IQNA

Al Jazeera berichtete

Warum hat das israelische Regime Angst vor dem muslimischen Bürgermeister von New York?

6:22 - November 12, 2025
Nachrichten-ID: 3013893
IQNA- Israelische Politiker aller politischen Richtungen sind über den Sieg von Zohran Mamdani, dem ersten muslimischen Bürgermeister von New York, zutiefst bestürzt.

IQNA: Al Jazeera berichtete ausführlich über Mamdanis Wahlsieg und dessen Folgen für Israel: Zohran Mamdani wurde nach einer in jeder Hinsicht außergewöhnlichen Wahl zum ersten muslimischen Bürgermeister von New York City, dem Finanzzentrum der USA, gewählt. Der junge Kandidat der Demokratischen Partei konnte den ebenfalls demokratischen Politiker Andrew Cuomo, ehemaliger Gouverneur des Bundesstaates New York, besiegen. Cuomo genoss breite Unterstützung von Finanz- und Wirtschaftsverbänden in der Stadt sowie offene politische Unterstützung von US-Präsident Donald Trump, trotz der großen Differenzen zwischen den beiden, die sich zuvor mehrfach, insbesondere während der Covid-19-Pandemie, heftig angriffen.

Der Bericht von Al Jazeera fährt fort: Zohran Mamdani macht aus seiner Identität und seinen Positionen kein Geheimnis und vielleicht liegt darin die große Wirkung seiner Worte. Laut Mamdani sind die USA der wichtigste Partner bei der israelischen Besetzung Palästinas und die Palästinafrage ist von zentraler Bedeutung, da es nicht mehr möglich ist in allen Bereichen außer Palästina führend zu sein.

Mamdanis leidenschaftliche und starke Unterstützung für die Sache Palästina begann während seines Universitätsstudiums und laut einem ausführlichen Bericht der New York Times betonen Zohrans Freunde an der Universität, dass sie keinen Zweifel an seiner starken Leidenschaft für den Kampf Palästinas gegen die israelische Besatzung hatten, so sehr dass er an seiner Universität einen Ableger der Bewegung „Students for Justice in Palestine“ gründete.

Seit seiner Studienzeit zögerte Mamdani nicht Symbole Palästinas zu zelebrieren, unter anderem durch Tragen eines Kopftuchs Palästinas und Anbringen eines Aufklebers auf seinem Laptop mit der Aufschrift „End Israeli Apartheid“.

Im Mai 2023 brachte Mamdani als Mitglied der New Yorker Staatsversammlung (Landesparlament) einen Gesetzentwurf mit dem Titel „Nein zu unserem Konto“ ein, der die Finanzierung israelischer Siedlergewalt durch den Staat New York beenden sollte. Dies wäre durch ein Verbot der unerlaubten Unterstützung israelischer Siedlungsaktivitäten durch gemeinnützige Organisationen geschehen. 2025 kündigte Mamdani zudem an, dass er im Falle seiner Wahl zum Bürgermeister den von seinem Vorgänger Eric Adams gegründeten Rat zur Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und Israel auflösen wird.

Seit Oktober 2023 erklärt Mamdani öffentlich Israel führt einen Völkermordkrieg gegen den Gazastreifen und gewissenhafte Menschen sollten ein Ende der US-Militärhilfe für Israel fordern. Eine seiner wohl kühnsten Aussagen war, dass er wiederholt sagte, dass er den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu bei einem Besuch in New York verhaften lassen will, da die Stadt ihre Werte mit dem Völkerrecht in Einklang bringen muss.

Er betonte außerdem, dass er die Idee eines jüdischen Staates, der ein hierarchisches System anwendet das Anhänger einer bestimmten Religion gegenüber anderen bevorzugt nicht akzeptiert und auch nicht unterstützen kann, es sei denn es wird zu einem Bürgerstaat, der allen gleiche Rechte gewährt.

Die Realität sieht jedoch so aus, dass die Besatzungsregierung all diesen Zorn und diese Trauer über Mamdanis Sieg nicht allein aufgrund seiner kühnen Ansichten gegen Israel oder seiner Unterstützung für Palästinas Rechte empfand. Der Hauptgrund warum Israel Zohran Mamdani fürchtet ist, dass sein Sieg ein Zeichen für einen tiefgreifenden Wandel in der öffentlichen US-Meinung ist, insbesondere unter der jüngeren Generation, die sich gegen Israel und für Palästina wendet!

Die tiefe Besorgnis der Besatzungsregierung über Mamdanis Sieg gilt der Zukunft. Dass Mamdani in dieser wichtigen Stadt in einem Land, das seit der Gründung der Besatzungsregierung ihr wichtigster Verbündeter ist, gewinnen konnte – trotz seiner Unterstützung für die Sache Palästina und seiner Verachtung für Israel –, deutet auf einen tiefgreifenden Wandel in der westlichen Öffentlichkeit hin, der sich künftig noch verstärken dürfte. Was vor dem Sturm Al-Aqsa und Israels Völkermordkrieg undenkbar war ist nun Realität geworden. Politiker in westlichen Ländern werden sich in den kommenden Jahren zweimal überlegen ob sie Israel offen unterstützen.

Es ist dieser tiefgreifende Wandel, der die Besatzungsregierung im Hinblick auf Zohran Mamdanis Sieg beunruhigt, zusätzlich zu den damit verbundenen politischen Konsequenzen von denen die größte die riesige Befürchtung ist, dass die US-Demokratische Partei in den kommenden Jahren zu einer anti-israelischen Partei werden könnte.

Es sei daran erinnert, dass Mamdani ein Politiker, Sozialaktivist und Mitglied der New Yorker Staatsversammlung ist, der in Kampala / Uganda geboren wurde und im Alter von sieben Jahren mit seiner Familie nach New York einwanderte.

Er besuchte öffentliche Schulen in New York City und schloss anschließend die Bronx Science High School ab. Mamdani erwarb einen Bachelor-Abschluss in Afrikastudien am Bowdoin College und wurde 2018 US-Staatsbürger.

Während seiner Studienzeit war er Mitbegründer des Chapters „Students for Justice in Palestine“ und arbeitete landesweit mit progressiven Organisationen zusammen, um die Gesundheitsversorgung auszuweiten und an Wahlen teilzunehmen.

 

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