen für den Gebrauch der Gläubigen bestimmt sind: „Sag: Wer hat das Schöne Gottes verboten, das er für seine Diener hervorbrachte und die guten Dinge der Versorgung? Sprich: Sie sind für die Gläubigen in diese Welt  ausschließlich am Auferstehungstag. So machen wir die Zeichen klar für Leute, die Wissen haben.“ (A'raf: 32).

Andererseits sehen wir in vielen Versen und Traditionen, dass Weltlichkeit verboten ist. Die Frage ist, was im Koran mit Weltverliebtheit gemeint ist.

Als Antwort darauf sollte gesagt werden, dass die Koranverse über die Welt in drei Kategorien unterteilt werden können;

Erstens die Verse, die die Verurteilung der Welt zum Ausdruck bringen. In dieser Kategorie hat die Welt Attribute wie „Verspieltheit“ oder Spaß und Spiel (Muhammad: 36; Hadid: 20), «wenig Nutzen» (Nisaa: 77), «Prahlen und Streben nach mehr» (Al-Imran: 185). Diese Eigenschaften sind alle irreal und instabil und keines davon gilt als perfekt für den Menschen.

Die zweite Gruppe von Versen, die die Nutzen der Welt zum Ausdruck bringen. Obwohl die Welt nicht namentlich benannt wird, so werden die Segnungen der Welt wie fließendes Wasser, verschiedene Früchte, Vieh und Schiffe häufig wiederholt.  Auch mit Attributen wie gut: «sofern er Gutes hinterlässt» (Thema Erbschaft) (Baqara: 180) und Güte: «wenn zu Ihnen Güte kommt» (Araf: 131) und Vergünstigungen Gottes: «Wurden von Gott  von seinen Vergünstigungen bereichert» (Tauba: 28) 

Die dritte Kategorie sind Verse, die den Kontrast zwischen diesen beiden verdeutlichen; Zum Beispiel der Inhalt des Verses: „Diejenigen, die nicht darauf hoffen uns zu treffen und mit dem Leben dieser Welt zufrieden sind und darauf vetrauten» (Yunus: 7) erklärt, dass der Grund für die Verurteilung der Welt der Unglaube an den Tag der Auferstehung ist sich im Leben auf das weltliche zu beschränken. Auch die Interpretation der Welt als Besitztümer: „Und was ist das Leben der Welt im Jenseitz nur Genuss? (Ra'd: 26), weil es nicht das Ziel selbst ist sondern vielmehr ein Mittel um das Ziel zu erreichen.

Daher kann man sagen, dass die Welt nicht von Natur aus verwerflich ist und wenn sie für die Zwecke des Jenseits bestimmt ist, sie nicht nur verwerflich sondern auch wünschenswert. Laut dem Befehlshaber der Gläubugen (a.s.) ist die Welt ein Mittel um ins Jenseits zu gelangen (Nahj al-Balagha, Predigt 156). Was der Koran verurteilt, ist die Verbundenheit und Zufriedenheit mit dem weltlichen Leben (Yunus: 7). Grundsätzlich besteht ein großer Unterschied zwischen Interesse an den materiellen des Lebens und bindungslosen Genießen der Welt.

 

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Stichworte: koran ، Welt ، Jenseits
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