
IQNA: Der israelische Außenminister Gideon Sa'ar rief am Samstag, eine Woche nachdem bei einer Schießerei während einer Chanukka-Feier am Bondi Beach in Sydney 15 Menschen getötet wurden Juden in westlichen Ländern dazu auf nach Israel (in die besetzten Gebiete) zu ziehen, um dem zu entkommen, was er als Anstieg des Antisemitismus bezeichnete. (Quelle: Al-Quds Al-Arabi)
Sa'ar behauptete bei einer öffentlichen Mahnwache mit Kerzenlicht zum Abschluss von Chanukka: Juden haben das Recht überall in Sicherheit zu leben. Aber wir sehen was geschieht und verstehen es vollkommen und haben eine spezifische historische Erfahrung. Heute werden Juden auf der ganzen Welt verfolgt. (Quelle: Al-Quds Al-Arabi)
Bei der Zeremonie an der führende Vertreter jüdischer Gemeinden und Organisationen aus aller Welt teilnahmen fügte er hinzu: Heute rufe ich die Juden Englands, die Juden Frankreichs, die Juden Australiens, die Juden Kanadas und die Juden Belgiens auf ins Land Israel zu kommen! Kehrt heim!
Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen, der nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausbrach verurteilten israelische Politiker den Anstieg des „Antisemitismus“ in westlichen Ländern und beschuldigten deren Regierungen ihn nicht zu bekämpfen.
Australische Behörden gaben bekannt, dass der Anschlag vom 14. Dezember auf eine Chanukka-Feier am Bondi Beach in Sydney von der Ideologie der Terrorgruppe ISIS inspiriert war.
Am Dienstag rief Premierminister Benjamin Netanjahu die westlichen Regierungen dazu auf ihren jüdischen Bürgern einen besseren Schutz zu gewähren.
Während australische Beamte darauf bestanden das Geschehene als ein verwerfliches Verbrechen zu bezeichnen, das einer Untersuchung und Überprüfung bedarf brachte Israel den Angriff schnell mit Antisemitismus und Anerkennung eines Staates Palästina in Verbindung was zu unterschiedlichen Interpretationen seiner Absichten führte.
Der Universitätsprofessor und Experte für israelische Angelegenheiten Muhannad Mustafa ist überzeugt, dass der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu diesen Vorfall politisch instrumentalisiert und versucht diese Bewegungen als Sicherheitsbedrohung für Juden im Westen darzustellen, indem er sie mit Antikriegsprotesten im Gazastreifen in Verbindung brachte.
Laut der Analyse erfolgt diese Verbindung zu einem Zeitpunkt an dem Sydney offizielle Positionen vertritt, die im Widerspruch zur israelischen Politik stehen, darunter Anerkennung des Staates Palästina und Zulassung großer Demonstrationen zur Unterstützung des Gazastreifens, was das Land zu einem direkten Ziel israelischer Kritik machte.
Im Oktober warf Saar den britischen Behörden vor nicht gegen die „toxische Welle des Antisemitismus“ vorgegangen zu sein nachdem es am Eid-Kippur-Tag zu einem Anschlag vor einer Synagoge in Manchester gekommen war bei dem zwei Menschen getötet und vier weitere verletzt wurden.
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