IQNA

Oberhaupt der Islamischen Republik Iran in einer Fernsehansprache:

Verhandlungen mit den USA über Atomfrage stecken völlig fest

10:33 - September 24, 2025
Nachrichten-ID: 3013612
Teheran (IQNA)- In einer am Abend des Dienstag im Fernsehen übertragenen Ansprache bezeichnete das Oberhaupt der Islamischen Republik Irans die Verhandlungen mit den USA als vorteilhaft für ihren derzeitigen Präsidenten und als Mittel, um zu demonstrieren und anzudeuten, dass seine Drohungen wirksam seien und um den Iran an den Verhandlungstisch zu bringen. Er betonte: Verhandlungen mit den USA über die Atomfrage und vielleicht auch über andere Themen sind völlig festgefahren.

IQNA: Das Oberhaupt der Islamischen Republik Iran Ayatollah Khamenei bezeichnete in einer am Abend des Dienstag im Fernsehen übertragenen Ansprache an das Volk die anhaltende Einheit und Integrität der iranischen Nation als eiserne Faust gegen Spaltungsversuche des Feindes. Er erläuterte warum die eifrige iranische Nation dem Druck und den Drohungen des Feindes nicht nachgab und die nützliche Technologie der Urananreicherung nicht aufgab und betonte: Verhandlungen deren Ausgang von Anfang an von den USA bestimmt und diktiert werden sind nutzlos und schädlich, weil sie den unterdrückerischen Feind gierig machen weitere Ziele durchzusetzen aber keinen Schaden von uns abwenden. Keine ehrenhafte Nation und kein weiser Politiker würden solche Verhandlungen akzeptieren! (Quelle: Informationswebsite des Büros des Oberhaupts der Islamischen Republik Iran)

Zu Beginn seiner Rede gratulierte der Revolutionsführer zum Beginn des Monats mehr als Monat des Lernens und Wissens und zum Beginn der Entwicklung von Millionen junger Menschen, Heranwachsenden und Kleinkindern hin zu Wissen und Fähigkeiten. Er riet den Beamten des Landes, insbesondere denen für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit zuständigen, dringend den Wert und Bedeutung der außergewöhnlichen Begabung der iranischen Jugend zu erkennen und diesen göttlichen Segen zu nutzen.

Mit Blick auf die 40 farbenprächtigen Medaillen, darunter elf Goldmedaillen, die iranische Schüler in den vergangenen zwei Monaten in internationalen Wettbewerben gewannen, sagte er: Trotz des 12-tägigen Krieges und der damit verbundenen Herausforderungen belegten unsere Schüler in der Astronomie weltweit den ersten Platz und erreichten auch in anderen Disziplinen gute Platzierungen. Dieses Talent ließ unsere Jugend in den letzten Tagen im Ringen glänzen und sorgte bereits im Volleyball und einigen anderen Disziplinen für Ehrungent.

Das Oberhaupt Irans verwies auch auf den Jahrestag des Martyriums des Märtyrers Sayyed Hassan Nasrallah und bezeichnete diesen großen Märtyrer als großen Reichtum für die islamische Welt, Schiitentum und den Libanon. Er sagte: Der Reichtum, den Sayyed Hassan Nasrallah schuf, einschließlich der Hisbollah, bleibt und wird fortbestehen und dieser wichtige Reichtum darf im Libanon und anderswo nicht vernachlässigt werden.

In Gedenken an die Generäle, Wissenschaftler und anderen Märtyrer des Zwölf-Tage-Krieges sprach Ayatollah Khamenei ihren Familien sein aufrichtiges und tief empfundenes Beileid aus und konzentrierte die Hauptpunkte seiner im Fernsehen übertragenen Ansprache an die Nation auf drei Achsen: Bedeutung der Einheit und Integrität der iranischen Nation im Zwölf-Tage-Krieg und Gegenwart und Zukunft des Landes, Erläuterung der Bedeutung der vorteilhaften Urananreicherung und die Erläuterung der starken und weisen Haltung der Nation und der Regierung angesichts der US-Bedrohungen.

Bei Erläuterung der ersten Achse betrachtete er die Einheit der Nation als Hauptfaktor für die Verzweiflung des Feindes im 12-tägigen Krieg und sagte: Der Mord an Kommandanten und einigen einflussreichen Persönlichkeiten war für den Feind ein Mittel mit Hilfe seiner Agenten Chaos und Unruhe im Land, insbesondere in Teheran, zu stiften. Wenn es ihm gelänge die Menschen gegen die Islamische Republik auf die Straße zu bringen und die Angelegenheiten des Landes zu stören, würde er das System an der Wurzel packen und mit entsprechenden Plänen den Islam in diesem Land auslöschen.

Ayatollah Khamenei nannte die schnelle Identifizierung der Nachfolger der gefallenen Kommandeure sowie Stärke und höhere Moral der Streitkräfte und der auf Ordnung und Disziplin basierenden Verwaltung des Landes als wirksame Faktoren für die Niederlage des Feindes. Er betonte jedoch, dass die Nation das wirksamste Element für das Scheitern des Feindes war und dass sie sich mit Einheit und Zusammenhalt absolut nicht von den Forderungen des Feindes beeinflussen ließ und die Straßen mit Menschen füllte, natürlich gegen Angreifer und zur Verteidigung der Islamischen Republik.

In Bezug auf die Befragung seiner Agenten im Iran durch den Feind aufgrund von Inkompetenz und Unfähigkeit fügte er hinzu: Die Agenten, die Marionetten des Zionismus und der USA sind, antworteten dass wir es versucht hätten, aber das Volk uns den Rücken kehrte und die Beamten des Landes die Angelegenheiten regelten.

Der Revolutionsführer nannte die Einheit und Integrität der Nation als Grund für die Sinnlosigkeit des Plans der Aggressoren und betonte: Der wichtige Punkt ist, dass diese entschlossene Einheit noch immer besteht und sehr wirksam ist.

Er kritisierte diejenigen, die vorgeben wollten die Einheit der Nation sei auf die Kriegszeit zurückzuführen, indem sie von außen Grenzen zogen. Er fügte hinzu: Manche behaupten, Meinungsverschiedenheiten würden allmählich entstehen und man könne ethnische und politische Differenzen ausnutzen, um die Menschen in Chaos und Unruhe zu stürzen. Das ist jedoch völlig falsch.

Mit Bezug auf den Stolz aller ethnischen Gruppen des Landes, Iraner zu sein, sagte Ayatollah Khamenei: Natürlich haben wird auch politische Differenzen, aber angesichts von Tyrannen wird die gesamte Nation, ob heute oder morgen, mit stählerner Faust auf den Feind losgehen.

Er betrachtete den heutigen Iran als den Iran vom 13. und 14. Juni dieses Jahres und fügte hinzu: Damals waren die mit Menschenmassen gefüllten Straßen und ihre vernichtenden Parolen gegen das verfluchte Zion und die kriminelle USA Zeichen der Integrität und Einheit der Nation, die noch immer existiert und weiter existieren wird und natürlich ist jeder dafür verantwortlich sie zu bewahren und zu stärken.

Im zweiten Teil seiner Rede an die Nation sagte der Revolutionsführer unter Bezugnahme auf die Wiederholung des Wortes „Anreicherung“ im politischen und außenpolitischen Bereich: Wir müssen verstehen, warum dieses Thema für die Feinde so wichtig ist.

Er bat Experten, die Dimensionen und Vorteile der Anreicherung zu erläutern und sagte: Bei der Anreicherung wandeln Wissenschaftler und Experten das aus den Minen des Landes gewonnene Uran durch komplexe und fortschrittliche technische Anstrengungen in ein sehr wertvolles Material um: angereichertes Uran, das in vielen Bereichen und im Leben der Menschen viele Anwendungsmöglichkeiten hat.

Mit Blick auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von angereichertem Uran in Landwirtschaft, Industrie und Werkstoffen, Umwelt und natürlichen Ressourcen, Gesundheitswesen, Ernährung sowie Forschung und Bildung fügte Ayatollah Khamenei hinzu: Auch bei der Stromerzeugung ist die Verwendung von angereichertem Uran viel günstiger und belastet die Umwelt nicht. Zudem haben Kernkraftwerke eine sehr lange Lebensdauer und zahlreiche Vorteile. Aus diesem Grund nutzen viele Industrieländer Kernkraftwerke, doch der Brennstoff für unsere Kraftwerke besteht meist aus Benzin und Gas, was sehr teuer ist.

Zur Entstehung der Anreicherungsindustrie im Land sagte der Revolutionsführer: Wir verfügten nicht über diese Technologie und andere entsprachen nicht unseren Anforderungen. Doch dank der Bemühungen mehrerer enthusiastischer Manager und hochrangiger Beamter konnten wir vor über dreißig Jahren damit beginnen und haben heute ein hohes Anreicherungsniveau erreicht.

Er kritisierte das Ziel einiger Länder die Produktion von Atomwaffen auf 90 Prozent anzureichern und sagte: Da wir keine Atomwaffen besitzen und unsere Entscheidung darin besteht diese Waffen weder herzustellen noch einzusetzen, aber haben die Anreicherung weil es gut ist auf 60 Prozent erhöht.

Ayatollah Khamenei bezeichnete den Iran als eines von zehn Ländern mit einer Anreicherungsindustrie unter den über 200 Ländern der Welt und sagte: Neben der Weiterentwicklung dieser Spitzentechnologie besteht die wichtige Arbeit unserer Wissenschaftler in der Ausbildung der Streitkräfte. So arbeiten und streben heute Dutzende prominenter Wissenschaftler und Professoren, Hunderte von Gelehrten und Tausende ausgebildeter Kräfte auf Gebieten, die mit Atomfragen zu tun haben. Der Feind glaubt, dass diese Technologie im Iran durch Bombardierung einiger Anlagen oder Androhung einer Bombardierung zerstört werden kann.

Er verwies auf den jahrzehntelangen fruchtlosen Druck der Unterdrückungsmächte, die das iranische Volk zur Kapitulation und zum Verzicht auf die Anreicherung zwingen wollten und betonte: Wir kapitulierten nicht und werden nicht kapitulieren und werden auch in keiner anderen Angelegenheit dem Druck nachgeben.

Der Revolutionsführer sagte: Früher sagte die USA man dürfe keine hohe Anreicherung betreiben und angereicherte Produkte aus dem Iran schaffen. Jetzt aber vertritt die US-Seite den gleichen Standpunkt und behauptet man dürfe überhaupt keine Anreicherung betreiben.

Er betonte: Der Sinn dieser Schikanen besteht darin diese großartige Leistung, die Sie durch Investitionen und unermüdliche Anstrengungen erreichten in die Luft zu sprengen! Aber die eifrige Nation des Iran akzeptiert dies nicht und legt es dem Sprecher in den Mund.

Im dritten Punkt seiner Rede sagte der Revolutionsführer unter Bezugnahme auf die unterschiedlichen Ansichten der Politiker zum Thema „Verhandlungen mit USA“: Einige halten Verhandlungen mit den USA für nützlich, andere für schädlich. Ich möchte der lieben Nation jedoch darlegen was wir im Laufe der Jahre verstanden und sahen. Und ich bitte auch die Beamten und politischen Aktivisten über diese Angelegenheiten nachzudenken und auf Wissen zu urteilen.

Ayatollah Khamenei sagte: Es ist möglich, dass in der Zukunft, beispielsweise in 20 oder 30 Jahren, eine andere Situation entsteht, aber in der gegenwärtigen Situation sind Verhandlungen mit USA  ein nutzloses Unterfangen, das absolut nichts zur Verwirklichung der nationalen Interessen beiträgt und auch keinen Schaden vom Land abwendet, sondern im Gegenteil zu großen und manchmal irreparablen Verlusten führt.

Er erklärte die Sinnlosigkeit von Verhandlungen mit den USA mit den Worten: Die US-Seite bestimmte das Ergebnis der Verhandlungen bereits aus ihrer eigenen Perspektive und kündigte an, dass sie Verhandlungen wolle, die zu einer „Aussetzung der nuklearen Aktivitäten und der Anreicherung im Iran“ führen.

Der Revolutionsführer bezeichnete die Teilnahme an solchen Verhandlungen als Zeichen der Akzeptanz der Diktate, Auferlegungen und Schikanen der anderen Partei und fügte hinzu: Jetzt sagen sie man solle die Anreicherung komplett einstellen, doch sein Stellvertreter sagte vor einigen Tagen, der Iran dürfe nicht einmal über Mittel- und Kurzstreckenraketen verfügen, was bedeutet, dass dem Iran die Hände so gebunden und leer wären, dass er im Falle eines Angriffs nicht einmal auf die US-Stützpunkte im Irak oder anderswo reagieren könnte.

Er war der Ansicht, dass solche Erwartungen und Aussagen US-Offizieller auf deren mangelndes Wissen über die iranische Nation und die Islamische Republik sowie auf Unkenntnis der Philosophie, Grundlagen und der Ausrichtung des islamischen Iran zurückzuführen sind und sagte: Die Worte von uns, dem Volk von Maschhad, sind größer als der Mund des Sprechers und verdienen keine Beachtung.

Nachdem er die Sinnlosigkeit von Verhandlungen mit den USA erklärte, ging Ayatollah Khamenei auf die erheblichen Nachteile ein und sagte: Die andere Seite drohte, dass dies und jenes passieren wird, wenn man nicht verhandelt. Daher ist die Annahme solcher Verhandlungen ein Zeichen dafür, dass man sich bedroht fühlt, Angst hat, zittert und die Nation und das Land dieser Bedrohung ausliefert.

Er nannte die Kapitulation vor der Bedrohung durch die USA den Grund für die anhaltenden Zwangsforderungen und fügte hinzu: Heute sagen sie: Wenn ihr eine Anreicherung habt werden wir dies und das tun und morgen werden sie den Besitz von Raketen oder Existenz oder Nicht-Beziehungen zu diesem oder jenem Land als Drohgrund benutzen und sie zum Rückzug zwingen.

Ayatollah Khamenei betonte: Keine ehrenhafte Nation akzeptiert Verhandlungen, die von Drohungen begleitet werden und kein weiser Politiker erkennt dies an.

Der Revolutionsführer bezeichnete das Versprechen der Gegenpartei im Falle der Annahme ihrer Forderungen Zugeständnisse zu machen als Lüge und bemerkte unter Bezugnahme auf die Erfahrungen mit dem JCPOA: Vor zehn Jahren unterzeichneten wir mit den USA ein Abkommen auf dessen Grundlage ein Zentrum für die Atom-Produktion geschlossen und angereichertes Material aus dem Land exportiert oder verdünnt werden sollte, als Gegenleistung für Aufhebung der Sanktionen und Normalisierung der Akte Irans bei der Internationalen Atomenergiebehörde.

Ayatollah Khamenei fügte hinzu: Natürlich sagte ich den Beamten damals, dass zehn Jahre eine lange Zeit und so viel wie ein ganzes Leben sind. Warum akzeptieren Sie das? Sie hätten es eigentlich nicht akzeptieren sollen, aber taten es. Doch heute, nach Ablauf dieser zehn Jahre, ist unsere Atomlage nicht nur nicht normal, sondern Probleme im Sicherheitsrat und der Agentur verschärften sich gart.

In Bezug auf den Bruch der USA mit seinem Versprechen die Sanktionen aufzuheben, seinen Rückzug aus dem JCPOA und, wie es im Volksmund heißt, die Auflösung des JCPOA trotz der Einhaltung der Verpflichtungen des Iran, sagte er: So ist die andere Seite und wenn Sie mit ihr verhandeln und ihre Forderungen akzeptieren, wird das zur Kapitulation und Schwächung des Landes und zur Zerstörung der Ehre der Nation führen. Und wenn Sie nicht akzeptieren, wird es zu denselben Kämpfen und Drohungen kommen wie bisher.

Der Revolutionsführer hielt es für notwendig die Erfahrungen des Landes, einschließlich der Erfahrungen der letzten zehn Jahre, nicht zu vergessen und fügte hinzu: Ich habe im Moment nicht die Absicht irgendwelche Probleme mit Europa zu besprechen, aber die andere Seite, die USA, brechen Versprechen und lügen in allem, stoßen gelegentlich militärische Drohungen aus und werden, wenn sie die Chance dazu bekommen unsere Persönlichkeiten wie General Soleimani ermorden oder unsere Zentren bombardieren. Ist es möglich mit einer solchen Partei vertrauensvoll zu verhandeln und eine Vereinbarung zu treffen?

Ayatollah Khamenei betonte: Die Verhandlungen mit den USA über die Atomfrage und möglicherweise auch über andere Fragen sind völlig festgefahren.

Natürlich hielt er Verhandlungen mit den USA für vorteilhaft für den derzeitigen Präsidenten und für ein Mittel, um zu demonstrieren und anzudeuten, dass seine Drohungen wirksam seien und um den Iran an den Verhandlungstisch zu bringen. Er wiederholte jedoch: Aber diese Verhandlungen schaden uns nur und bringen uns keinen Nutzen.

Am Ende seiner Rede sagte der Revolutionsführer, der einzige Weg zur Heilung und zum Fortschritt des Landes ist Stärkung in allen militärischen, wissenschaftlichen, staatlichen, strukturellen und organisatorischen Bereichen. Er fügte hinzu: Intelligente und fürsorgliche Experten müssen Wege finden und verfolgen das Land zu stärken, denn wenn es stark wird, wird die andere Seite nicht einmal mehr eine winzige Bedrohung darstellen.

Ayatollah Khamenei bezeichnete es als notwendig sich auf Gott zu verlassen und sich an die reinen Imame zu wenden, um Hilfe Gottes zu erbitten. Er fügte hinzu: Wir müssen die Dinge voranbringen indem wir die nationalen Anstrengungen in den Vordergrund stellen und dies wird mit absoluter Sicherheit mit Gottes Segen geschehen.

 

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