Nach den beiden schweren Erdbeben und einem Tsunami auf der indonesischen Insel Sulawesi ist die Zahl der Toten auf mehr als 830 gestiegen. Das erklärte die nationale Katastrophenschutzbehörde am Sonntag. Demnach stammten die Angaben hauptsächlich aus der schwer betroffenen Stadt Palu, in der insgesamt 350.000 Einwohner leben.
Freiwillige des Indonesischen Roten Kreuzes im Einsatz
"Die Lage ist noch völlig unübersichtlich, in vielen Gebiete besteht überhaupt kein Kontakt", sagte Christof Johnen, Leiter Internationale Zusammenarbeit beim Deutschen Roten Kreuz. Hunderte Freiwillige des Indonesischen Roten Kreuzes seien vor Ort im Einsatz.
Das katholische Hilfswerk Caritas International stellte nach eigenen Angaben 100.000 Euro Soforthilfe bereit. Die Menschen benötigten momentan voraussichtlich vor allem Nahrungsmittel, medizinische Hilfe und Notunterkünfte wie Zelte. Hilfsorganisationen riefen zu Spenden für die Opfer auf.
Am Freitag hatte ein Beben der Stärke 7,5 vor der Küste von Sulawesi einen Tsunami ausgelöst. Nach Angaben der indonesischen Katastrophenschutzbehörde kamen bis Samstagabend (Ortszeit) alleine in der schwer getroffenen Provinzhauptstadt Palu mit mehr als 350.000 Bewohnern mindestens 384 Menschen ums Leben, weitere 540 wurden schwer verletzt.
Reaktionen von Politikern
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) zeigte sich angesichts der Katastrophe erschüttert: "Erneut wurden Hunderte Menschen durch einen Tsunami getötet, erneut bringt eine Naturkatastrophe unfassbares Leid über eine ganze Region. Meine Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei allen Indonesiern, die Freunde oder Familienangehörige verloren haben. Ich wünsche den Verletzten rasche Genesung und allen Menschen in Indonesien in diesen schweren Stunden Kraft und Zuversicht."
Bundeskanzlerin Angela Merkel schickte ein Kondolenztelegramm an Präsident Joko Widodo. "Ich möchte Ihnen und Ihrem Land mein tief empfundenes Beileid aussprechen", hieß es in dem Schreiben. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kondolierte.
(epd, KNA)