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Herausbildung normativer Ordnungen in der islamischen Welt

9:33 - May 18, 2016
Nachrichten-ID: 1924170
Die Frage, wie normative Grundlagen für ein friedliches Zusammenleben in einer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft aussehen müssten, steht im Mittelpunkt der internationalen Tagung „Formation of Normative Orders in the Islamic World“ an der Goethe-Universität, die durch den Exzellenzcluster veranstaltet wird.
Orient und Okzident sind sich näher als jemals zuvor, verflochten durch Migration, transnationale Ökonomien und Politiken, durch elektronische Medien und kulturelle Camouflage. Sowohl innerhalb der Nationalstaaten als auch auf der Ebene der internationalen Beziehungen müssen die normativen Ordnungen der Zukunft neu verhandelt werden. Die Auseinandersetzungen um die Burka in Frankreich oder um die Rechtmäßigkeit der militärischen Intervention in Afghanistan sind nur zwei der zahlreichen Beispiele.
Der Islam etabliert sich langsam als europäische Religion, islamistische Organisationen demokratisieren sich, liberale und feministische Muslime sind aus öffentlichen Debatten nicht mehr wegzudenken. Gleichzeitig ist eine Zunahme an Intoleranz und Gewalt evident.
Im Rahmen der Konferenz werden Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus vier Kontinenten, Muslime und Nichtmuslime, diskutieren, wie positive Entwicklungen gestärkt und negative bekämpft werden können.
Johann Wolfgang Goethe, der Namensgeber unserer Universität, schrieb in seiner letzten großen Gedichtsammlung, die er West-Östlicher Diwan titulierte, folgende Zeilen:
„Wer sich selbst und andere kennt,
wird auch hier erkennen,
Orient und Okzident
sind nicht mehr zu trennen“.
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