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Nacht des Schicksals: eine Lebenschance

17:52 - April 23, 2022
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Teheran (IQNA)- „Die Nacht des Schicksals ist tausend Monaten überlegen“ (Qadr, 3). Dies ist ein Vers der ausdrücklich im Koran erwähnt dass eine Nacht ist so viel wert wie tausend Monate ist. Aber warum ist die Nacht des Schicksals so wertvoll und warum wird es auf das Äquivalent von tausend Monaten gewertet?

Ramadan ist der Festmonat Gottes und das Herzstück dieses Monats ist die Nacht des Schicksals. Die Nacht der göttlichen Barmherzigkeit und Vergebung der Sünden und die große Nacht, in der empfohlen wird, die Beziehung zu Gott zu vertiefen, indem man den Koran rezitiert sowie Gebete und Bittgebete zu Gott verrichtet.

Der wichtigste Ratschlag zur Nacht des Schicksals ist bis zum Sonnenaufgang aufzubleiben. In der dritten Dekade des Ramadan nahm der Prophet (pbuh) seine Bettdecke und ging zum I'tikaf  in die Moschee und obwohl die Moschee in Medina kein Dach hatte, verließ er sie nicht, selbst wenn es in Strömen regnete. Er war die ganze Nacht wach.

Die religiösen Gelehrten sagten, dass die Größe und Art der Ereignisse eines Jahres in dieser Nacht bestimmt werden, das heißt Gott bestimmt Dinge wie Leben, Tod, Nahrung, Glück und Elend der Menschen (Tafsir al-Mizan) und die Taten der Menschen haben Einfluss in diesem Schicksal.

Die himmlischen Aspekte und Bedeutung des Schicksals des Weltgeschehens werden in islamischen Quellen erklärt. Aber die Rituale und Praktiken, die für die Nacht der Macht empfohlen werden, konzentrieren sich darauf, die Erinnerung an Gott im Herzen lebendig zu halten. Der Ausdruck von Reue und Vergebung von Sünden und großen Entscheidungen für die Zukunft sind Themen, die in all diesen Gottesdiensten zu finden sind. Dies ist besonders bei den berühmten Gebeten wie dem Bittgebet der Öffnung [dua-ul-iftitah] und Abu Hamza der Fall.

Wenn wir über einen Titel für diese Nacht nachdenken wollen, müssen wir sagen, dass die Nacht des Schicksals die Nacht der Hinwendung des Menschen zu Gott ist. Der Heilige Prophet (Friede sei mit ihm) sagte: „In der Tat sind Taten mit Absicht“ was bedeutet, dass die Absicht der Taten bewertet wird und nicht erzwungene Aktionen und die Nacht des Schicksals zielt darauf ab, die menschlichen Absichten zu beeinflussen.

Viele der Handlungen von Muslimen ähneln denen anderer Menschen aber im islamischen Recht gibt es dafür eine Belohnung. Essen, trinken, arbeiten, Wissenschaft studieren, den Bedürftigen helfen usw. und sogar die Gläubigen die während des Ramadan schlafen und atmen werden belohnt. Wieso denn? Weil es in Übereinstimmung mit Gott und mit der Absicht getan wird sich Gott zu nähern und göttliche Attribute zu erwerben. Die Reinigung der menschlichen Absicht erfordert eine große Entscheidung, die in der Nacht des Schicksals leicht fällt.

Mit dieser Ansicht ist dieser edle Vers zu verstehen: „Die Nacht des Schicksals ist besser als tausend Monate“ (Qadr, 3). Tausend Monate sind ungefähr 83 Jahre, was sich auf die durchschnittliche Lebenserwartung eines Menschen bezieht. Das heißt in einer Nacht kann man Errungenschaften erreichen, nach denen man normalerweise ein Leben lang streben muss. Diese Errungenschaft ist die reine göttliche Absicht die während sie vergangene Sünden vergibt das zukünftige Verhalten des Menschen lenkt und ihn unter rechtschaffene Menschen einreiht.

Bemerkung: Schicksal bedeutet die Menge und Vorkommnisse zu bestimmen die Gott für die Welt vorherbestimmt hat. Das Schicksal steht nicht im Widerspruch zur menschlichen Willensfreiheit und zur Frage der Autorität denn das göttliche Schicksal richtet sich nach den Verdiensten des Einzelnen und dem Grad des Glaubens sowie der Frömmigkeit und Reinheit seiner Absichten und Handlungen. Das heißt, für jeden ist etwas bestimmt, wofür der Einzelne selbst die Basis dazu bereitstellt. (IQNA)

 

Bittgebet der Öffnung [dua-ul-iftitah]:  Bittgebet der Öffnung [dua-ul-iftitah] ist ein Bittgebet, dass Imam Mahdi (a.) über seine Botschafter [sufara] den Muslimen während der kleinen Verborgenheit übermittelt hat. Es ist empfohlen das Bittgebet der Öffnung [dua-ul-iftitah] in jeder Nacht des Monats Ramadan zu rezitieren. Es ist unter anderem in der Sammlung Mafatih-ul-Dschinaan zu finden. (eslam.de)

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