IQNA

Studie zeigt: Berichterstattung über den Islam in britischen Medien ist negativ

14:01 - December 19, 2021
Nachrichten-ID: 3005223
Teheran (IQNA) - Eine Studie zeigt, dass die Berichterstattung über den Islam und die Muslime in den britischen Medien grundsätzlich negativ ist.

Laut Independent hat eine vom Muslim Council of Britain in Auftrag gegebene Studie ergeben, dass in fast 60 Prozent der veröffentlichten Medienberichte das Islambild negativ geprägt sei und jeder fünfte Bericht diese Religion mit Terror und Extremismus in Verbindung bringe.

In dieser Studie analysierte das Zentrum für Medienbeobachtung mehr als 48.000 Online-Artikel und 5.500 Video-Clips über den Islam und die Muslime, die in den Jahren 2018 und 2019 von 34 Medienorganisationen veröffentlicht wurden.

Die 162-seitige Studie wurde von Herausgebern mancher Zeitungen wie The Mirror und The Sunday Times begrüßt, und sie sagten, dass Nachrichtenagenturen die Pflicht haben, ihrem Publikum gegenüber fair und ehrlich zu sein.

Der Bericht ergab, dass 59 Prozent der Online-Medien den Islam und die Muslime mit negativen Aspekten oder Verhaltensweisen in Verbindung gebracht hätten, wobei dies bei rechtsgerichteten Zeitungen sowie bei den mit rechtsradikalen Parteien verbundenen Nachrichtendiensten häufiger vorkommen würde.

Die Redakteurin von Daily Mirror, Alison Phillips, sagte: „Dieser Bericht des Zentrums für Medienbeobachtung zeigt, wie sehr wir Journalisten uns selbst und unsere Berichte über Themen rund um Islam und Muslime hinterfragen müssen. Jeder, der für die Medien arbeitet, hat die Pflicht, sicherzustellen, dass die von ihm erstellten Inhalte fair und verlässlich sind. Dieser Bericht zeigt jedoch, dass die Mehrzahl der verlogenen Medienberichte immer noch veröffentlicht wird.“

Die Herausgeberin der Sunday Times, Emma Tucker, sagte auch: „Ich begrüße diesen Bericht. Aber wir haben noch einen langen Weg vor uns, bis wir faire Berichte veröffentlichen können.“

Die Studie lieferte auch Empfehlungen für Medien. So sollten die Medien einerseites vermeiden, normale Muslime mit Kriminalität, Terrorismus oder Extremismus, in Verbindung zu bringen. Andererseites sollten sie aber ethnisch-kulturelle/rassische sowie soziale Vielfalt der Mitarbeiterschaft in Nachrichtenredaktionen fördern und die Journalisten ermutigen, sich bei der Berichterstattung der Existenz der eigenen Vorurteile bewusst zu werden.

 

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