IQNA

Reuters berichtete:

Syrische Schiiten fliehen aus Angst vor unsicherer Zukunft

19:25 - December 17, 2024
Nachrichten-ID: 3011833
IQNA- Reuters berichtete, dass Tausende syrischer Schiiten aus Angst vor einer unsicheren Zukunft in den Libanon flohen, obwohl ihnen von Tahrir al-Scham Sicherheit zugesichert worden sei.

IQNA: Reuters berichtet auf Berufung eines libanesischen Beamten, dass seit dem Sturz des ehemaligen syrischen Präsidenten Baschar al-Assad Zehntausende Syrer, die meisten Schiiten, aus Angst vor Verfolgung durch die neuen Machthaber in den Libanon flohen.

Reuters interviewte zwölf Schiiten und Angehörige anderer syrischer Minderheiten an der libanesischen Grenze. Alle sprachen von persönlichen oder Online-Drohungen gegen sie und ihre Familien. Berichten zufolge gibt es trotz der Versprechungen der Führer der Tahrir-al-Scham-Gruppe, der dominierenden Kraft in der syrischen Politik, in Bezug auf Minderheiten Drohungen mit Folter, Mord und Vergewaltigung gegen Alawiten, Schiiten und zahlreiche andere Minderheitengruppen in Syrien. Die meisten dieser Drohungen werden über WhatsApp und Facebook verschickt.

Ein hochrangiger libanesischer Sicherheitsbeamter, dessen Name von Reuters nicht genannt wurde, sagte, dass seit letztem Sonntag mehr als 100.000, überwiegend Anhänger von Minderheitsreligionen, in den Libanon einreisten. Eine genaue Zahl der Flüchtlinge könne jedoch nicht genannt werden, da die meisten von ihnen illegal in den Libanon über Übergänge entlang der Grenze einreisten.

Man geht davon aus, dass etwa ein Zehntel der syrischen Bevölkerung (rund 23 Millionen Menschen) Schiiten sind.

Unterdessen erklärte Bassam Abdul-Wahab, Beamter, der die Rückkehr der Vertriebenen in Tahrir al-Scham überwacht und in der schiitisch besiedelten Gegend von Nubl stationiert ist: Die wesentlichen Dienstleistungen wurden wieder aufgenommen. Sicherheit wird gewährleistet, um Minderheiten zu schützen, und dies ist der Kommandoansatz. Wir haben die Verantwortung Minderheiten in Syrien zu schützen. Das was uns passiert, wird ihnen auch passieren.

In Interviews äußern Flüchtlinge allerdings andere Dinge. Elham, 30-jährige Krankenschwester, sagt: Sie wartet seit Tagen ohne Essen und Wasser mit ihrer zehn Tage alten Nichte und ihrem zweijährigen Sohn am Grenzübergang, um in den Libanon einreisen zu können. Sie, Schiitin aus Damaskus, sagt: Als Assad fiel, floh er aufs Land, doch als er zurückkam, fand er sein Haus geplündert und niedergebrannt vor.

Elham sagt: Bewaffnete, maskierte Männer stürmten ihre Häuser und forderten sie mit vorgehaltener Waffe auf zu gehen, andernfalls würden sie getötet. Sie nahmen unser Auto, weil sie sagten, es gehöre ihnen.

Am wichtigsten Grenzübergang zwischen Syrien und dem Libanon sagte Samira Baba, dass sie drei Tage darauf wartete mit ihren Kindern in den Libanon einreisen zu können.

Sie sagte: Wir wissen nicht wer diese Drohungen über WhatsApp und Facebook verschickte.

 

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Stichworte: syrien ، Schiiten ، Baschar al-Assad
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